Das tragische Lawinenunglück in der Wattener Lizum, bei dem vor rund zwei Wochen fünf Skitourengeher aus Tschechien ums Leben kamen, sorgt weiter für Gesprächsstoff. Der tschechische Botschafter riet nun seinen Landsleuten ganz genau auf die Qulifikationen der Reiseanbieter zu achten. Wir haben bei den Naturfreunden Österreich nachgefragt, wer nun überhaupt Gruppen in Österreichs Berge führen darf.

Österreichs Alpinlandschaft ist bei Touristen besonders beliebt, mangelnde Kenntnisse und Selbstüberschätzung aber nicht selten der Grund dafür, dass gerade Urlauber immer wieder Teil der Unfallstatistik werden. Nach dem jüngsten Lawinenunglück, bei dem neben den zwei Guides drei weitere Tourengeher (alle aus Tschechien) verschüttet wurden, appelliert nun der tschechische Botschafter an die Vernunft der Reisenden. Diese sollten im Vorhinein sicherstellen, dass der Reiseanbieter seriös agiere und etwaige Guides auch über die entsprechenden Qualifikationen verfügen. Dies soll beim jüngsten Unglück nicht der Fall gewesen sein.


Ereignisse wie dieses enthüllen mitunter die Unsicherheit vieler Bergsportler darüber, wie es eigentlich um die rechtliche Lage steht. Wenn auch der Gesetzgeber nicht dazu verpflichtet, ist es in jedem Fall ratsam, entsprechend versichert zu sein, um im Ernstfall nicht auch noch auf den teils erheblichen Kosten sitzen zu bleiben.

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WER DARF WAS?
"Wer in Österreich Tourengeher gegen Bezahlung auf den Berg führt, braucht dafür offiziell die Ausbildung zum staatlich geprüften Berg- und Skiführer", verrät uns Peter Gebetsberger von den Naturfreunden Österreich. Durchgeführt wird die umfangreiche Ausbildung ausschließlich von der Bundessportakademie (BSPA).

Daneben gibt es die Ausbildung des BSPA zum Skitouren- bzw. Skihochtouren-Instruktor. Gebetsberger: "Die Instruktoren dürfen Sportler - beispielsweise innerhalb eines Vereins - unentgeldlich ins Gelände führen - Skitouren-Instruktoren bis ins Mittelgebirge, Instruktoren für Skihochtouren auch ins Hochgebirge und vergletscherte Gebiete."

Quasi als "Vorstufe" zum Instruktor ist die Ausbildung zum Übungsleiter zu sehen. Übungsleiter werden in der Regel vereinsintern geschult (z. B. für Skitouren, Hochtouren und Schneeschuhwandern), werden in der Praxis der Vereine aber nicht selten von Instruktoren unterstützt.

WORAUF ACHTEN BEIM GUIDE?
Wie kann man nun auf Nummer sicher gehen? Gebetsberger: "Grundsätzlich sollte man sich einen staatlich geprüften Berg- und Skiführer leisten. Allerdings ist nicht gesagt, dass ein fähiger Instruktor automatisch schlechter sein muss."
Zudem empfiehlt der Experte der Naturfreunde den persönlichen Kontakt zur entsprechenden Alpinschule, um etwaige "schwarze Schafe" ausschließen zu können: "Offizielle Berg- und Skischulen erfüllen aber hierzulande in der Regel sehr hohe Standards."

Eine andere Möglichkeit ist der Kontakt mit einem alpinen Verein. "Vereinstouren sind im Normalfall bestens organisiert", so Gebetsberger, "der einzige Nachteil ist, dass terminlich nicht so flexibel ist wie mit einem privaten Guide."


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