Wir kennen es doch alle, da posaunt jemand eine Aussage in die große weite Welt, der nächste glaubt es und erzählt es mit felsenfester Überzeugung natürlich weiter. Und schon entsteht wieder ein Mythos – wir klären rund ums Thema Trinken beim Sport auf.
Kohlensäurehältige Getränke / Bild: istock / Alexlukin
Sind kohlensäurehaltige Getränke wirklich schlecht beim Sport?
Kohlensäurehaltige Getränke stehen im Verdacht, Verdauungsstörungen auszulösen, wie z. B. Magenkrämpfe. Außerdem wird erfahrungsmäßig von den kohlensäurehaltigen Getränken weniger getrunken, da diese eher ein Sättigungs- und Völlegefühl vermitteln.
Essen oder Trinken nach dem Sport? / Bild: istock / Dash_med
Soll man Nach dem Sport nur trinken oder auch etwas essen?
Nahrung nach dem Sport kann die Menge der aufgenommenen Elektrolyte beeinflussen. Trinken und Essen ist daher der bessere Weg, die Balance zwischen Wasser und Elektrolyten wieder herzustellen, als nur zu trinken.
Bier nach dem Sport? / Bild: istock / happy_lark
Was spricht wirklich gegen Alkohol nach dem Sport?
Ein kühles Zielbier? Zur Belohnung super, aus rein wissenschaftlicher Sicht trotzdem nicht zu empfehlen. Einerseits ist bewiesen, dass die Harnausscheidung ab einer Alkoholkonzen-
tration von 4 Prozent (Bier hat meist ca. 4,6 %) signifikant steigt – für den Ausgleich des Wasserhaushalts naturgemäß kontraproduktiv. Alkoholfreies Bier (in dem trotzdem ca. 0,5 % Alkohol enthalten ist) ist nach dem Sport zwar besser, aber auch nicht optimal. Es liefert zwar Kohlenhydrate wie Maltodextrin, was gut ist, jedoch viel zu wenig Natrium. Und noch ein Manko: Alkoholfreies Bier ist selten isoton.
Kokosnuswasser beim Sport / Bild: istock / Svitlana_Pimenov
Im Trend: Kokosnusswasser – was ist davon zu halten?
Kokosnusswasser enthält ca. 10 g Kohlenhydrate pro Liter, Kalium in einer Konzentration von 51mmol/l und Natrium 33mmol/l. Nicht schlecht – zum Rehydrieren und Regenerieren nach dem Sport ist jedoch an sich eine noch höhere Kohlenhydrat- und Natriumzufuhr empfehlenswert. Für Kokosnusswasser-Fans: Mit einem salzigen Gebäck zusammen stimmt die Bilanz.
Milch trinken nach dem Sport / Bild: istock / Liyasov
Gerücht oder mehr: Hat Milch nach dem Sport einen positiven Effekt?
Einige Studien zeigten tatsächlich kurzfristig durch den Konsum von fettreduzierter Milch eine Steigerung der Rehydratation im Vergleich zu üblichen Kohlenhydrat-Elektrolyt-Getränken. Diese Vorteile wirken sich jedoch nicht leistungssteigernd aus und haben am Ende keinen nennenswerten Effekt auf den Wasserhaushalt. Gut: Die Proteine helfen bei der Regeneration und Reduktion des Muskelproteinabbaus.
ÖGSE „Lehrbuch der Sporternährung“ / Bild: ÖGSE
Du möchstest mehr zu diesem Thema erfahren?
Hier ein Tipp: Anfang 2017 ist das von der ÖGSE herausgegebene „Lehrbuch der Sporternährung“ im Clax Fachverlag erschienen. Die Fakten in unserem Artikel sind Zusammenfassungen/Auszüge aus dem Kapitel „Flüssigkeitsversorgung und Thermoregulation im Sport" von den Autoren Gast-Prof. Dr. Werner Seebauer, Wolfgang Gunzer, B.Sc., M.Sc. Priv.-Doz. Mag. DDr. Manfred Lamprecht im ÖGSE-„Lehrbuch der Sporternährung. Er wurde von Mag.ª Martina Fellner, Ernährungswissenschaftlerin und Mitglied des Expertenbeirates der ÖGSE, verfasst.
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