Trailrunning wird immer beliebter. Viele Neulinge im Gelände kommen vom Straßenlauf – was sich auch in den Schuhen widerspiegelt.

von Christof Domenig und Lukas Schnitzer

„Trailrunning ist nach wie vor die am schnellsten wachsende Laufkategorie“, weiß Tobias Bogner von Salomon. „Da wir hier meist von Läufern sprechen, die eigentlich vom Straßenlauf kommen, werden aktuell Schuhe geschätzt, die auch in Komfort, Passform und Abrollverhalten an die gewohnten Road-­Schuhe erinnern – die aber zugleich auch am Trail notwendige Attribute wie Grip, Stabilität und Protektion mitbringen.“ Und auch Florian Ettel von Scott kann Ähnliches als Trend erkennen: „Die Grenzen zwischen Trail- und Straßenschuhen, aber auch zwischen Lauf- und Wanderschuhen verschwimmen. Viele sind heute auf der Suche nach Hybridlösungen, die auf der Straße wie im leichten Gelände funktionieren.“

Für Einsteiger und Allrounder
Wer als Neueinsteiger einen Trailrunningschuh sucht, macht sich also sinnvollerweise vorab einige Gedanken über den Einsatzbereich. Trailrunning ist vielfältig und kann vom weichen Waldboden, dem nichtbefestigten Kieselweg bis zum hochalpinen Geröllfeld reichen, dementsprechend gibt es auch für alle Einsatzzwecke die passenden Schuhe. Zu beachten ist auch, dass sich je nach Witterung die Beschaffenheit von Untergründen deutlich ändern.

Einsteiger sind in der Regel mit einem Modell mit leichtem Profil, ausreichend Dämpfung und rutschfester Außensohle gut beraten. Bei der Außensohle vertrauen manche Hersteller bei ihren Trailmodellen auf Sohlenspezialisten wie Vibram oder Pomoca, adidas vertraut auf Continental: „Wir setzen generell auf leichte Trailrunning-Schuhe mit hoher Dämpfung und Komfort, die Continental-Sohle ermöglicht stabilen Halt auf diversen Untergründen und verschiedenen Geländearten“, heißt es von dem Hersteller aus dem deutschen Herzogenaurach.

Das Material, das bei Trailrunningschuhen zum Einsatz kommt, ist allgemein robuster. Wer auch im Winter und bei Regen laufen will, ist mit einem Modell mit wasserdichter Membran (z. B. Gore-Tex) gut beraten – im Sommer sind luftigere Schuhe, die schnell trocknen, die bessere Wahl.

Wenn der Anspruch höher wird
Mit dem Anspruch an Geländebeschaffenheit steigt auch der Anspruch an die Schuhe, größere Robustheit ist gefragt, eine grobstolligere Sohle bietet mehr Traktion (nutzt sich aber auch schneller ab, wenn Teilstrecken über Asphalt führen). Auf kurzen, technischen Strecken sind ein enger Sitz und wenig Dämpfung optimal, mit der Länge von Distanzen und Wettkämpfen steigt wieder die Bedeutung von Dämpfung und einer weiteren Passform deutlich an.

Bei einigen Herstellern schwappt auch der Trend zur Carbon- oder TPU-Platten in der Zwischensohle von der Straße ins Gelände. Hersteller wie Salomon oder Scott konstruieren ihre Platten dabei so, dass sie einerseits den Schritt aktiv unterstützen, andererseits aber auch Stabilität auf unruhigen Untergründen bieten.