Einen Wheelie mit dem Mountainbike zu beherrschen und kontrolliert auszuführen, macht einfach Spaß. Der Weg dorthin ist freilich mit Geduld und viel Training verbunden. Die richtige Anleitung hilft jedenfalls.


Beim Fahren auf dem Hinterrad unterscheidet man zwei verschiedene Techniken. „Manual" nennt man das stehende Fahren am Hinterrad bei höherer Geschwindigkeit und ohne Pedalieren. Darum geht es diesmal allerdings nicht, sondern um den „Wheelie" – also das sitzende Fahren auf dem Hinterrad, bei eher langsamerer Geschwindigkeit und mit Pedalieren.

Sagen wir, wie es ist: Der Weg zum perfekten Wheelie ist hart und lang. Mit der richtigen Anleitung kann er allerdings doch etwas leichter erlernt werden. Beim Üben solltest du vorab auf Folgendes achten:

  • Die Anfahrt soll eben und frei von ­Hindernissen sein.
  • Senke deinen Sattel etwas ab, um den Schwerpunkt weiter nach unten zu bekommen und gegebenenfalls leichter absteigen zu können.
  • Die Bremsen sollten gut funktionieren (Druckpunkt!) und griffbereit sein.
  • Für das Erlernen sind in jedem Fall Flatpedale die bessere Wahl. Das gibt dir mehr Sicherheit beim Üben.

DIE BASICS
Sitzende Anfahrt in aufrechter Haltung mit breiten Armen und Schultern, der Blick geht wie immer nach vorne! Geh während der langsam tretenden Bewegung mit dem Körper leicht nach unten Richtung Lenkstange und richte dich dann dynamisch wieder auf. Nimm dabei das Vorderrad mit und probiere das so lange, bis du es kontrolliert und sauber hinbekommst, ohne dass du nach links oder rechts kippst.

DIE KÜR
Wenn das Gefühl passt und du das Vorderrad kontrolliert nach oben bringst, dann unterstütze das Aufziehen mit einem Pedalimpuls, der in ein ruhiges, gleichmäßiges Pedalieren übergeht. Bring dabei den Schwerpunkt des Oberkörpers nach hinten, etwa auf Höhe der Hinterradnabe. Achte darauf, dass du den Rumpf stabilisierst und die Arme parallel in Fahrtrichtung hältst. Der Blick schweift weit nach vorne, und mit dem Verlagern der Knie nach rechts bzw. links außen kannst du die Balance seitlich korrigieren. Durch Dosieren der Hinterradbremse bringst du das Vorderrad bei Bedarf wieder schnell zu Boden – Könner nutzen die Bremse auch zum Ausbalancieren.

Andys Tipps zum sicheren Lernen:

  • Check dich und dein Bike vorher durch: Funktionieren deine Bremsen richtig? Ist der Sattel etwas abgesenkt? Passen deine Schuhe und Pedale? Und wie immer: Helm nicht vergessen!
  • Übe auf flachem Untergrund ohne Hindernisse (z. B. auf einem großen, leeren Parkplatz).
  • Übe zuerst das kontrollierte Hochziehen, bevor du anfängst, auf dem Hinterrad zu fahren – nach dem Motto: „Step by step & safety first".
  • Achte auf deine Körperspannung im Rumpfbereich und fokussiere deinen Blick weit nach vorne – das bringt dir mehr Stabilität und Balance.

Andy Viehböck / Bild: Thomas Schweighofer

Der Experte

ANDY VIEHBÖCK (29) ist in der Downhill- und Endurorenn­szene erfolgreich unterwegs. Im August 2016 gewann er zum 4. Mal das 24 h-Downhill „Race the Night" am Semmering und sammelte dabei als Einzelfahrer mehr Kilometer als die besten Paare und Teams.

In seiner ­Bikeschule „Traunsee Flow" in Gmunden (OÖ) bietet Andy Fahrtechniktrainings und Touren für Mountainbiker jeden Alters und Könnens an.

Web: traunseeflow.at


Auch interessant ...