Verpflegung, Handy, Wetterschutz – abseits der ­Zivilisation muss einiges mit. Trailhosen, Laufgürtel oder Trailwesten bieten Stauraum.

Christof Domenig
Christof Domenig

Wohin mit Schlüssel, Handy, Bankomatkarte oder Notfall-Euros? Vor dieser Frage stehen alle Läufer. Im Trailrunning jedoch muss, je nach Lauflänge und Umgebung, noch deutlich mehr mit: Wasser und ein paar Riegel oder Gels, Wind- und Wetterschutz, ein Wechselleiberl oder das Erste-Hilfe-Packerl.

Trailrunning-Hosen bieten daher oft Extra-Stauraum mit schlauen Taschenlösungen, teils auch in einem extrabreiten Bund integriert. Eine Alternative dazu sind Laufgürtel („Running Belts“). Was auf ein- bis zweistündigen Laufrunden benötigt wird, lässt sich dort mitführen. „Handy, Schlüssel, Riegel, Gels passen schon in die Hosen, wobei das die minimalistische Variante ist, ein Laufgürtel doch etwas mehr Platz bietet“, präzisiert Michael Schobersteiner von Hervis, selbst erfahrener Trailrunner. „Eine 500 ml-SoftFlask lässt sich in einem Laufgürtel gut unterbringen, du kannst die Flasche unterwegs auffüllen und fühlst dich obenrum befreit.“ Auch Stöcke lassen sich an manchen Hosen und bei vielen Laufgürteln befestigen.

Stephan Kohlhauser, Ultraläufer und Berater bei Gigasport, schätzt den breiten Bund mancher Trailhosen sowie die Laufgürtel aus noch einem weiteren Grund: „Das bietet einen gewissen Support, unterstützt die Körperhaltung. Empfinden ist zwar unterschiedlich und nicht jeder mag dieses Gefühl – ich selbst finde die Belts aber sehr angenehm.“ Gute Laufbelts sind nahtfrei, elastisch, liegen tailliert an und rutschen nicht, führt Kohlhauser aus. Und der Rücken bleibt frei.

Wenn es mehr Stauraum sein soll ...
Auf sehr ausgedehnten Läufen oder bei Wettkämpfen mit Pflichtausrüstung – da ist dann doch eine Trailweste die richtige Wahl. Viele dieser „Rucksackwesten“ haben fünf, sechs Liter Volumen – das reicht oft schon, weil sich Trail-Bekleidung heute sehr klein komprimieren lässt, so Schobersteiner. Es gibt aber auch Varianten mit mehr Platz, rund um 12 Liter. Die Teile werden wie Kleidungsstücke angezogen, die korrekte Größenwahl ist wichtig: Unsere Experten raten, unbedingt auf einen eng anliegenden Sitz zu achten „auch wenn sich der zunächst ungewohnt anfühlt: Aber sonst gibt es vor allem im Downhill Erschütterungen“, so Kohlhauser. Die Feinjustierung des Sitzes funktioniert ganz einfach per Riemen.

Vorne hat bei den Westen meist links und rechts je eine 500-ml-Flask Platz – die Flaschen sind somit schnell bei der Hand und einen Teil des Gewichts vorne zu drapieren, ist auch angenehm. Wer zusätzlich eine größere Flask (z. B. mit 750 ml) im Stauraum hinten mitträgt, ist auch für längere Abschnitte ohne Wasserquelle gerüstet. Die mit sinkendem Füllstand komprimierbaren Soft-Flasks sind bei Trailläufern äußerst beliebt, weiß Schobersteiner. 

Eine Stock-Befestigung ist bei den Trailwesten obligatorisch. Stephan Kohlhauser empfiehlt, auf eine Aufteilung des Stauraums auf mehrere kleine Einheiten (z. B. mittels Außentaschen) zu achten. Ein guter Tipp noch von Michael Schobersteiner: Da die Westen aus Mesh bestehen und Schweiß vom Rücken wegtransportiert wird, empfiehlt er, mitgeführte Bekleidung in ein Plastiksackerl zu stecken: „So bleibt immer alles trocken.“