Je ausgedehnter Trailrunden werden, desto mehr ­gewinnen Stöcke, Stirnlampen und gute Trail­running-Jacken an Bedeutung.

Christof Domenig
Christof Domenig

Nicht jeder Trailrunner mag Stöcke, ihr Nutzen ist jedoch unbestritten. „Je mehr Höhenmeter, je mehr es bergauf und bergab geht, desto größer wird der Nutzen. Erstens, weil der Stock­einsatz stark entlastet, wenn man mit Armen und Oberkörper mitarbeiten kann. Zweitens sind Stöcke eine Sicherheitskomponente, vor allem bergab“, weiß Stephan Kohlhauser von Gigasport. Mit Stöcken zu laufen ist jedoch nicht selbsterklärend. Am besten lässt man sich die Bergauf- und Bergab-Technik von einem Könner zeigen und übt sie dann im ungefährlichen Gelände.

Beim Kauf der Stöcke gibt es ein paar Entscheidungskriterien. Wie Kohlhauser rät auch Hervis-­Trailrunning-Experte Michael Schobersteiner zu Faltstöcken, die sich in Situationen, wo sie nicht gebraucht werden, einfach verstauen lassen. Fixstöcke sind eher nur in reinen Bergaufrennen ein Thema. Bei den faltbaren Stöcken lassen sich wiederum solche mit einer Fixlänge von solchen mit kleiner Längenverstellbarkeit unterscheiden. Für beides gibt es Für und Wider: „Bei viel Wechsel zwischen bergauf und bergab ist es sinnvoll, ein paar Zentimeter variieren zu können – andererseits kann man den Fixlängenstock auch kürzer greifen. Das ist eine Frage der Vorliebe“, so Kohlhauser. Auf leichtes Gewicht zu achten, rät Schobersteiner – weg vom Aluminium, hin zu den leichten Carbonstöcken geht auch klar der Trend in der Szene. Tipp: sich im Fachhandel gut beraten lassen. Zur passenden Länge etwa kursieren einige unterschiedliche Formeln und Empfehlungen – kompetente Berater helfen, den passenden Stock für den persönlichen Einsatzbereich zu finden.

Sicherheitsfaktor Sicht
Stirnlampen werden nicht erst bei Ultrarennen relevant. Schon auf der morgendlichen oder abendlichen Trail-Laufrunde sind sie unentbehrlich, erst recht, sobald die Tage wieder kürzer werden. „Ich bin oft schon um fünf Uhr Früh unterwegs und auch auf einer längeren Tour ist immer eine Lampe im Rucksack“, verrät Schobersteiner. Auswahlkriterien? Der Sitz sollte angenehm, im Bestfall kaum spürbar sein. Zwischen den Polen Lichtstärke, Akkulaufzeit und Gewicht gilt es den für sich persönlich besten Kompromiss zu finden – auch hier sind Pauschalaussagen schwer zu treffen, zahlt sich individuelle Beratung aus. Ein perfekt ausgeleuchteter Trail ist jedenfalls ein enormer Sicherheitsfaktor, erinnert Kohlhauser. Essenziell für den Gigasport-Berater: ein schwenkbarer Lampenkopf – „muss ich den Kopf beim Laufen beugen, dann wirkt sich das auf die gesamte Lauftechnik aus.“

Nie fehlen sollte eine Jacke: Trailrunning-Jacken sind leicht, sitzen körpernah und haben ein kleines Packmaß. An trockenen Tagen ist ein Windschutz, der rasch zur Hand ist, nicht nur bei der Gipfelpause fein. Ist Regen vorhergesagt, packt man ein wasserdichtes Modell mit Membran (wie Gore-Tex) in den Rucksack – der Nachteil: die Atmungsaktivität ist etwas geringer. Weiters fein: ein Multifunktionstuch, das vor dem Wind genauso wie vor der Sonne schützt: „Als Trailrunner erlebt man alle Bedingungen im Gebirge und lernt dieses Ausrüstungsteil extrem zu schätzen“, sagt Stephan Kohlhauser.