Die Etappe 35 führt uns quer über das Karstplateau mit seinen spektakulären Blicken über die Adria. Die Region fungierte seit jeher als Schmelztiegel der italienischen, slowenischen und deutschen Kultur. Besondere Zeugen des geschichtsträchtigen Habsburgerreiches sind das Schloss Miramare und das Pferdegestüt Lipica. Dörfer mit traditioneller Steinarchitektur, diverse Höhlen, die Bora (kalter Fallwind) sowie die facettenreiche Flora und Fauna sind weitere prägende Elemente dieser Region.


Prosecco, das kleine Karstdorf, das mit seinem Ortsteil Contovello hoch über dem Meer durch die spektakuläre Lage besticht, ist auch der Name eines Weinbaugebiets. Schon in der Römerzeit bekannt war die auf sonnigen Terrassen angebaute weiße Rebsorte „Pucinum". In jüngster Zeit wurde eine Strategie zur Wiederbelebung alter Weinbautraditionen lanciert, die ansonsten wohl für immer verloren gehen würden. Genau unterhalb von Prosecco liegt direkt am Meer das Schloss Miramare. Die repräsentative Residenz wurde von habsburgischen Herrschern errichtet, die von der Magie des Ortes fasziniert waren.

Etwas weiter in der Ferne ist Triest an den hügeligen Ausläufern des rauen, windigen Karsts zu erkennen. Der ehemalige Hafen der Kaiserin Maria Theresia von Österreich ist eine besondere Stadt, ein Schmelztiegel der Sprachen und Kulturen. Eine Stadt, die erst in jüngster Vergangenheit die Verbindungen zu ihrem erweiterten Hinterland, das auf italienischer Seite nur ein schmaler Streifen ist, konsolidiert hat. Botaniker, Zoologen, Geologen, Höhlenforscher und Naturliebhaber können unmittelbar vor den Toren der Stadt immer wieder Neues und Interessantes entdecken. Das hier sowohl an der Oberfläche als auch im Untergrund vorherrschende Gestein ist Kalk. Dass die Landschaft hier Karst heißt, ist auf die tausenden Höhlen unterschiedlicher Größe zurückzuführen, die sich im Kalkstein gebildet haben. Die Vegetation des Karsts, die Naturinteressierten zu jeder Jahreszeit Überraschendes und Erstaunliches zu bieten vermag, schenkt insbesondre im Herbst mit ihrer leuchtenden Farbenpracht magische Momente.

Unterwegs am Alpe-Adria-Trail – Etappe 35: Prosecco - Lipica / Bild: www.alpe-adria-trail.com

WEGBESCHREIBUNG
Vom Dorf Prosecco in Richtung Süden steuern wir den Ortsteil Contovello an. Wir kommen am historischen Weiher vorbei, der früher als Viehtränke diente, und erklimmen den dahinter aufragenden Hügel. Dank der begünstigten Lage der Ortschaft hat man zwischen den eng aneinandergebauten Häusern immer wieder herrliche Ausblicke auf das Meer. Vorbei an einer Vielzahl größerer und kleinerer Häuser gelangen wir in die Nähe der Kirche San Gerolamo. Von dort begeben wir uns zur darunterliegenden Straße, die zurück nach Prosecco führt. Wir queren die Straße und folgen der Wegmarkierung CAI 1. Durch das Wohngebiet von Borgo San Nazario gelangen wir an den Rand des Karstplateaus. Knapp außerhalb der Siedlung folgen wir dann der hoch über dem Meer verlaufenden Strada Vicentina oder Strada Napoleonica (CAI 1), die immer wieder wunderschöne Blicke freigibt.

Wir folgen diesem bequemen Fußweg bis zum Obelisk von Opicina, wo der Stadtverkehr beginnt. Wir queren die SS58, folgen weiter dem Weg Nr. 1, lassen den Campingplatz Obelisco hinter uns und erreichen über einen Schotterweg die Sella di Banne über dem Ortsteil Conconello. Auf einer Asphaltstraße geht es hinunter in Richtung Conconello. Wir aber nehmen eine weitere, gut gepflegte Schotterpiste, die nur ein Stück weiter unten beginnt. Wir bleiben auf der leicht abschüssigen Straße, bis wir die erste Weggabelung erreichen. Von dort verläuft ein steiniger Saumpfad (CAI 2) bergan, der uns über einen Sattel (Valico di Trebiciano) und auf der anderen Seite hinunter nach Trebiciano führt.

Unterwegs am Alpe-Adria-Trail – Etappe 35: Prosecco - Lipica / Bild: www.alpe-adria-trail.com

Im Dorf halten wir uns rechts und folgen ein kurzes Stück der Provinzstraße SP1 bis zum Hauptplatz. Wir durchwandern den Ort und gelangen auf Höhe der letzten Häuser auf eine Schotterpiste, der wir in südöstlicher Richtung nach Gropada (zweite Kreuzung rechter Hand) folgen. Wir erreichen den Ort (Einkehrmöglichkeit), queren ihn und halten uns südlich, wo wir eine Asphaltstraße vorfinden (SS19), die uns die uns nach Bassovizza führt. Aber Vorsicht: Die Strecke von Gropada durch Bassovizza zur Grenze ist noch nicht beschildert. Es bestehen noch die Schilder der alten Strecke, die von Gropada direkt zur Grenze führt - diese Strecke geht nicht weiter!

Ein Paar hundert Meter vor dem Ort wird die Straße größer und nach weiteren 300 Metern befinden wir uns schon am Grossen Parkplatz von Bassovizza. Hier beginnt der Resselweg, welcher auch für blinde Besucher ausgerstattet ist. Den Resselweg entlang erreichen wir zuerst die Staatsgrenze mit Slowenien und danach Lipica. Eine Wanderung durch den Karst erfordert aufgrund des schwierigen Terrains Aufmerksamkeit. Auf dem Plateau kann man die Lipizzaner des Gestüts Lipica beobachten. Danach geht es um den südlichen Teil des Gestüts herum.

Weitere Infos zu dieser und anderen Etappen des Alpe-Adria-Trails findest du unter www.alpe-adria-trail.com.


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