Eine sportliche Ausnahmeleistung, die weit über die Grenzen des Radsports hinausstrahlt: Christian Troger vom RC Feld am See hat gestern den legendären Kitzbüheler Radmarathon nicht nur erfolgreich beendet, sondern mit einer beeindruckenden Zeit von 08:17:55 ein sportliches Ausrufezeichen gesetzt, und sich in der Ergebnisliste unter den besten 350 von 1500 gestarteten Athleten klassiert.

216 Kilometer, 4.600 Höhenmeter, nur ein Bein, ohne Prothese – und dennoch eine Performance, die selbst erfahrene Radmarathon-Teilnehmer sprachlos macht.

Der brutale Schlussanstieg auf das berüchtigte Kitzbüheler Horn verlangte den Teilnehmern alles ab. Steigungsprozente von bis zu 23 Prozent nach über 200 Rennkilometern. Und doch: Troger zog durch – mit einem Lächeln auf den Lippen und Tränen in den Augen. Was für andere mit zwei Beinen schon eine Grenzerfahrung ist, wurde für den 41-jährigen Kärntner zum Symbol innerer Stärke, die weit über das Körperliche hinausgeht.

„Ich bin heute nicht angetreten, um Mitleid zu bekommen – ich bin angetreten, um zu zeigen, was möglich ist, wenn man an sich glaubt und damit aufhört, sich selbst Grenzen zu setzen“

Christian Troger im Ziel

Der dreifache Paratriathlon-Weltmeister und Ironman-Finisher hat sich monatelang auf dieses Rennen vorbereitet – mit hunderten strukturierten Trainingsstunden, tausenden Höhenmetern und mentalem Fokus. Alles mit einem Ziel: einen der härtesten Radmarathons der Alpen einbeinig und aus eigener Kraft zu bezwingen – auf Augenhöhe mit Nichtbehinderten Startern – und damit ein Zeichen zu setzen: für mentale Stärke, für Inklusion, für Leistung jenseits klassischer Normen.

„Ich hoffe, dass meine Geschichte nicht nur inspiriert, sondern auch Mut macht. Mut, an sich zu glauben. Mut, sich neu zu definieren. Mut, sich keine Grenzen zu setzen. Denn manchmal beginnt alles mit einer Entscheidung – und einem Ziel, das größer ist als jede Ausrede.“

Christian Troger