Der Wörthersee war zugefroren: Zigtausende tummelten sich am Eisparadies. Die Zeitungen waren sich noch nicht sicher, ob Klestil Schüssel oder Schüssel Haider austrickste. Österreich stand international am Pranger. Putin übernahm die Macht im Kreml.
In Belgrad jagte das Volk Milosevic aus dem Amt. Es gab einen Boom bei Textnachrichten über Mobiltelefon: täglich mehr als eine Million SMS! Franz Fuchs erhängte sich in seiner Zelle mit einem Kabel. Der Bachmannpreis stand vor dem Aus. Zu Ostern gab es eine Hitzewelle. Die Olsen Brothers gewannen den Song Contest für Dänemark. Hilmar Kabas nannte Bundespräsident Klestil einen „Hump“. Beim FC Kärnten beerbte Walter Schachner Gustl Starek. FC Tirol wurde österreichischer Fußball-Meister, Frankreich Europameister. Die Weltausstellung EXPO fand in Hannover statt. Ernst Jandl starb, ebenso H. C. Artmann und Walter Matthau. Jörg Haider wurde Ehrenbürger von Jesolo.
In Österreich joggten 860.000 Personen (13 %) regelmäßig im Durchschnitt 3-mal pro Woche (2,5 h, 20 km) – pro Laufeinheit 6,7 km oder 50 min – genau wie ich. Die Olympischen Spiele in Sydney interessierten mich „Nachmittagsaltweibersommersonnenhocker“ nicht besonders, dennoch habe ich mich in meinem Zeitungskommentar bei allen Athleten herzlich bedankt: „Vielen, vielen Dank, dass ihr für mich gewichthebt und geräteturnt, kugelstoßt und hammerwerft! Danke, dass ihr für mich Tischtennisdoppel, Beachvolleyball und Damenwasserball spielt. Danke, dass ihr euch für mich in Katamarane, Kanus und Ruderboote zwängt! Danke, dass ihr für mich von Türmen springt und euch zu Doppelsalti eindreht!
H. C. Artmann starb und Jörg Haider wurde Ehrenbürger von Jesolo.
Danke, dass ihr für mich boxt, ringt, handkantenschlägt, degenfechtet, militaryreitet, schnellfeuerpistolenschießt! Was würde ohne euch alle bloß aus mir werden! Danke, danke, danke! Liebe Gewichtheberinnen und Gewichtheber! Ich weiß, was es heißt, dass ihr mir zuliebe die Innenflächen eurer Hände bemehlt und in die Hocke geht, nicht um euch zu entleeren, sondern um euch zu beladen! Ich kann mir vorstellen, was es heißt, 4 Jahre lang mit eiserner Disziplin Gewichtheben zu üben, um dann im alles entscheidenden Augenblick am anderen Ende der Welt Gewicht zu heben! Gewichtheber in Österreich – das ist wie Schriftsteller in Österreich! Aber wichtiger als all das war am Beginn des neuen Jahrtausends im legendären Jahr 2000 – vor
25 Jahren – die Gründung von „SPORTaktiv“! Das gibt es bis heute – und ich bin auch noch immer dabei!