„Gemma wandern“! Was früher vor allem bei den Jüngeren ein sattes Gähnen hervorrief, gilt heutzutage als trendiges Kommando, dem immer mehr Menschen folgen. Das liegt wohl auch an der Vielfalt und an den unterschiedlichsten Beweg(ungs)gründen, die die unkomplizierteste Art des Outdoorsports prägt.
Viel wurde schon geforscht und theoretisiert, was es mit dem neu erwachten Boom um den Outdoorsport Wandern auf sich hat. Erklärungsansätze sehen zum Beispiel den fortschreitenden Trend zur Urbanisierung als großen Antrieb für immer mehr Menschen, wenigstens in der Freizeit einen Gegenpol zu suchen. Die psychologische Erklärung dahinter: Der Mensch ist seit Millionen Jahren auf eine grüne Umgebung gepolt, schon der Anblick eines grünen Baumes statt grauem Beton lässt Studien zufolge den Stresspegel sinken und macht den Menschen zu einem geselligeren, sozialeren, weniger egoistischen Wesen.
Aber eigentlich ist das „Warum“ gar nicht entscheidend. Fakten sind: Outdoorsport boomt, weil es vielen Menschen einen subjektiv empfundenen und objektiv messbaren Gewinn an Lebensqualität bringt. Und zu Fuß die Natur zu erwandern, ist eben der Outdoorsport mit der niedrigsten Einstiegsschwelle. Fast jeder kann wandern, die Sportart lässt sich so unterschiedlich gestalten, dass sie für jeden Fitnesslevel passt. Vom beschleunigten Spazierengehen in der Ebene bis zum Kalorienkiller, Ausdauersport oder Extrem-Event.
Die Vielfalt des Wanderns zeigt sich in den Varianten, die neben dem „normalen“, eintägigen „Berggehen“ die Lust am Naturerlebnis schüren. Es lohnt sich schon, sich diese ganze bunte Palette (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) einmal vor Augen zu führen – schließlich sorgt Abwechslung auch für Langzeitmotivation. Und vielleicht entdeckt so noch der eine oder andere Quereinsteiger aus der SPORTaktiv-Leserfamilie die neue Lust am Wandern.