Unter dem Motto "Tanze, als hättest du noch nie zuvor getanzt" begab sich Stephan Kohlhauser, Experte in der Laufabteilung von Gigasport Graz, vom 19. bis 20. Mai 2023 auf den Lauf seines Lebens beim Murtal 24-Stundenlauf.
  

Von Magenkrämpfen zum Triumph: Gigasport-Experte Stephan Kohlhauser & seine Erfahrungen beim Murtal 24-Stundenlauf

Am Freitag, dem 19. Mai, um 18:30 Uhr erfolgte der Startschuss für das Rennen. Das Ziel war es, 150 Kilometer zu laufen, um das 150-jährige Jubiläum von Kastner & Öhler in diesem Jahr zu feiern. Der Plan stand, doch dann verlief alles anders als erwartet. Bis Kilometer 62 lief alles reibungslos, plötzlich jedoch plagten Stephan die schlimmsten Magenkrämpfe seines Lebens. Trotz mehrfacher Versuche des Weiterlaufens musste er jedes Mal feststellen, dass es nicht mehr möglich war den Lauf fortzusetzen. Mit absoluter Gewissheit entschied er sich dazu, den Wettbewerb abzubrechen. Um 2:17 Uhr fühlte es sich an, als wäre sein Lauf vorbei. Ein Wechselbad der Gefühle. Enttäuschung machte sich breit.

Eines hat Stephan jedoch gelernt: Man beendet ein Rennen nur auf der Strecke. Eine gute Comeback-Story liest sich doch wesentlich schöner. Nach einer vollständigen Pause von zwei Stunden trat plötzlich eine deutliche Besserung ein. Als Stephan bemerkte, dass die Magenkrämpfe tatsächlich nachließen, gab es nur einen Gedanken: Er musste sich in Bewegung setzen. Er zog sich erneut um und begab sich zurück auf die Strecke. Trotz des Regens, der Kälte und des Windes fühlte es sich wie ein Neuanfang an und die Lebensgeister kehrten zurück. Die Extremsituationen bereiteten ihm auf seltsame Weise Freude und verliehen ihm Energie.

Ab Runde 75, als er bereits 133,7 km absolviert hatte, konnte er sich von seinem vierten Platz auf den dritten Rang verbessern. Dieser vorübergehende Sprung auf das Podium war für ihn eine unglaubliche Motivation. Während des Tages stieg die Temperatur kontinuierlich an und schaffte damit einen bemerkenswerten Kontrast zu den vorherigen Bedingungen.

Und dann, bei Runde 112, war es endlich soweit: Stephan hatte beeindruckende 150 km zurückgelegt und sich an die Spitze des Feldes gekämpft. Nun galt es, weiterhin zu kämpfen. In den letzten Runden hatte Stephan sogar das Glück, sie gemeinsam mit seiner Frau drehen zu dürfen. Diese Zeit war zweifellos der Höhepunkt des Rennens für ihn. Mit insgesamt 181 km erreichte er nicht nur den Gesamtsieg, sondern konnte auch stolz auf eine unglaubliche persönliche Entwicklung zurückblicken. Vor nur 15 Jahren konnte er noch keine 200 Meter gehen.

Über die gesamten 24 Stunden hinweg konnte Stephan ein beeindruckendes Pacing von 7:58 beibehalten.

Abschließend möchte Stephan seiner Abteilung seinen aufrichtigen Dank aussprechen. Sie haben ihn nicht nur mit der Organisation des Dienstplans unterstützt, sondern ihm auch eine große Wertschätzung für seine Leistung entgegengebracht.

Nach seinem großen Triumph ist Stephan noch müde und mental erschöpft und trotzdem steht er lächelnd da. Für ihn ist es völlig verrückt, was sich abgespielt hat. Die Vorstellung, dass er tatsächlich aufgeben wollte, ist für ihn kaum zu fassen.

“Es gibt Momente im Leben, die man niemals vergisst. Genau diese Erlebnisse definieren uns. Sie geben uns Halt und halten uns auf Kurs. Was für ein beeindruckendes Rennen war das. Die Reise war magisch, darin lagen Träume. Diese eine kindliche, ehrliche Freude an diesem Tag wird für immer in Erinnerung bleiben. Vor 15 Jahren hätte ich darüber gelacht. 181 Kilometer, niemals! Mit dem Wissen von heute war es jedoch eine gute Entscheidung.  Danke, dass ich nicht aufgeben konnte. Danke, dass ich immer an mich geglaubt habe und vor allem DANKE für diese wunderschöne Reise.” würdigt er sein Wochenende beim 24-Stundenlauf im Murtal.

Gigasport

Danke für die Content-Kooperation mit Gigasport Graz. Mehr auf www.gigasport.at.