Stabile Laufschuhe galten lange Zeit als schwer, steif und wenig Laufspaß vermittelnd. Das hat sich mittlerweile deutlich geändert.

Christof Domenig
Christof Domenig

Eine Laufschuhlegende feierte heuer ihren 30er. 1993 kam der erste Asics Kayano heraus – und war seither das Asics-Flaggschiff in der Stabilschuh-Kategorie. Der aktuelle 30. Kayano ist weit mehr als nur ein Update, sondern der Erste seiner Art ohne festes Stützelement. Man habe das Konzept von Stabilitätslaufschuhen komplett überarbeitet, „und damit die Zielgruppe deutlich erweitert: Neben Läufern, die eine deutliche Überpronation aufweisen und somit einen Stabilitätsschuh benötigen, können sie nun auch von allen, die gern lange Läufe durchführen und durch die Belastung und Ermüdung der Muskeln und Faszien in die Überpronation fallen, genutzt werden“, so die Asics-Auskunft.

Der Kayano steht damit für eine neue Generation stabiler Laufschuhe. Stützen und Führen, ja – aber nur so viel wie nötig, ist heute das Motto. Und ansonsten Läufer in der Bewegung – und vor allem im Laufspaß – möglichst nicht einschränken.

Anstelle von festen Stützelementen arbeitet Asics beim Kayano 30 mit strategisch platzierten Schäumen. „Wir nennen es 4D-Guidance-System. 4D steht für 4 Dimensionen, wovon drei den Fuß dynamisch zentrieren – über eine breitere Sohle, die Geometrie über die gesamte Länge sowie die Tiefe im Rückfuß. Die vierte Dimension ist ein reaktives Element auf der Innenseite des Schuhs, das die Zeit, die in der Überpronation verbracht wird, verkürzt.“ Klingt kompliziert. In der Praxis fühlt sich der Schuh spürbar dynamischer und komfortabler als alle Vorgänger an. „Die Muskeln werden weiterhin zum Arbeiten angeregt und der Fuß wird dynamisch stabilisiert“, betont Asics auch. Schwer, steif und klobig wie früher? Gilt nicht mehr.

Salomon hat heuer den DRX Bliss auf den Markt gebracht: ein Schuh mit viel reaktiver Dämpfung, wie es bei den Spaß machenden, modernen Laufschuhen üblich ist, der aber gleichzeitig mehr Stabilität verleiht. Tobias Bogner von Salomon betont jedoch: „Der DRX Bliss soll nicht einen Stabilschuh ersetzen. Aber er ist für Leute, die einen komfortablen Schuh suchen, der sich beim Step-in weich anfühlt, der aber trotzdem noch die Unterstützung und Führung bietet, die ich vielleicht brauche.“

Dafür hat Salomon ein auch von außen sichtbares „Active Chassis“ eingebaut. „Wenn man den Schuh in die Hand nimmt und etwa mit dem maximal gedämpften Salomon Aero Glide vergleicht, merkt man, dass der DRX Bliss mehr Torsionsteifigkeit hat und so Führung in der Abrollbewegung bietet. Das hilft, wenn man länger läuft und durch die Ermüdung der Laufstil etwas schlampiger wird.“ Zugleich ersetze diese Lösung keine echte Pronationsstütze, stellt Bogner klar. Eine mögliche Zielgruppe des DRX Bliss: „Wer sagt: Ich habe in der Vergangenheit mit Schuhen mit Unterstützung gute Erfahrung gemacht und möchte nun das reaktionsfreudige Laufgefühl einmal haben – ohne ganz auf Führung zu verzichten."

Wie stets wollen wir betonen, dass kompetente Beratung im Fachhandel beim Laufschuhkauf unbedingt anzuraten ist, um den für die eigenen Bedürfnisse passenden Schuh zu finden.