Damit es bei deiner nächsten Skitour nicht drunter und drüber geht, haben wir uns für dich informiert, auf was du bei Außen- und Innenschicht sowie allem dazwischen achten solltest.

Nicole Hofstetter
Nicole Hofstetter

Kaum eine Sportart benötigt so ein ausgeklügeltes Temperaturmanagement wie das Skitourengehen. Einem schweißtreibenden Aufstieg folgt der eisige Wind der Abfahrt. Um optimal auf beide Extreme vorbereitet zu sein, gilt das altbewährte Zwiebelprinzip. Wie dieses speziell für das Besteigen von Bergen auf Skiern aufgebaut sein sollte, haben wir bei den beiden Outdoor-Bekleidungs-Herstellern Karpos und Löffler nachgefragt.

Der Kern
Der grundlegende Aufbau beginnt direkt auf der Haut mit einem funktionellen Baselayer, der vor allem dafür sorgen soll, dass du trocken bleibst sowie deine Körpertemperatur reguliert wird. Hier tritt oft die Frage auf, ob diese erste Schicht aus Kunstfaser oder Merinowolle bestehen soll. Mit wachsendem Bewusstsein für Nachhaltigkeit ging der Trend in den letzten Jahren immer mehr Richtung Merinowolle, da sie besonders weich und angenehm ist und keine unangenehmen Gerüche entwickelt. Jedoch ist der nachwachsende Stoff nicht ganz so belastbar und schnelltrocknend wie Kunstfaser, was bei den hohen Anforderungen einer Skitour schnell zum Nachteil werden kann. Löffler hat sich dieses Problems angenommen und transtex®-Unterwäsche entwickelt, die eine Kombination aus Merinowolle und der Kunstfaser Polypropylen darstellt. „Polypropylen ist die leichteste Kunstfaser und schwimmt sogar auf Wasser. Es nimmt selbst nahezu keine Feuchtigkeit auf, daher sorgt es für ein extrem rasches Trocknen und kaum Geruchsbildung. Zudem ist es abriebfest, pflegeleicht sowie UV-beständig“, werden wir von Löffler aufgeklärt. So wird das Beste aus beiden Welten miteinander verbunden.
 

Die Schale
Ein weiterer essenzieller Part der Skitouren-Zwiebel ist die Außenschicht, die dich vor Wind, Nässe und Kälte schützt. Damit sie diese Aufgabe optimal erfüllen kann, gilt es unter anderem auf die Atmungsaktivität zu achten, die den Schweiß nach außen transportiert und so die Gefahr der Überhitzung während des Aufstiegs minimiert, informiert uns Karpos. Diese Funktion kann durch zusätzliche Belüftungsmöglichkeiten unterstützt werden. Weitere Ausstattungsmerkmale, die deine Skitourenhose oder -jacke haben sollten, sind eine helmkompatible Kapuze, hohe Taschen – damit diese nicht vom Rucksack blockiert werden –, ein Schneefang, eine verstellbare Taille oder Hosenträger sowie Gamaschen.

Der entscheidende Unterschied zur Bekleidung fürs Skifahren liegt darin, dass Skitourenkleidung besser geschichtet und individuell kombiniert werden kann. Eine Skitourenjacke ist nicht von Haus aus gefüttert, sondern es wird bei der Abfahrt ein wärmendes Midlayer in Form einer Daunenjacke, Fleece oder Ähnlichem hinzugefügt. So kann die Bekleidung jeweils an das persönliche Wärmeempfinden angepasst werden.

Was du ebenfalls noch bei der Wahl deiner Skitouren-Bekleidung beachten solltest, sind Passform und Gewicht. Nur mit genügend Bewegungsfreiheit und einem komfortablen Sitz wirst du bei der Ausübung deiner Sportart nicht eingeschränkt. Bezüglich des Gewichts gilt ähnlich wie bei der Sportausrüstung: Je leichter, desto besser, denn auch zu schwere Kleidung wird während des Aufstiegs schnell zum Ballast.

Je leichter, desto besser – auch zu schwere Kleidung wird bergauf schnell zum Ballast.

Das Dazwischen
Accessoires spielen bei Skitouren ebenfalls eine entscheidende Rolle. Karpos betont die besondere Bedeutung von Handschuhen. Sie schützen nicht nur vor Kälte, sondern auch vor Wind, Nässe und sogar Verletzungen. Für den schweißtreibenden Aufstieg eignen sich leichtere Modelle aus Fleece, Softshell oder Merinowolle, während für die Abfahrt wärmere, wasserdichte Handschuhe oder Fäustlinge unverzichtbar sind. Praktisch ist es, ein Ersatzpaar im Rucksack zu haben – für den Fall, dass die ersten Handschuhe nass werden.

Ebenfalls essenziell ist eine Kopfbedeckung, da über den Kopf viel Wärme verloren geht. Hier bieten Mützen oder Stirnbänder mit integrierten, feuchtigkeitsregulierenden Materialien spürbaren Komfort. „Das Besondere an Löffler-Kopfbedeckungen ist das transtex® Inside: transtex®-Stoffe werden partiell an schweißintensiven Stellen eingenäht, um ein trockenes Gefühl auf der Haut zu bieten“, führt Löffler hier aus. Ergänzt wird die Ausstattung durch ein Multifunktions-Schlauchtuch, das flexibel als Halsschutz, Haube oder Gesichtsschutz genutzt werden kann und in keiner Ausrüstungsliste fehlen sollte.

Nicht zu unterschätzen sind zudem die Socken: Dünnere, atmungsaktive Modelle verhindern Hitzestau und Blasenbildung beim Aufstieg, während etwas dickere, wärmende Varianten bei kalten Temperaturen für Komfort und warme Füße sorgen. So bleibt man von Kopf bis Fuß optimal geschützt – egal, wie sich Wetter und Intensität der Tour entwickeln.

Zum Abschluss noch zwei Tipps von unserem Experten-Duo zum richtigen Schichten der Bekleidung: „Im Aufstieg eher zu kühl starten. Wenn man am Auto ganz leicht friert, ist es optimal, sonst wird es im Aufstieg gleich zu warm.“ Und: „Für die Abfahrt eine zusätzliche Isolationsschicht aus wind- und wasserabweisendem Außenmaterial, gefüllt mit Prima­loft, in den Rucksack packen.“