Ein schöner Sommertag im Juli. Ein neues Gravelbike. Und dazu meine enge Naturbeziehung mit der Region „Friaul-Julisch-Venezien“. Willkommen bei der neuen Traum-Radrunde „Dognatal im nördlichen Friaul.

Alfred Brunner
Alfred Brunner


Sanftes Einrollen (Teil 1)
Ich beginne die Runde in Valbruna im Saisera Tal nahe Tarvis – Austragungsort der legendären Giro-Bergetappe auf den Monte Lussari im Mai 2023. Vom ersten Parkplatz im Saisera Tal – die Parkgebühr beträgt faire € 5,– pro Tag – rolle ich gemütlich zum Ciclovia Alpe Adria.
Jener Radweg-Shootingstar, der seit einigen Jahren von Salzburg nach Grado führt (415 km und 5.410 hm; www.alpe-adria-radweg.com). Speziell die Strecke ab Tarvis glänzt mit einem Radweg der Extraklasse, verläuft die Trasse ja meist auf der alten Bahnstrecke. Das Highlight sind die unzähligen Radtunnel, in denen es gefühlt 15 Grad kühler ist, eine willkommene Abkühlung im Hochsommer.

In der Ferienzeit rollen mittlerweile Tausende Radler täglich von Tarvis bis nach Venzone oder Gemona und genießen das Kanaltal; zurück geht es für die meisten mit dem Zug „Micotra“. Für mich geht es von Beginn weg immer leicht bergab, ein perfektes Einrollen über rund 20 km bis nach Pontebba. Dort ist Einkehren Pflicht, der Espresso und die Tramezzini schmecken köstlich und geben Kraft für die anstehenden Höhenmeter. Von Pontebba geht es noch 8 km flach bis nach Dogna, wo wir uns vom Trubel des Ciclovia Alpe Adria verabschieden.

Spektakuläre Bergstraße (Teil 2)
Von Dogna geht es Richtung Westen, 18 km und 970 hm sind die Eckdaten des „Sella die Sompdogna“ auf 1.392 m. Die Straße wurde vor einigen Jahren neu asphaltiert, dementsprechend gut rolle ich nach oben. In der ersten Hälfte gilt es, einige steile Rampen zu bewältigen, der Mittelteil ist leicht, ehe es am Schluss wieder steiler wird. Der Ausblick in die Julischen Alpen ist atemberaubend, und das bei ganz wenig Verkehr. Ein Traum für jeden Radfahrer.

Oben angekommen, geht es rechts wellig durch den Wald zum Rifugio Grego auf 1.395 m. Der Blick auf die mächtige Montasch-Nordwand (2.752m) und seine umliegenden Gipfel Jof Nuart und Nabois lässt mich staunen. Die Grego Hütte ist sehr gut besucht – die meisten kommen zu Fuß vom Saisera Tal. Die Pasta schmeckt herrlich, das Service ist auf Zack. Ein Ort zum Verweilen und Staunen!

Coole Abfahrt (Teil 3)
Die Zuschreibung einer perfekten Gravelbike-Runde ergibt sich vor allem nun im dritten Teil der Tour, der Abfahrt. Von der Hütte geht es knapp 400 Höhenmeter auf feiner Schotterstraße zur Saisera Alm. Das ideale Terrain für mein neues Gravelbike. Auch mit dem Mountainbike oder E-Mountainbike ist diese Tour natürlich ein Highlight der Extraklasse.

FAZIT

Für mich ist die Tour Dognatal über 50 km und 1.100 hm DIE neue Traumrunde in „Friaul-Julisch-Venezien“. Die drei unterschiedlichen Gesichter „Gemütliches Einrollen & Spektakuläre Bergstraße & Coole Abfahrt“ ergeben ein großes Ganzes. Julische Alpen: Wir sehen uns in Kürze wieder!