Mountainbiker ist nicht gleich Mountainbiker: Deutliche Unterschiede zwischen den Kategorien gibt es auch bei der Kleidung. Worauf ihr bei der Auswahl eurer Bike-Bekleidung besonderes Augenmerk legen solltet, lest ihr hier.
Schon einmal einen Freerider in engen Bibs gesehen oder versucht eine mehrstündige Radtour ohne entsprechend gepolsterte Bike-Hose zu überstehen? Vermutlich nein – und das hat auch seinen guten Grund: Vom Tourenbiker, der lange Stunden im Sattel verbringt, über den Enduristen, der bergauf genauso viel Leistung bringt wie bergab, bis hin zum Freerider, der Wert auf maximalen Style und Bewegungsfreiheit legt – jeder „Bike-Typ“ hat eigene Anforderungen an seine Ausrüstung. Doch welche Kleidung passt zu welchem Fahrstil? Warum braucht der eine Hightech-Sitzpolster, während der andere lieber auf lockere Schnitte und robuste Stoffe setzt? Antworten auf diese Fragen liefern zwei Experten aus der Branche – Sarah Seckler (SQlab & ION Bike) und Christian Brandstätter (First Degree).
Feel-Good-Bike-Bekleidung
Guter Style ist super, aber Style ohne Funktion bringt nichts, ist ein Satz, den wohl jeder Mountainbiker unterschreiben würde. MTB-Bekleidung muss viel aushalten: Schweiß, Schlamm, Stürze, wechselnde Bedingungen und mehr. Gleichzeitig ist Komfort ein Muss, denn nichts verdirbt einen Tag am Bike schneller als eine schlecht sitzende Hose oder ein Jersey, das reibt. Sarah Seckler von SQlab unterstreicht das: „Hochwertige Bike-Bekleidung muss vielseitige Funktionen bieten, um den verschiedenen Anforderungen der Biker gerecht zu werden. Essenziell ist der Schutz – vor Kälte, Hitze, Nässe und Hautverletzungen. Je nach Einsatzbereich und Produkt liegt der Fokus auf einem der genannten Bereiche.“ Ebenso entscheidend ist der Komfort. Materialien sollten abriebfest und schmutzresistent sein, um eine lange Lebensdauer der Bekleidung zu gewährleisten. Doch nicht alle Mountainbiker haben dieselben Anforderungen. Während der Tourenfahrer auf ein atmungsaktives Trikot und eine gepolsterte Hose setzt, braucht der Downhillorientierte robuste, weit geschnittene Kleidung, die vor allem auch Schutz bietet.
Essenziell ist der Schutz – vor Kälte, Hitze, Nässe und Hautverletzungen.
Die beste Bike-Bekleidung ist die, in der man sich wohlfühlt und die den eigenen Bedürfnissen entspricht.
Blickpunkt Füße
Ein oft unterschätztes, aber essenzielles Element der MTB-Bekleidung sind die Schuhe. Christian Brandstätter von First Degree weiß, dass ein hochwertiger MTB-Schuh aus langlebigen Materialien bestehen und angemessenen Schutz bieten muss. Besonders wichtig sind eine griffige Sohle für sicheren Halt, eine stabile Konstruktion sowie eine gute Belüftung. Die Wahl zwischen Flat-Pedal-Schuhen und Klickpedalen ist eine Frage des persönlichen Geschmacks und des Fahrstils. Während Flat-Pedal-Schuhe vor allem in Disziplinen wie Slopestyle und Enduro für mehr Bewegungsfreiheit sorgen, bieten Klickpedale eine effizientere Kraftübertragung – ideal für lange Touren oder Cross-Country-Fahrten. Die Sohlensteifigkeit spielt dabei eine entscheidende Rolle: Je härter die Sohle, desto besser ist die Kraftübertragung.
Trendcheck
Sarah Seckler sieht klare Entwicklungen in der Branche. Nachhaltigkeit steht immer mehr im Fokus. Recycelte Stoffe und innovative Fasermischungen gewinnen an Bedeutung. Nachhaltigkeit und technische Innovationen sind auch im Bike-Schuh-Bereich wichtige Themen. „Der Trend geht zu leichteren, nachhaltigeren und noch besser gedämpften Schuhen“, sagt Christian Brandstätter. Auch das Design ist entscheidend: „Style ist wichtig: If you look good, you feel good. And if you feel good, you ride good.“ Bei der Bikewear liegen minimalistische Designs im Trend – funktionale Bekleidung mit klaren Linien und ohne überflüssige Elemente.