Ich bin schon gespannt auf die Studien, wie viele Kinder wegen der Coronapause mit dem Vereinssport und überhaupt mit Sport aufgehört haben. Ich fürchte viele.
Und wie viele nahtlos zum E-Sport vor den Konsolen übergewechselt sind. Und ich frage mich, was das in Zukunft mit der Gesundheit, Beweglichkeit und mit Dingen wie Übergewicht macht. Da werden wir im Herbst alle gefordert sein: Schulen, Vereine, Verbände, Politik, Eltern.
Meine Eltern hatten es mit mir noch leicht. Schule, Mittagessen, schnell Hausaufgaben, und von da weg waren wir nur noch draußen. „Beim Sieb’ne-Läuten bist’ daheim“, das war grob unser zeitlicher Horizont. Wir waren eine ganze Gruppe von Kindern, haben alles gemacht, wahrscheinlich vier Mal an einem Nachmittag die Sportart gewechselt. Gibt es das heute noch wo? Ich zumindest seh’s kaum.
In unserem Haus ist Sport natürlich omnipräsent, das Angebot immer da, der Garten groß. Die Tochter ist sogar Leistungssportlerin, der Sohn spielt Fußball beim Verein. In der U12 von Murau hab ich damals auch zum Kicken begonnen, mein Spielerpass liegt immer noch dort. Warnung! Ich könnte also jederzeit in der Kampfmannschaft einlaufen – gut, das Passfoto müsst ich mal ändern lassen. Ich bin auch der Trainer der U12 und letztens beim Abschlussfest war als Highlight wieder das „Spiel des Jahres“: Kinder gegen Eltern. Wir haben gegen die Kids mit 1:3 verloren, aber in der Spielanalyse führe ich gleich an, dass der „Mama-Anteil“ bei uns recht hoch war. Mein Bub hat uns noch dazu zwei Tore geschossen! Das hab nicht einmal ich verhindern können.