Sport ist in, und der Sportler-Körper gleichsam Statussymbol. Wer fleißig trainiert, zeigt gerne, was er hat - nicht nur beim Wettkampf, auch in den sozialen Netzwerken stellen Hobbyathleten gerne ihre Medaillen und Körper unaufgefordert zur Schau.


Dass Schönheitsideale innerhalb einer Gesellschaft stark variieren, zeigt bereits ein kurzer Blick in diverse sport-spezifische Gruppen der Social Media-Plattformen Facebook. Während Gruppen wie "Fitness und Ernährung" (12.044 Mitglieder, August 2015) hauptsächlich Fotos von mehr oder weniger gesunden Mahlzeiten und Muskelpartien gepostet werden, sieht das in Communitys wie "Läufer und Marathonbegeisterte" (4.700 Mitglieder, August 2015) schon wieder anders aus. Neben Selfies von der letzten Laufrunde, posten Mitglieder hier in hohem Maße Screenshots von Trainingsapps wie Runtastic und stolze Medaillen-Fotos aus dem Zielbereich eines Rennens.


KEIN PHÄNOMEN DER JUGEND
Wer nun glaubt, dass die "sportliche Eitelkeit" ausschließlich ein Phänomen der U25-Generation sei, irrt also. Selbstdarsteller gibt es in allen Altersklassen, Sportarten und jeden Geschlechts. Was "den Älteren" oft fehlt, ist das entsprechende Know-how, diese Inhalte auch an möglichst viele Leute zu bringen. Zudem gehören soziale Netzwerke so sehr zum Alltag des (sportlichen) Nachwuchs, dass dieser - im Gegensatz zu seinen Eltern - kaum bis gar keine Bedenken hat, persönliche Daten und verhältnismäßige freizügige Fotos von sich selbst ins Netz zu stellen.

Wer auf YouTube, Facebook oder Instagram nach "Fitness" sucht, stößt nicht selten auf Sportler, die ausschließlich im Studio trainieren, und ihre persönliche Optik als einzigen Maßstab nehmen. Auf der anderen Seite stehen funktionelle Trainingsvarianten wie Crossfit - dessen Community sich auch nicht gerade kamera- und internetscheu gibt. Geäzt wird trotzdem in beide Richtungen. Dabei sollte es beim Sport grundsätzlich darum gehen, das zu finden, was einem selbst Spaß macht und auch auf lange Sicht der Gesundheit zuträglich ist.

Auch unter ambitionierten Ausdauersportlern, die in der Regel nicht mehr die Schulbank drücken, gibt es Selbstdarstellung - nur äußert sich diese eben anders. Nicht durch Körper-Selfies sondern Leistungsnachweise wie Marathon-Medaillen und -zeiten, erhält man in der entsprechenden Gruppe Anerkennung.

LACHEN ÜBER ANDERE
Besonderer Beliebtheit erfreuen sich auf Facebook - wie allgemein im Internet - sogenannte Fail- bzw. Gym Fail-Videos, mit Pleiten, Pech und Pannen aus dem Fitnessstudio. Wichtiger Teil der (Fitness-) Community, so scheint es, ist immer öfter das Abgrenzen derer, "die es richtig machen" von "denen, die nur so tun als ob".

Solche Entwicklungen sind mitunter das Resultat des anhaltenden Fitness-Booms und Körperkults. Wie schon eingangs erwähnt, ist Sport "in" - Fitnessangebote werden immer günstiger. Der gesundheitliche Nutzen bleibt dabei nicht selten auf der Strecke und verkehrt sich zum Teil ins krasse Gegenteil.


LÄSTIGE POSER?
Auch wenn ältere Semester mit Blick auf so manche Entwicklung nur den Kopf schütteln, hat das gemeinschaftliche Vergleichen durchaus auch seine guten Seiten. So können sich Sportler aus aller Welt (oder zumindest aus dem gleichen Sprachraum) in sozialen Netzwerken unkompliziert austauschen und gegenseitig motivieren.

Für all jene, die sich von "lästigen Posern" und "Internet-Helden" genervt fühlen, gibt es eine einfache Lösung: nicht mitmachen - wie die meisten Dinge im Leben, können nämlich auch Facebook und Co. auf viele verschiedene Arten (oder eben gar nicht) genutzt werden.

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