Bis 21. Dezember werden die Tage täglich kürzer. Also höchste Zeit für eine gute Läufer-Stirnlampe. Was macht eine solche aus?

Christof Domenig
Christof Domenig

Dunkelheit draußen ist wahrlich kein Grund, aufs Laufen zu verzichten. Eine Bewegungseinheit ohne Tageslicht hat sogar ihre eigenen Reize. Gewohnte Strecken wirken plötzlich anders. Sinne schärfen sich – das Hören der Schritte, des eigenen Atems, die Gerüche der Umgebung – ob auf Naturwegen oder in der Stadt. Nicht leiden darf bei all dem natürlich die Sicherheit. Zu sehen, wohin man seine Schritte setzt, ist ebenso unverzichtbar, wie im Straßenverkehr von anderen gut und rechtzeitig erkannt zu werden. Eine Stirnlampe ist somit weniger ein „nice-to-have“, sondern vielmehr ein essenzielles Ausrüstungsteil.

„Das Gewicht der Lampe sowie ein fester Sitz sind fürs Laufen noch wichtiger als bei anderen Sportarten“, erklärt Jonas Resch von Ledlenser mit Verweis auf die Stoßbewegung beim Laufen. Neben dem Absolutgewicht geht es auch um eine ausbalancierte Gewichtsverteilung, weshalb die Energiequelle oft getrennt vom Lampen­kopf am Hinterkopf sitzt. Je nach Einsatzbereich, gilt es den besten Kompromiss zwischen Gewicht, Power und Akkulaufzeit für die eigenen Bedürfnisse zu finden. Lichtstärke und ein langlaufender Akku sind nämlich zwei Hauptfaktoren, welche sich aufs Gewicht niederschlagen. Die Lichtstärke wird bei Stirnlampen in Lumen angegeben – wobei der Wert allein nicht alles sagt, weil die nutzbare Lichtausbeute auch von der Gesamtkonstruktion abhängt, wie Resch betont. Dennoch zur Orientierung: Rund 100 Lumen reichen zum Gesehenwerden. Mit 200 bis 300 Lumen lässt sich eine Straße aktiv gut ausleuchten. In einem dunklen Wald oder beim Trailrunning sollten es 600 oder mehr Lumen sein.

Abgesehen von der Lichtstärke – was sind die Haupt-Unterschiede zwischen Lampen fürs Trailrunning und zum Straßenlaufen? „Bei ausgedehnten Trailruns empfiehlt es sich, die Energiequelle der Lampe am Hinterkopf zu haben, um einen besseren Tragekomfort zu erreichen“, erklärt Armin Zwinz von Petzl Österreich, selbst passionierter Trailrunner. „Auch haben diese Lampen eine höhere Leuchtdauer. Diese Anforderung wird an das Laufen im urbanen Gebiet nicht gestellt – weshalb wir in diesem Bereich auf ultraleichte Lampen setzen, die auch in der kleinsten Tasche Platz haben.“ Für die Energieversorgung sind Akkus mittlerweile Standard, so Zwinz, „sie sind weit umweltfreundlicher als Batterien und sparen erhebliche Mengen an Ressourcen. Unsere Lithium-Ionen-Akkus garantieren auch bei Kälte hohe Leuchtleistungen.“

Ein schwenkbarer Lampenkopf gehört ebenfalls zu den Features von Läufer-Stirnlampen, damit lässt sich der Lichtkegel auf die jeweilige Situation ausrichten. Nützlich: Unterschiedliche Leuchtmodi und deren einfache Einstellbarkeit. Speziell in der City fein ist ein rotes Rücklicht und ein reflektierendes Stirnband. Und wenn es regnet? Wie gut die Leuchte vor Eindringen von Staub und Wasser geschützt ist, sagt die „IPXX“-Angabe: Die letzte Ziffer (z. B. „IPX4“) bezieht sich aufs Wasser – 4 vom Maximalwert 8 sollte es auch mindestens sein, um Regenschauern standzuhalten, rät Ledlenser-Experte Resch.