Wie man das richtige Schloss für sein Rad findet und worauf es beim Diebstahlschutz sonst noch ankommt.  

Nicole Hofstetter
Nicole Hofstetter

Nach dem Kauf eines Fahrrads gilt es vor allem eines zu bedenken: Was tue ich, um meinen neuen Besitz vor Diebstahl zu schützen? Die scheinbar einfache Antwort: ein Fahrradschloss besorgen. Doch spätestens, wenn du im Geschäft die Qual der Wahl hast, ist es gar nicht mehr so einfach. Wie findest du die optimale Lösung für dein Bike und deine Bedürfnisse?
Doch beginnen wir bei den Grundlagen – den verschiedenen Arten der Schlösser. Und davon gibt es nicht wenige: Bügelschlösser, Faltschlösser, Kabelschlösser, Kettenschlösser, Rahmenschlösser. 

„Je teurer das Bike, desto sicherer sollte das Schloss sein, mit dem es abgesperrt wird“, gibt Mario Thomaso von ABUS einen ersten Hinweis darauf, was beim Kauf zu beachten ist. „Hochpreisige Räder wie E-Bikes sollten deshalb mit hochwertigen Falt-, Bügel- oder Kettenschlössern abgesichert werden, während bei Kinderrädern eine preisgünstigere Alternative wie Spiralkabelschlösser in der Regel ausreicht.“ Schlösser sind mit Sicherheitsstufen gekennzeichnet. Auch wenn diese je nach Hersteller unterschiedlich ausfallen, so gilt: je höher die Zahl, desto höher der Sicherheitsaspekt. Bei ABUS etwa bewegt sich die Sicherheits-Range zwischen 1 und 15, während bei Trelock Level 6 die höchste Stufe ist.
 

Hochpreisige Räder wie E-Bikes mit hochwertigen Falt-, Bügel- oder Kettenschlössern sichern.

Mario Thomaso, ABUS

Zusätzlich gibt Michael Heinzle vom RadHaus Rankweil zu bedenken, dass auch die Fragen: „Wie lange lasse ich mein Rad unbeaufsichtigt?“ und „Wo wird es stehen?“ bei der Wahl der Sicherheitsstufe in die Entscheidung miteinfließen sollten. Als Allrounder sowie guten Kompromiss zwischen Sicherheit und Gewicht für sportliche Radtouren sieht er das Faltschloss. Es überzeugt mit seiner Schließreichweite und seiner Kompaktheit – gefaltet ist es meist kleiner als ein gängiges Handy. Eine gute Alternative, bei welcher der Sicherheitsaspekt anpassbar ist, bietet das Rahmenschloss. Im Zuge von kurzen Stopps reicht das Schloss selbst, wird das Rad für längere Zeit abgestellt, ist eine Kombination mit Einsteckkette empfohlen.

Doch allein mit der Wahl des Schlosses ist die optimale Absicherung des Fahrrads noch nicht getan. Auch beim Abschließen selbst sind einige Dinge zu beachten. Am wichtigsten ist das Zusammenschließen von Hinterrad und Rahmen an einem stabilen Gegenstand, weiß Heinzle. Zum Schutz aller Komponenten sollte das Vorderrad mit einem zusätzlichen Schloss befestigt werden. Displays, Beleuchtungen und Akkus beim Abstellen zu entfernen, ist anzuraten. Um Bolzenschneidern zu entgehen, empfiehlt es sich, das Schloss relativ hoch anzuschließen sowie wenig Platz zwischen Sicherung, Rad und Gegenstand, an dem es befestigt wird, zu lassen. Nicht zuletzt gibt es auch die Möglichkeit das Fahrrad registrieren zu lassen sowie einen GPS-Tracker oder ein Schloss mit eingebautem Alarm zu verwenden.