Wenn Hasel und Erle blühen, sind für Allergiker wieder tränende Augen und rinnende Nasen angesagt. Trotzdem muss man in dieser Zeit nicht ganz aufs Sporteln verzichten. Wie sich Allergie und Sport miteinander vereinbaren lassen, erfährst du von uns ...


Die ersten Frühlingsboten leiten für Pollenallergiker eine unangenehme Zeit ein. Auf Erle und Hasel, die bereits im Februar treiben, folgen Birke, Weide und Pappel. Betroffene klagen dann über typische Beschwerden wie Schnupfen und Bindehautentzündung. In schweren Fällen können sogar Asthmaanfälle auftreten. Sporteln, wenn die Pollen fliegen? „No way!", könnte man meinen. Das stimmt aber nicht ganz. Als Läufer, Biker oder Wanderer mit Heuschnupfen muss man nicht den ganzen Sommer lang stillsitzen. Mit ein paar einfachen Tricks kannst du der Allergie ein Schnippchen schlagen.

BÖSE POLLEN
Sportler sind der Pollenbelastung immer besonders stark ausgesetzt, weil sie aufgrund der körperlichen Betätigung häufiger und tiefer atmen. Das Gemeine: Da die Pollen nur ein- bis sechs hundertstel Millimeter groß sind, können sie beim Einatmen tief in die Lunge vordringen. Schon 20 Pollen pro Kubikmeter Luft genügen oft, um bei Pollenallergikern Beschwerden auszulösen. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass die Blütenstände einiger Gräser zwei bis fünf Millionen Pollen freisetzen.

PRAKTISCHE TIPPS
Allergiker haben es im Frühling und Sommer oft schwer, wenn sie sich zur täglichen Laufrunde oder zu einer Biketour aufmachen möchten. Damit dir der Pollenflug aber nicht den ganzen Outdoor-Spaß vermiest, haben wir hier ein paar praktische Trainingstipps für dich:

  • Wenn du dich ohnehin schon etwas geschwächt fühlst, solltest du dich beim Sport weniger intensiv belasten, als sonst. Denn bei großer Anstrengung gelangen viele Pollen tief in deine Lunge. Eine zu intensive Belastung kann zu Atemnot oder im schlimmsten Fall zur Ohnmacht führen.
  • Auch beim Training im Freien solltest du nicht auf deine antiallergischen Medikamente verzichten – sofern du welche einnimmst. Oft hilft es sogar, wenn du diese Medikamente (z.B. Asthmaspray) unmittelbar vor dem Sport einsetzt. So hältst du das Risiko einer allergischen Reaktion beim Sporteln gering.
  • Achte bei deinen Trainingszeiten auf die Pollenbelastung: Auf dem Land empfiehlt es sich, erst abends sein Workout zu absolvieren – da ist die Pollenbelastung am geringsten. In der Stadt solltest du dich am besten morgens zum Sport aufmachen.
  • Am Meer und in den Bergen ab ca. 800 Höhenmetern ist die Pollenkonzentration im Normalfall auch geringer.
  • Ein Regenschauer sorgt dafür, dass sich weniger Pollen in der Luft tummeln. Der perfekte Zeitpunkt also für dein Outdoor-Training!


SPORT MIT EINSCHRÄNKUNG
Bei starkem Pollenflug ist es am besten, wenn du die sportliche Aktivität an deine Pollenallergie anpasst. Ein Workout im Fitnessstudio ist da zum Beispiel einem ausgedehnten Radausflug durch blühende Wiesen vorzuziehen. Wenn während des Sports Beschwerden wie Husten oder Atemnot auftauchen, dann solltest du die Aktivität abbrechen, deine antiallergischen Medikamente einnehmen und gegebenenfalls zu einem Arzt gehen.

Noch eine gute Nachricht für Allergiker: Auch Personen, die unter Asthma leiden, profitieren von regelmäßiger sportlicher Betätigung – vor allem von Ausdauerdisziplinen. Bereits leichtes Training verbessert deine Durchblutung und hilft dir dabei, die Sekrete der Atemwege leichter abzuhusten. Atemnotsanfälle bei Belastung treten seltener auf, da der Körper mit mehr Sauerstoff versorgt wird. Ordentliches Aufwärmen vor dem Sport ist aber Pflicht, da es sonst schnell zu einer Bronchienverengung und somit zu Atemnot kommen kann. Außerdem solltest du die vom Arzt verordneten Medikamente regelmäßig einnehmen und dein Asthmaspray beim Workout immer dabei haben!


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