Von der Passform bis zum Wetterschutz: So findest du die richtige Hose für deine Bergtour.

Michael Forster

Mit der falschen Hose wird selbst die schönste Tour zur Belastungsprobe. Mal reibt sie, mal klebt sie, mal ist sie schlicht im Weg. Dabei ist die richtige Wanderhose weit mehr als nur Beinkleid – sie schützt, stützt, lässt Luft und Bewegung zu und begleitet dich bei jedem Schritt.

Eine gut sitzende Hose merkt man nicht – weil sie nicht stört. „Die Hose geht mit der Bewegung mit, sodass man nicht gegen das Material arbeiten muss“, sagt Lothar Baisch von Maier Sports. Eng anliegende, elastische Schnitte bieten dabei große Bewegungsfreiheit, stoßen im Outdooreinsatz aber auch an ihre Grenzen.

Hersteller wie Maier Sports oder auch Fjällräven bieten deshalb unterschiedliche Passformen, Beinlängen und Materialkombinationen. „Nicht jede Hose passt jedem gleich gut“, weiß René Gruber von Fenix Outdoor, der Gruppe, zu der Fjällräven gehört. Elastische Einsätze, verstellbare Beinabschlüsse und Zipp-off-Funktionen schaffen zusätzliche Flexibilität.

Zwischen Schutz und Komfort
Felskontakt, Wind und Schweiß stellen jedes Gewebe auf die Probe. Darum sind heute robuste Mischstoffe mit Stretch Standard. Fjällrävens G-1000-Material beispielsweise kombiniert recyceltes Polyester mit Biobaumwolle. Der Stoff wird mit Wachs wetterfest gemacht – und lässt sich bei Bedarf individuell anpassen. „Mehr Wachs bedeutet besseren Schutz vor Regen und höhere Abriebfestigkeit – allerdings auf Kosten der Atmungsaktivität“, erklärt Gruber.

Synthetische Fasern sind Naturmaterialien in Sachen Reißfestigkeit und Trocknungsverhalten meist überlegen. „In feuchten Regionen und bei stark schweißtreibenden Aktivitäten punkten ebenfalls die synthetischen Fasern gegenüber den Naturfasern, da sie weniger Feuchtigkeit aufnehmen und schneller trocknen“, sagt Baisch – ein klarer Vorteil bei fordernden Touren.

Luftig, leicht, funktionell
Insbesondere an heißen Tagen zählt: weniger Gewicht, mehr Atmungsaktivität. Leichte Ripstop-Gewebe sorgen für gute Kühlung, ohne auf Stabilität zu verzichten. „Trotz seiner Leichtigkeit ist dieser Stoff sehr reißfest und klebt nicht auf der Haut“, so Lothar Baisch. Statt schwerer Belüftungsreißverschlüsse setzen viele Hersteller auf körpernahe und dennoch luftige Schnitte.
Besonders wasserdichte Materialien sind bei Sommer-Outdoorhosen ohnehin selten sinnvoll. Hier gilt: Atmungsaktivität ist wichtiger als der Wunsch, trocken zu bleiben. Bei Schlechtwetter reicht meist eine dünne Überhose.

Und genau das ist der Punkt: Die beste Outdoorhose ist die, die nicht auffällt – weil sie sitzt, schützt und funktioniert. Wer weiß, worauf es bei Passform, Material und Klimaeigenschaften ankommt, und folglich das richtige Modell für den jeweiligen Einsatzbereich wählt, kann sich voll und ganz aufs Draußensein konzentrieren.