Viele sportlich aktive Menschen schätzen es, sich unter freiem Himmel zu bewegen. Sie nehmen die Umgebung mit allen Sinnen wahr, genießen das Grün der Natur und das Zwitschern der Vögel, die im Park oder im Wald umherfliegen. Doch nicht immer ist das Wetter schön.


Besonders in der kalten Jahreszeit, wenn es am Nachmittag dunkel wird oder Schnee liegt, macht das Outdoor-Training wenig Freude. Für diese Fälle avanciert das Laufband als Indoor-Variante zu einer echten Alternative. Viele Sportler äußern die Bedenken, Trainieren auf dem Laufband sei nicht so effektiv, wie sich an der Luft zu bewegen. Welche Argumente für und gegen das Laufband oder Joggen sprechen, erläutert nachfolgender Artikel.

Die feinen Unterschiede zwischen Joggen an der Luft und dem Laufband kennen
Draußen und drinnen zu laufen, ist nicht dasselbe. Selbst 22 Prozent der Teilnehmer, die einer Umfrage zufolge gelegentlich oder oft joggen gehen, wissen oftmals nicht über die genauen Unterschiede zwischen dem Training auf dem Laufband und dem Joggen draußen im Park Bescheid.

An der frischen Luft bewegt sich der Körper ausschließlich aus dem eigenen Antrieb heraus, während er auf dem Band „automatisch“ nach vorne läuft. Während der Untergrund beim Laufband stets gleich ist, ist der Boden draußen variabel. Weiterhin ist der Körper auf dem Laufband keinen widrigen Witterungsbedingungen ausgesetzt, sodass dieser weniger Kalorien verbraucht, wenn er sich auf einem Laufband bewegt. Zusätzlich hält sich die „Streckenvielfalt“ auf dem Laufband stark in Grenzen, da es nur eine bestimmte Anzahl von Programmen gibt. Jogger, die an der frischen Luft laufen, können den Untergrund beliebig wechseln und die Gelenke auf diese Weise stärker fördern.

Für Anfänger gibt es auf dem Laufband einiges zu beachten
Aktive Sportler, die sich für das Training auf dem Laufband entscheiden, gehen entweder in ein Fitnesstudio oder schaffen sich ein eigenes Laufband für das Training zu Hause an. Es gibt viele verschiedene Laufbänder mit unterschiedlichen Programmen, die der aktuelle Laufband Test genauer vorstellt. Ob Anfänger oder fortgeschritten – das Laufband erster Wahl sollte mit dem eigenen Trainingsfortschritt mithalten können.

Neulinge haben es indes auf einem Laufband nicht immer einfach. Der Grund ist simpel erklärbar: Das Gehirn nimmt die Bewegung, welche auf einem Laufband erfolgt, anders wahr als beim Laufen unter freiem Himmel. Läuft der Mensch im Freien, so erhält er sowohl vom Gehirn als auch von den Beinen die unbewusste Information der „Bewegung“. Beim Laufband verhält es sich anders: Die Beine signalisieren dem Gehirn, dass sie sich bewegen, obwohl das Auge auf „Stillstand“ programmiert ist. Diese auf den ersten Blick widersprüchlichen Informationen machen sich in einem unsicheren Gleichgewicht bemerkbar. Der Läufer unternimmt zunächst kleine Schritte, die er bei Bedarf leicht ausbalancieren kann. Mit der Zeit gewöhnt sich der Körper an die neuartige Belastung und passt seine Schritte an den gewohnten Rhythmus an. Ebenso widersprüchlich verhält sich der Körper, wenn die zunächst hohe Geschwindigkeit auf dem Laufband im Laufe der Trainingseinheit plötzlich reduziert wird. Es empfiehlt sich, die Geschwindigkeit langsam zu verringern und sich beim Absteigen vom Laufband gut festzuhalten.

