Fitnesstracker und Sportuhren bieten immer detailreichere 24/7-Gesundheitsfunktionen. Was bringen diese der sportlichen Zielgruppe?

Christof Domenig
Christof Domenig


Neben der klassischen Möglichkeit der Trainingsaufzeichnung und -auswertung bieten aktuelle Fitnesstracker und Sportuhren immer mehr „24/7“-Funktionen. Schritte und Stiegenhäuser zählen oder den Kalorienverbrauch aus Bewegungsdaten errechnen, das können auch Handy-Apps. Doch speziell durch die optische Herzfrequenzmessung am Handgelenk ergeben sich etliche Zusatzmöglichkeiten – wie das Aufzeichnen von Herz- und Atemfrequenz, die Auswertung von Stresslevel rund um die Uhr bis hin zur Schlafanalyse. 

Fein, weil sich durch die Summe der gesammelten Daten etwa Trainingszeiten und Regenerationspausen viel besser timen lassen, wie Peter Weirether von Garmin betont: „Man verfügt über eine optimale Transparenz zur aktuellen Trainingsbereitschaft, zu notwendigen Erholungszeiten, erhält aber auch permanent Übersicht über seinen Trainingszustand oder Feedback zum Belastungszustand.“

Um ein umfassendes Bild über die Trägerin oder den Träger der Uhr zu liefern, arbeiten mehrere Sensoren zusammen. So spielt etwa bei der Schlafanalyse der Bewegungssensor mit. Entscheidend sei jedoch der Herzfrequenzsensor, „der neben der Herzfrequenz und Herzfrequenzvariabilität auch für die Messung der Sauerstoffsättigung verantwortlich ist und daraus viele Werte wie den Stresslevel ermittelt“, so Weirether über aktuelle Garmin-Geräte.

Was die gemessenen Werte jeweils aussagen, darüber geben die Uhren selbst wie die zugehörigen Apps der Hersteller Auskunft. Es gehe aber nicht darum, jeden einzelnen Wert für sich allein interpretieren zu können – sondern um das Gesamtbild.

Es geht um langfristige Trends
Letzteres betont auch Suunto-Experte Nicolas Holtzmeyer: „Am besten ist es, die Daten nicht Tag für Tag zu betrachten, sondern Daten und Trends über einen längeren Zeitraum zu sammeln. Erst dann erhält man ein verlässliches und aussagekräftiges Bild.“ Daraus lasse sich dann etwa ableiten, ob zu viel oder zu wenig trainiert werde. Auch der Suunto-Experte verweist in dem Zusammenhang auf die Hilfestellungen und Interpretationsmöglichkeiten durch die App.

Wichtig: nicht Werten blind vertrauen, sondern immer auch mit dem eigenen Körpergefühl abgleichen. Um sukzessive tiefer in die Materie einzutauchen, sind die Daten aber zweifellos hilfreich. „Trainiert man zehn Stunden in der Woche, verbleiben 158 Stunden, wo es zusätzliche Belastungen oder Erholungsphasen gibt, die das Training entweder unterstützen oder beeinträchtigen können“, bringt Holtzmeyer den Wert der Zusatzfunktionen für die sportliche Zielgruppe auf den Punkt. Peter Weirether meint zur Frage, wie wichtig Sportlern die Rund-um-die uhr-Funktionen im Vergleich zu den klassischen Sportfunktionen sind: „Die Bedeutung der 24/7-Funktionen hat in den letzten Jahren klar zugenommen, weil sie nun auch Sportlern einen erheblichen Mehrwert bieten. Für eine Kaufentscheidung sind die klassischen Sportfunktionen aber vermutlich noch etwas wichtiger.“