In unserer Serie über reale Versicherungsfälle im Freizeitsport geht es diesmal um Familie S. Ein Fall, der zeigt, wie wichtig es ist, alle Familienmitglieder in den privaten Versicherungsschutz mit einzubeziehen.


Papa und Sohn verletzt, Mama und Tochter unter Schock; Bergrettung und Rettungshubschrauber müssen ausrücken, der Familienwanderurlaub endet im Krankenhaus. Das ist zwar niemandem zu wünschen – trotzdem ist es gut, wenn man für den Fall wenigstens versicherungstechnisch vorgesorgt hat. Wie es bei der in der Salzburger Bergwelt urlaubenden niederösterreichischen Familie S. der Fall war.

ABSTURZ ÜBER BÖSCHUNG
Was war passiert? Während die Familie auf einer Wanderung pausierte, stürzte der sechsjährige Maximilian beim Spielen über eine Böschung und blutete stark. Sein Vater Michael sprang im ersten Schreck unvorsichtigerweise ebenfalls die Böschung hinunter: „Ich wollte einfach rasch zu Max, da denkt man nicht daran, dass man sich selbst auch verletzen kann.“ Michael S. konnte trotz eines stark schmerzenden Knöchels seinen Sohn beruhigen und die Blutung von dessen Nase notdürftig stoppen. Allerdings gab es keine Chance, aus eigener Kraft vom Berg herunterzukommen. Christina S. verständigte die Bergrettung, die wiederum veranlasste eine Helikopterbergung. Michael und Maximilian S. wurden ins Krankenhaus geflogen, Christina samt 4-jähriger Hannah von Bergrettern ins Tal begleitet.
Im 70 Kilometer entfernten Unfallkrankenhaus traf sich Familie S. wieder. Folgende Diagnosen wurden dort gestellt: Maximilian hatte sich das Nasenbein gebrochen und eine Gehirnerschütterung erlitten – er musste einen Tag zur Beobachtung im Krankenhaus bleiben. Noch schlimmer hat es Papa Michael erwischt: Sprunggelenksfraktur, Operation – nach drei Tagen wurde er in ein Krankenhaus in der Nähe seines niederösterreichischen Wohnortes verlegt.

VERSICHERUNG SPRINGT EIN
Rund € 6.760,– übernahm die Freizeitunfall-Versicherung für Familie S.:

  • € 5.000,– Bergekosten mit dem Hubschrauber.
  • € 420,– fürs nicht genutzte Hotel, das sich nicht mehr stornieren ließ.
  • € 120,– Übernachtungskosten für Christina, Hannah und Maximilian in einem Gasthof nahe dem Salzburger Unfallkrankenhaus.
  • € 300,– für beschädigte Ausrüstung.• € 700,– für die Überführung des Vaters ins Heimatkrankenhaus.
  • € 140,– Fahrtkosten für Mutter und Kinder zwischen den Krankenhäusern sowie alter und neuer Unterkunft.
  • Auf € 80,– summierten sich auch noch Selbstbehalte (Krücken) und Medikamentekosten.

Noch nicht entschieden ist, ob Maximilians gebrochene Nase einer kosmetischen Korrektur bedarf. In diesem Fall würde die Versicherung von Familie S. auch noch die dafür notwendigen rund € 3.000,– übernehmen. Wichtig: Die Versicherung war als „Familienpaket“ abgeschlossen worden! In der Regel lassen sich Familienmitglieder verhältnismäßig günstig mitversichern – eine automatische, kostenlose Mitversicherung für Kinder mit den Eltern gibt es aber bei Freizeitversicherungen nicht! Auf die Kinder zu „vergessen“, kann also leicht „Sparen am falschen Ort“ sein.


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