Umdenken ist gefragt! War bislang der Begriff „Winterwandern“ stets mit dem zwar romatischen, aber sportlich eher wertlosen Touch verschneiter und gemütlicher Spazierwege behaftet, so entwickelt sich nun das „winterliche Marschieren“ mehr und mehr zum alternativen Bergsport.

Es ist in erster Linie und wohl zu gleichen Teilen den Touristikern und den Ausrüstern zu verdanken, dass immer mehr Menschen, die in der warmen­ Jahreszeit mit Begeisterung in unseren­ Bergen marschieren, nun auch den Winter als durchaus brauchbare Jahreszeit für den Wandersport entdecken.

Der Anteil des Tourismus

Praktisch überall dort, wo der Wintersport in seiner klassischen Form, also auf Skibergen angeboten wird, schafft man nun verstärkt auch ein Netz von richtigen Wanderrouten – mit dem Ziel, den Gästen eine zusätzliche Alternative für sportliche Winteraktivitäten zu bieten. Einerseits als „sanften Ausgleich“ zum Pistentrubel, aber eben auch als echte Ergänzung und Abwechslung zum Skisport – und daher durchaus behaftet mit dem notwendigen sportlichen Touch.

Ein Blick aufs Angebot quer durch Österreich macht die Veränderung vom „Spazierengehen“ zum „Winterwandern“ ganz deutlich: Allein in den 40 Regionen, in denen zum Beispiel die Organisation „Österreichs Wanderdörfer“ vertreten ist, sind mittlerweile über 3.000 km an begehbaren Routen ausgewiesen. Die führen in Höhenlagen von 500 Meter bis hinauf auf hochalpine 2.700 Höhenmeter – als präparierte Wanderwege oder (vor allem in größeren Höhen) als naturbelassene Route für Schneeschuhwanderer und Nordic Skier, die zwar ihre eigene Spur ziehen, aber zugleich nicht auf sichere Orientierung durch Markierungstafeln verzichten wollen.

Perfektes Ausdauertraining
Diese Kombination aus sportlicher Betätigung, gepaart mit allen Vorzügen, die eine (fast) unberührte, stille Winterlandschaft zu bieten hat, ist aber keineswegs nur abgestimmt auf die Gäste, die mit dem Skisport nichts (mehr) am Hut haben und für die auch das Skitourengehen nicht als Alternative in Frage kommt. Dieses Angebot zielt vielmehr auch auf die Gäste aber, die auch in ihrer Skiwoche nicht auf die gewohnte Ausdauertrainingseinheit verzichten wollen. Denn diese Zielgruppe kann sich bei einem flotten Marsch (oder auch Lauf) auf einem präparierten Winterwanderweg die notwendige Power holen. Und wer gar mit Schneeschuhen an den Beinen in die Landschaft stapft, wird rasch erkennen, welch perfektes Ausdauer-Krafttraining dieser ganz spezielle Winterwandersport ist.

Aber Vorsicht: So faszinierend gerade für Einsteiger das Erlebnis Schneeschuhwandern auch sein mag – die körperliche Anstrenung, die Beanspruchung der gesamten Muskulatur durch eine doch ungewohnte Bewegungsart sollte nicht unterschätzt werden.

Der Anteil der Ausrüster

Aber nicht nur der Tourismus, sondern auch die Sportartikelhersteller und -Händler haben diesem neuen „Winterwandersport“ kräftige Starthilfe geleistet. Während früher für den winterlichen Spaziergang dicke Moonboots und Winterstiefel absolut ausreichten, kann sich nun der sportliche Marschierer bei seinen winterlichen Bergtouren auf tritt- und rutschfeste Wanderschuhe verlassen. Auf die bei Bedarf eben auch moderne Schneeschuhe geschnallt werden können, die es ebenfalls in großer Auswahl und in verschiedensten Preisklassen im Handel gibt. Ein Tipp aber dazu: Für ein erstes Reinschnuppern in diesen Sport sollte man in jedem Fall die Möglichkeit (die es bei fast allen Sportgeschäften in den Tourismusorten gibt) ausnutzen – und die Schneeschuhe für eine erste Winterwandertour ausleihen!

Gut zu wissen
Auf der suche nach Winterwandertouren

in den Tourismusbüros der Skiregionen kann man Auskunft geben über markierte Winterwanderwege und ausgewiesene Schneeschuhrouten. Teilweise gibt es sogar schon Kartenmaterial.
Österreichs Wanderdörfer haben auf ihrem Online-Portal bereits eine Vielzahl an Winterwanderwegen und Schneeschuhtouren aufgelistet – mit Wegbeschreibung, Länge, Höhenmeter etc.
Info: www.winterwandern.wanderdoerfer.at