Die rot-weiß-rote Radmarathonsaison wurde heute mit dem 33. Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus eröffnet. Rund 2.000 Teilnehmer:innen aus 38 Nationen bestritten in den vergangenen beiden Tagen die Bewerbe in und rund um Mörbisch. Beim Radmarathonklassiker gab es heute bei den Männern einen neuen Streckenrekord durch den Polen Gracjan Szelag. Bei den Frauen siegte mit Martyna Wisniewska auch eine Polin.
Ein Wochenende, sechs Events am Neusiedler See mit dem Radmarathon, der Mini-Variante, dem Kids- und E-Bike-Race, dem NRM Business Ride und den Einzel- und Paarzeitfahren. An diesem Wochenende wurde die heimische Radmarathonszene mit dem 33. Neusiedler See Radmarathon powered by Burgenland Tourismus, zugleich Auftakt der Austria Top Tour, eröffnet. Bereits zum vierten Mal war der flache Klassiker in der pannonischen Tiefebene auch Teil der UCI Gran Fondo World Series - also hier gibt es Qualifikationsmöglichkeiten für die jährlich stattfindende UCI Gran Fondo Weltmeisterschaften. Heuer stellten sich insgesamt 1500 Radsportler:innen aus 38 Nationen bei guten Witterungsbedingungen - und was viele freute mit gemäßigtem Wind - der Herausforderung. Am Start waren auch wieder prominente Namen, wie Ex-Radprofi, Reto Hollenstein aus der Schweiz oder Promi-Winzer Leo Hillinger. Sie wurden von Sportlandesrat Heinrich Dorner und der vielfachen Kickbox-Weltmeisterin Nicole Trimmel angefeuert.
Neuer Streckenrekord bei den Herren
Beim 125 Kilometer langen und mit 600 Höhenmetern gespickten Neusiedler See Radmarathon ging es gleich nach dem Start in Mörbisch über die steile Rosengasse gleich richtig zur Sache. Bald setzten sich drei Top-Fahrer ab: der österreichische Amateurmeister Daniel Hochstrasser, Anton Erlbacher aus Salzburg und der Deutsche Alexander Steffens, der bereits das Podium hier erreichte. Nach einer langen Flucht wurde das Trio nach rund zwei Stunden Fahrzeit von einer rund 25-köpfigen Verfolgergruppe gestellt. Noch vor Jois wurde in der Spitzengruppe heftig attackiert und zwei Fahrer - der Tscheche Dusan Oravec und der Niederländer Michiel Kok - konnten sich absetzen. Mit rund einer Minute Vorsprung näherte sich das Duo dem Ziel. Doch drei Kilometer vor dem Ziel wurde der letzte Ausreißer gestellt und 21 Fahrer sprinteten um den Sieg, wo der Pole Gracjan Szelag nicht zu schlagen war. Szelag siegte nach einer Fahrzeit von 2:50,48 Stunden vor zwei Niederländern: Vorjahressieger Jeroen Van Voorden wurde Zweiter, gefolgt von Michiel Kok. "Es war mein erstes Rennen überhaupt in Österreich und dann gewinne ich gleich mit neuem Streckenrekord, das ist ein Traum", jubelte der polnische Sieger im Ziel. Er unterbot die bisherige Bestmarke, die vor zwei Jahren vom Slowaken Foltan aufgestellt wurde, um rund eineinhalb Minuten.
Ex-WorldTour-Profi verpasst Podium, Haselbacher-junior stark
Ganz knapp das Podium verpasste der ehemalige Schweizer WorldTour-Profi Reto Hollenstein mit Platz vier: "Es war von Beginn an ein brutal schnelles Rennen. Respekt vor den Jungs vor mir, ich hatte im Sprint gegen sie keine Chance." Ein tolles Rennen lieferte auch der 16-jährige Sohn von Ex-Radprofi Rene Haselbacher ab. Rene jun. kam mit der ersten Verfolgergruppe ins Ziel und wurde 34.! "Großer Respekt vor seiner Leistung! Da kommt was starkes aus dem Hause Haselbacher nach", schmunzelte ein sichtlich stolzer Vater, der Rang 40 holte.
Polnischer Sieg auch bei den Damen
Die Polin Martyna Wisniewska war im Frauen-Rennen nicht zu schlagen. Sie verwies die Österreicherin Anna Scherer nach einer Fahrzeit von 3:14 Stunden um mehr als drei Minuten auf den zweiten Platz. Rang drei im Sprint einer größeren Gruppe holte mit Larissa Azman ebenso eine Österreicherin. "Im Vorjahr wurde ich Zweite, heute hat es für den Sieg gereicht. Es war ein super Rennen", jubelte die Siegerin im Ziel.
Geretschnig der "Mörbischer Zeitfahrkönig"
Gestern fanden neben den Kids Rennen auch die Einzel- und Paarzeitfahrbewerbe über 26 Kilometer und 200 Höhenmeter statt. Dabei sorgte Zeitfahrspezialist Martin Geretschnig mit einer Zeit von 35:06 Minuten und 44,43km/h für den dritten Sieg beim Einzelzeitfahren. Der Fahrer von ARBÖ MiKo PV ON-Fahrrad distanzierte den Ungarn Daniel Szalay um mehr als eine Minute, Dritter wurde der Österreicher Matthias Jeindl (plus 1:26 Min.). Bei den Damen war die Polin Martyna Wisniewska nicht zu schlagen, die sich eine Minute gegen Jaqueline Lischka durchsetzen konnte.
Burgenland will die UCI Gran Fondo Weltmeisterschaften 2029
Ende des vergangenen Jahres hat sich der Neusiedler See Radmarathon gemeinsam mit dem Land Burgenland und Burgenland Tourismus als Austragungsort für die UCI Gran Fondo Weltmeisterschaften 2029 beworben. Seither läuft der Bid-Prozess und OK-Chef Johannes Hessenberger gibt sich zuversichtlich: "Wir sind mit dem Weltradsportverband UCI am Verhandeln und haben eine sehr gute Gesprächsbasis. Die Signale, die wir bisher bekommen haben, sind sehr gut. Bis Juni diesen Jahres müssen wir den Vertrag fixieren und im Rahmen der Rad-WM in Afrika im September 2025 wird der Zuschlag für den Ausrichter der Amateur-WM 2029 bekannt gegeben. Es wäre eine absolute Premiere in Österreich, wenn wir uns durchsetzen."