Wer sich aufmacht zu einer Gebirgswanderung, der hat in aller Regel eine lange Liste an Utensilien, die zwingend mit im Gepäck sein sollten – entweder um die Versorgung des Wanderers zu gewährleisten oder um auch für etwaige Notfälle gerüstet zu sein.

Untergebracht wird dann das notwendige Hab und Gut für die Wanderung in einem Outdoor-Rucksack. Welcher hier die beste Wahl darstellt, variiert je nachdem, wer wandern geht, wohin die Wanderung führt und auch wie lange das Abenteuer dauern soll. Mehr Details zur Wahl des passenden Rucksacks und Tipps, wie dieser idealerweise gepackt werden sollte, hält dieser Beitrag vor.

Zwischen Tages- und Trekkingrucksack liegen Rucksack-Welten
Der Tagesrucksack macht seinem Namen alle Ehre: Er ist für kurze Tagestouren geeignet und ist mit einem Volumen zwischen zehn und 30 Litern auch ein beliebtes Modell für den Alltag. Sogenannte Reiserucksäcke, die ein Füllvolumen zwischen 40 und 110 Litern haben können, sind zwar eigentlich für die Reise gemacht, allerdings nicht zwingend für eine Bergtour, denn: Wander- und Trekkingrucksäcke mit einem ähnlichen Füllvolumen sind so konzipiert, dass nicht nur im Rucksack Platz für Notwendiges ist, sondern auch viele praktische Details dabei helfen, Isomatte, Wanderstöcke und Trinkflaschen praktisch und platzsparend unterzubringen. Wer für sich selbst entscheidet, welche grundsätzlichen Ausstattungsmerkmale der Wanderrucksack mitbringen sollte, findet in diesem Artikel eine entsprechende Auswahl an Rucksäcken sowie weitere detaillierte Angaben zu den Auswahlkriterien. Das macht einen guten Wanderrucksack aus:

  • Material. Er ist aus leichter Kunststofffaser (Polyamid, Polyester). Das verleiht dem Rucksack ein hohes Maß an Stabilität. Trotzdem bleibt der Rucksack ein Fliegengewicht.
     
  • Stauraum. Er bietet durch verschiedene Stauraumoptionen und Riemen die Möglichkeit, das Gewicht im Rucksack ideal auf Schultern und Hüfte zu verteilen. Über Riemen lässt sich notwendiges Zubehör außen am Rucksack befestigen. Zudem sind Unterteilungen und verschiedene Fächerformate sinnvoll, damit auch Ordnung im Wanderrucksack herrscht.
     
  • Rückenpartie. Um zu verhindern, dass der Rucksack während der Wanderung direkt auf dem Rücken aufliegt (was jeden Wanderer irgendwann zum Schwitzen bringt), ist eine Rückenbelüftung kein Luxus, sondern ein wichtiges Ausstattungsmerkmal. Meist wird dabei ein Netzrücken verwendet, auch Belüftungskanäle im Polster sind mögliche Konstruktionen.
     
  • Tragesystem. Um zu verhindern, dass ein Wanderausflug mit Rückenschmerzen endet, ist ein durchdachtes Tragesystem eine wichtige Komponente des Wanderrucksacks. Eine Rückenpartie, die sich auf die Rückenlänge anpassen lässt, sowie Brust und Hüftgurte sorgen dafür, dass die Belastung optimal verteilt wird.
     
  • Sonderausstattung. Für Zubehör und Sonderausstattung gibt es Fans und solche, die sich eben nicht damit anfreunden können. Als praktisch wird von den meisten eine Regenhülle angesehen, da gerade im Gebirge das Wetter schnell umschlagen kann. Reflektoren sind vor allem dann sinnvoll, wenn der Rucksack auch im Alltag Anwendung finden soll. Über Sinn und Unsinn eines Frontzugriffs sowie spezieller Trinksysteme scheiden sich die Geister. Hier muss jeder Wanderer ganz individuell entscheiden, ob die Anschaffung Sinn macht oder nicht.

 

Gut geplant packen, anstatt Chaos-Prinzip im Rucksack
Wer sich für einen Profi-Rucksack für die Wanderung entschieden hat, könnte eine vergleichsweise unbeschwerte Wanderung erleben – wenn der Rucksack durchdacht gepackt wird. Das ist in der Praxis gar nicht so kompliziert, wenn diese wichtigsten Grundregeln beachtet werden:
 

  1. Das Gesamtgewicht des Rucksacks darf maximal bei einem Viertel des Körpergewichts des Wanderers liegen. Das heißt: Bringt der Wanderer 80 Kilogramm auf die Waage, darf der Rucksack (bepackt) 20 Kilogramm wiegen. Maximal.
     
  2. Grundsätzlich sollte das Hab und Gut für die Wanderung im Rucksack verstaut werden. Das heißt, dass der Stauraum im Inneren des Rucksacks auch wirklich gefüllt sein darf. Die Ausrüstung außen am Rucksack zu befestigen, ist nur dann sinnvoll, wenn es dafür auch extra Haltevorrichtungen oder sogenannte Kompressionsriemen gibt.
     
  3. Um eine ideale Gewichtsverteilung zu ermöglichen, sollten die schwersten Gepäckstücke möglichst nah am Körper und auf Höhe der Schultern verstaut werden. Tipp: Am schwersten ist meist das Proviant oder das Zelt. Kleidung gehörte zu den mittelschweren Gepäckstücken. Diese sollten oben auf und nach außen gepackt werden. Im Bodenfach ist Platz für die leichtesten Packstücke. Sogenannte Packsäcke helfen dabei, Ordnung zu halten. Kleinkram wie etwa Tempos, Pflaster und dergleichen sind in einem kleinen Außenfach gut aufgehoben. Dort sind sie schnell griffbereit.

Tipp:
Je nachdem, wohin die Wanderroute den Wanderer führt, sollte auch die Ladungsverteilung im Rucksack variieren. Beim Wandern, also beim Gehen auf einer horizontalen Ebene, sollte der schwerste Punkt des Rucksacks oberhalb der Hüfte liegen. So hilft der Rucksack sogar dabei, eine möglichst gute Laufposition einzunehmen. Wer eine Klettertour plante, sollte den Rucksack so packen, dass der schwerste Punkt des Rucksacks sich näher an der Körpermitte befindet. Das entlastet die Arme, die zum Klettern und Bergsteigen möglichst viel Bewegungsfreiraum brauchen