Steile Wände, Seilrutschen und Nepalbrücken – Sportklettersteige sind die ultimative Herausforderung für Abenteuerhungrige.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Wer hat’s erfunden? Vielfach werden die frühen Klettersteige auf den Ersten Weltkrieg und seine Gebirgskämpfe in Südtirol und im Gebiet des heutigen Slowenien zurückgeführt. Tatsächlich waren Leitern und andere „Hilfsmittel“ wie Seile zur Erschließung alpiner Bergregionen schon seit Jahrhunderten bekannt. Außerdem: Ein gewisser Friedrich Simony leitete bereits ab etwa 1843 den Bau eines Klettersteiges am Dachstein. Ein Kletterweg am Fels, durch Eisenzapfen, Handhaken und eingemeißelte Tritte an kritischen Stellen entschärft und via Schiffstau versichert – der wohl erste Klettersteig Europas. Heute versteht sich ein Klettersteig als natürliche Felskletterroute mit charakteristischer Absicherung durch ein fest installiertes und durchlaufendes Stahlseil, an dem man sich via Klettersteigset sichert. Das Seil gibt die Route vor, künstliche Haltepunkte wie Klammern, Leitern oder Trittstifte entschärfen dabei steile Passagen. Das viele in der Wand verankerte Eisen prägte auch den international verwendeten italienischen Begriff „Via Ferrata“ – Eisenweg.

In den letzten Jahren erfuhren sogenannte Sportklettersteige besonderen Aufwind. Wie der Name verrät, steht bei dieser Spielart die sportliche Herausforderung und nicht das alpine Erlebnis oder ein Gipfelsieg im Fokus. Entgegen ihren alpinen Pendants sind Sportklettersteige meist ohne große Mühen oder Schwierigkeiten fußläufig erreichbar, locken dafür aber mit teils spektakulären Features wie Seilbrücken, Leitern oder Seilrutschen. Die ultimative Herausforderung für erfahrene Kletterer und Klettersteiggeher – in moderaten Schwierigkeiten aber auch durchwegs einsteigerfreundlich.