SportartJoggen an der frischen LuftLaufband im Indoor-Bereich
Vorteile
  • Wer an der frischen Luft joggt, verbraucht viele Kalorien. Erwachsene verbrennen stündlich, wenn sie eine mittlere Geschwindigkeit laufen, 700 Kalorien. Das entspricht einer ganzen Tafel Schokolade.
  • Joggen stärkt das Herz-Kreislauf-System. Rund sechs Liter Blut fließen binnen einer Minute durch den Körper und versorgen die Organe mit lebenswichtigem Sauerstoff.
  • Die frische Luft und das Grün der Natur aktivieren die körpereigenen Glückshormone. Serotonin und Endorphine wirken stimmungsaufhellend als natürliches Antidepressivum.
  • Durch das Sonnenlicht nimmt der Körper Vitamin D auf, das die Knochen stärkt und Osteoporose vorbeugt.
  • Trainieren auf dem Laufband ist zu jeder Tageszeit, auch im Dunkeln und bei jedem Wetter möglich.
  • Bei schlechtem Wetter läuft der Sportler auf dem Laufband schneller als draußen.
  • Ein Laufband schont die Gelenke.
  • Anders als bei dem mitunter monotonen Joggen im Freien bietet ein Laufband die Möglichkeit, andere Aktivitäten parallel auszuüben (Kinder beaufsichtigen, Film gucken etc.)
  • Die digitale Anzeige ermöglicht es, die eigene Leistung im Blick zu behalten.
  • Der Sportler kann auf dem Laufband zwischen verschiedenen Intervallen sowie Programmen wählen und sorgt so für ein abwechslungsreiches Training.
  • Der Sportler läuft weniger Gefahr, auf dem Laufband umzuknicken und sich zu verletzen. 
  • Allergiker müssen sich keine Sorgen aufgrund der Pollen machen.
  • Das Training auf dem Laufband kann Patienten in der Rehabilitation oder bei diversen Therapien unterstützen.
Nachteile
  • Der Oberkörper wird beim Joggen kaum trainiert.
  • Joggen in großen Gruppen gestaltet sich im Freien problematisch.
  • Anders als im Indoor-Bereich wirkt sich das Joggen an der frischen Luft negativ auf die Gelenke aus. Joggen im Freien eignet sich nicht für Sportler, die Gelenkprobleme haben oder die Füße mit der falschen Technik abrollen.
  • Bei sehr warmen oder kalten Temperaturen kann der Körper aufgrund der sportlichen Belastung im Freien überhitzen oder unterkühlen.
  • Beim Laufen im Freien besteht die Gefahr, dass der Sportler auf unebenen Wegen umknickt, stürzt oder sich anderweitig verletzt.
  • Allergiker kommen beim Joggen im Freien mit den Pollen in Berührung.
  • In Innenräumen kann die Luft stickig sein und das Laufen unangenehm gestalten.
  • Das Laufgefühl unterscheidet sich maßgeblich vom Joggen im Freien, sodass einige Sportler es als „nicht natürlich“ empfinden, monoton auf der Stelle zu laufen.
  • Laufbänder verursachen Lärm und kosten Geld.

 

So gestaltet sich das Laufen auf dem Laufband effektiver
Mit einigen Tipps gestaltet sich das Laufen auf dem Laufband effektiv und sicher. Anders als beim Joggen im Freien sollten ambitionierte Läufer auf dem Laufband darauf achten, richtig abzurollen. Es ist ratsam, den Blick geradeaus nach vorne zu richten, ohne sich auf das Display zu fixieren. Um den fehlenden Luftwiderstand im Indoor-Bereich auszugleichen, muss das Laufband eine Steigung von 1,0 bis 1,5 Prozent aufweisen. Für Einsteiger genügt es, an zwei oder drei Tagen pro Woche auf dem Laufband zu trainieren. Ein monotones Training mit einer langsamen Geschwindigkeit ist den schwierigeren Intervall-Läufen zunächst auf jeden Fall vorzuziehen.

Fazit: Welche Methode ist effektiver?
Insgesamt haben beide Methoden ihre Daseinsberechtigung. Joggen bietet sich in der warmen Jahreszeit an und fördert den Körper mehr, da der Sportler mehr Kalorien verbraucht. Das Training auf dem Laufband funktioniert wetterunabhängig, gestaltet sich im Dunkeln sicherer und bietet dem Läufer technisch gesehen mehr Abwechslung.