Mit aktuellen vielfältigen Bikepackingtaschen wird aus dem Draht- ein Packesel.
Was braucht man wirklich für die kleine Ausfahrt am Nachmittag – einen kleinen Powerriegel, die kompakte Regenjacke, einen Ersatzschlauch für den Notfall, der macht aber nur Sinn, wenn auch die Mini-Luftpumpe dabei ist. Und schon sieht man selbst aus wie ein Packesel. Diverse Taschen können da helfen – aber welche ist die richtige fürs kleine Notfallset und welche für die mehrtägige Radreise? „Bei einer gemütlichen Ausfahrt reichen eine kleine Oberrohrtasche für Handy und Snacks sowie eine Rahmentasche, um Werkzeug, Ersatzschlauch und eine Regenjacke oder Armlinge zu verstauen. Bei der Mehrtagestour mit Hotelübernachtungen reicht dann als zusätzliche Tasche ein Seat-Pack aka Arschrakete und eventuell ein kleines Fork-Pack“, empfiehlt Peter Wöstmann von Ortlieb. Benedikt Tröster von Vaude ergänzt: „Hilfreich bei einer längeren Tour ist ein Packsack zum Rausnehmen. So kann man seine Wertsachen ins Café oder bei einer Besichtigung mitnehmen. Beim Bikeurlaub sind mehr Volumen gefragt und zusätzliche Optionen, um das Gepäck zu befestigen, zum Beispiel über elastische Kordeln oder Riemen.“
Gravelbikes als perfekte Reiseräder bieten oft zusätzliche Möglichkeiten, um das Reisegepäck zu verstauen. „Es kann auch ratsam sein, eine Lenkertasche zu nutzen bzw. das Rad mit einem Gepäckträger zu kombinieren. Dort kann ich dann Seitentaschen wie z. B. Gravel-Packs mit entsprechendem Halterungssystem anbringen, die auch in rauerem Gelände absolut stabil sitzen. Denn der Klassiker ist die heillos überladene Satteltasche, wo noch alles reingequetscht wird und das führt aufgrund des großen Hebels unweigerlich dazu, dass dann im Wiegetritt ungewünschte Bewegung entsteht“, empfiehlt Wöstmann. Um die Reise genießen zu können, müssen Rad und Taschen also ein sicheres und praktikables System bilden und dabei soll das Bike auch noch gut zu handeln sein: „Ein niedriger Schwerpunkt hat weniger Einfluss auf das Fahrverhalten, darum sollten schwere Gegenstände möglichst nah am Rahmendreieck angebracht werden. Zelt und Schlafsack sind meist am Lenker gut aufgehoben“, so Benedikt Tröster weiter.
Gravelbikes sind geboren für Touren querfeldein bei jedem Wetter – darum müssen auch die Taschen einiges aushalten. So sind die Bikepackingtaschen von Ortlieb wasserdicht und können so nach der Tour gemeinsam mit dem Bike sauber gemacht werden: „Um den Rahmen des Rades zu schützen, können vor der Anbringung von Taschen die möglichen Kontaktstellen mit Schutzfolie abgeklebt werden. Ideal ist es, wenn die Taschen zudem leicht reparierbar sind, sodass im Fall der Fälle nicht die ganze Tasche entsorgt werden muss“, so Wöstmann weiter.
Auch bei Vaude gibt es für Wasser kein Durchkommen. Hier hat sich außerdem das Konzept der Trailserie bewährt: „Dabei bleibt die Befestigung am Rad und der wasserdichte Packsack kann separat entnommen werden. Nach einer ausgiebigen Schlammpartie ist dann natürlich eine Grundreinigung der Taschen mit Bürste und mildem Waschmittel angesagt.“ Abschließende Empfehlung Trösters: „Love your gear, love your ride.“