Die Einsatzbereiche von Laufbekleidung mit Kompressionsfunktion sind viel breiter gesät, als viele denken. Jeder kann profitieren.

Christof Domenig
Christof Domenig

Kompressions-Bekleidung ist nicht nur etwas für Profis und Leistungsorientierte. „Wir sehen die Zielgruppe sehr breit. Tatsächlich sind Kompressionsprodukte für jeden Läufer geeignet, unabhängig vom Leistungsniveau“, sagt Markus Moller, Leiter von Bauerfeind Sports. „Angefangen von der Aktivierung über Durchblutungsförderung bis zur Regeneration sind das Produkte für Sport und Alltag“, betont Andreas Lichtmanegger von der Deeluxe Sporthandels GmbH., die Kompressionsbekleidung von CEP in Österreich vertreibt.

Was also können die engen Bekleidungteile bewirken – beim Laufen und darüber hinaus? „Es gibt viele Theorien, aber die folgenden Wirkungen sind auch durch wissenschaftliche Studien bestätigt“, zählt Lichtmanegger auf: „erhöhter Blutfluss und damit verbunden eine bessere Versorgung der Muskulatur mit Sauerstoff und Nährstoffen – was die sportliche Leistungsfähigkeit erhöht und die Regenerationszeit verkürzt. Kompressionsstrümpfe sorgen für ‚leichte‘ Beine, Muskelvibrationen werden eingedämmt. Die Trittsicherheit wird durch Aktivieren der Hautrezeptoren und damit verbesserte Muskelgrundspannung erhöht“. Schlussfolgerung: „Kompression spielt beim Wandern und Spazierengehen genauso eine Rolle wie beim Leistungssport oder bei langen Autofahrten nach dem Wettkampf.“

Es reicht freilich für Hersteller nicht, ein Bekleidungsstück einfach „eng“ zu machen. „Kompression ist nicht Kompression. Sie muss gezielt eingesetzt und den richtigen Verlauf haben“, sagt der CEP-Experte. CEP und Bauerfeind haben beide ihren Ursprung im medizinischen Bereich, wo Strümpfe etwa der Thrombosevorbeugung dienen. An „bedeckte Läuferwaden“ denkt man auch im Sport zuerst: „Die Waden werden beim Laufen besonders beansprucht, daher sind Kompressionssocken unter der Kompressionsbekleidung besonders beliebt“, erläutert Markus Moller. „Bei Sleeves für Arm und Oberschenkel wirkt die Kompression grundsätzlich ähnlich, wird jedoch an die spezifischen Erfordernisse angepasst.

Und wie fühlt sich Kompressions-Bekleidung beim Tragen an? „Das Anziehen ist am Anfang gewöhnungsbedürftig“, sagt Andi Lichtmanegger, „aber sobald die Teile angezogen sind, ‚arbeiten‘ sie und fühlen sich an wie eine zweite Haut.“ Der Bauerfeind-Experte ergänzt: „Jeder empfindet Kompressionsprodukte anders. Einige beschreiben das Tragegefühl als angenehm fest, andere als aktivierend-belebend.“ Wichtiger abschließender Tipp: Die Größe muss stimmen, um die volle Wirkung zu erzielen. Die Messempfehlungen der Hersteller daher genau beachten – oder in den Sportfachhandel mit kompetenter Beratung gehen.