Mit Zelt und Schlafsack unterwegs sein – auch diese Form von Freiheit entdecken gerade viele. Wissenswertes zum Equipment. 

Christof Domenig
Christof Domenig

Gehen, so weit die Füße tragen, und sein Zelt aufschlagen, wo immer man ein schönes Platzerl gefunden hat: Diese ganz große Freiheit gibt es in der Praxis leider doch nicht. Österreich gehört sogar zu den Ländern, wo die Regeln zum Übernachten in der Natur relativ streng sind. Sich vorab schlau zu machen, wo jeweils übernachtet werden darf, ist ein Muss – mit ein wenig Suche findet man jedoch seinen Schlafplatz unterm Himmel. 

Am Equipment scheitert es heute nicht: Der Markt von Zelten und Schlafsäcken bietet genug Auswahl für Outdoorsportler. Gewicht und Packmaß sind beim Zelt natürlich eine wichtige Überlegung – „je leichter und kleiner, desto besser“ greift aber zu kurz. René Gruber von Fenix Outdoor, das Fjällräven-Zelte in Österreich vertreibt: „Wer schon einmal bei nicht optimalem Wetter Nächte im Zelt verbracht hat, weiß etwas mehr Platz und Robustheit zu schätzen.“ Als sehr guten Kompromiss zwischen Gewicht und Komfort nennt Gruber Fjällrävens „Abisko“-Linie. 

In der Frage „Tunnel- oder Kuppelform?“ gilt es ebenfalls abzuwägen. „Tunnelzelte sind einfach aufzubauen, leicht und haben ein vergleichsweise großzügiges Raum­angebot. Etwas mehr Sorgfalt benötigen sie zum Abspannen. Kuppelzelte sind etwas schwerer, stehen dafür aber auch mit weniger Abspannungen stabil – ein Vorteil etwa auf felsigem Untergrund.“

Achten sollte man auch auf robuste Materialien sowie auf den Wassersäule-Wert. Ein Zelt gilt mit einem Außenmaterial mit 1500 mm Wassersäule laut DIN-Norm als „wasserdicht“. Hier sollte es in der Praxis doch etwas mehr sein, meint Gruber: 3000 mm für das Außenzelt und 6000 mm für den Boden sind ein Richtwert.

Beim Schlafsack besteht grundsätzlich die Wahl zwischen Kunstfaser-  und Daune. Für Raimund Ortner von Carinthia ist mittlerweile Kunstfaser oft die bessere Wahl: „Der große Vorteil ist, dass sie auch bei widrigen Verhältnissen eine optimale Wärmeperformance bietet – ganz im Gegensatz zur Daune. Die von uns in Seeboden entwickelte G-Loft-Technologie ist hier ein High-End-Produkt.“

Für den Trekking-Einsatz sind Schlafsäcke in Mumienform optimal, sagt Ortner auch. „Sie besitzt das beste Packmaß und Wärme-Gewichts-Verhältnis.“ Um bezüglich der Wärmeleistung Klarheit für Endverbraucher zu schaffen, gibt es die „EN23“-Norm, bei der drei Temperaturwerte angegeben werden: Komfort-, Grenz- und Extremtemperatur. „Dabei handelt es sich allerdings nur um Orientierungswerte, das persönliche Temperaturempfinden hängt von vielen Faktoren ab. Im Zweifel lieber zu warm als zu kalt“, empfiehlt Ortner.

Und die Pflege? Den Schlafsack bei jeder Gelegenheit trocknen lassen und spätestens nach jeder Tour gut lüften, lautet der Tipp. Dazu das Etikett beachten. „Unsere G-Loft-­Schlafsäcke sind besonders pflegeleicht und für Waschmaschine – im Schonwaschgang ohne Weichspüler – sowie den Trockner geeignet.“