Schon seit Jahren scheiden sich die Geister, ob man eSports wirklich als Sport anerkennen kann oder nicht. Immerhin wurden eSports in manchen Teilen der Welt bereits größeren Sportveranstaltungen eingegliedert. Dies würde den Anschein erwecken, dass eSports als olympische Disziplin hinzugefügt werden könnten. Ob dies eine gute Idee ist oder nicht, erörtern wir heute in unserem Artikel.


eSports werden immer beliebter
Insbesondere in den letzten Jahren hat der Bereich der eSports einen unglaublichen Boom erlebt. Anlass dazu geben einerseits immer bessere Spiele, aber auch weltweit besserer Zugang zum Internet, der für eSports ein Hauptkriterium ist. Bei eSports handelt es sich um wesentlich mehr, als nur https://vulkanvegas.com/de oder eine riesige LAN-Party, zu der hunderte von Spielern zusammentreffen würden. Darüber hinaus gibt es immer mehr Spieler, die sich mit beliebig vielen Spielern spielen lassen. Spieler finden es interessant, mit Spielern aus der ganzen Welt zu spielen. Sie merken dabei, dass sie mit ihrer Leidenschaft nicht ganz allein sind und eSports beispielsweise auch in Australien einen ähnlich hohen Bekanntheitsgrad genießen.

Bis zum nächsten Jahr soll der Bereich der eSports einen Umsatz von rund 2 Milliarden einspielen, wobei der größte Teil aus Medienrechten eingespielt wird. Weltweit gibt es mittlerweile knapp 500 Millionen Fans, die sich für die moderne Art von Sport begeistern. Sie verfolgen die eSport-Turniere live mit, die vorwiegend auf Twitch und YouTube übertragen werden.

esports bei asiatischen Spielen
Seit dem Jahr 2000 hatten eSports bereits ihre eigene Version der Olympiade mit den World Cyber Games. Sie wurden genauso mit speziellen Zeremonien eröffnet wie die Olympischen Spiele und Gewinner wurden ebenfalls mit Medaillen ausgezeichnet. Es gab die Gold-, Silber- und Bronzemedaillen sowie ein eigenes Maskottchen. Selbst das Logo der World Cyber Games ähnelte dem der Olympiade.

Den ersten Durchbruch bei einem größeren Sportwettbewerb erzielten eSports erst 2018 bei den Asian Games in Indonesien. Zwar waren eSports nicht als separate Disziplin integriert, sondern mehr als Demonstrationssport. Es sollte die moderne Variation von Sport zeigen, die unter jungen Menschen aktuell beliebt ist. Spieler aus 18 Ländern nahmen hierbei teil.

Nach diesem Erfolg wurde eSports 2019 bei den Southeast Asian Games ein besonderer Platz als richtige Disziplin eingeräumt, bei der die Spieler ebenfalls Medaillen gewinnen konnten. Razer aus Singapur stellte die dafür notwendige Hardware und Software für das gesamte Event bereit, kümmerte sich sogar um den Service.

Der nächste Schritt ist die Olympiade
Es fehlt eigentlich nur noch dieser eine nächste Schritt, um eSports als olympische Disziplin anzuerkennen. Dieses Jahr sollen eSports bereits bei den Asian Games als Medaillen-Disziplin zum Programm gehören.

Ein wenig vorsichtig ist das Komitee der Olympischen Spiele dennoch. Eine offizielle Anerkennung spricht das Komitee noch nicht aus, hat sich dafür allerdings bereit erklärt, eSports ähnlich wie bei den Asian Games 2024 in Paris als Demonstration teilnehmen zu lassen.

Vorteile der eSports bei den Olympischen Spielen
Die Olympischen Spiele kämpfen seit Jahren darum, sich für junge Zuschauer interessanter zu machen. Indem eSports als olympische Disziplin anerkannt werden, könnte die Olympiade wieder mehr junge Besucher und Zuschauer anziehen. Allerdings würde die jüngere Generation sich kaum die anderen Disziplinen ansehen, wenn sie eigentlich nur wegen eSports da sind. Die Hoffnung stirbt jedoch bekanntlich zuletzt und vielleicht lässt sich die junge Generation doch für andere Disziplinen begeistern.

Sollten eSports den Olympischen Spielen eingegliedert werden, wird es den eSports einen zusätzlichen Boost für seine Popularität bescheren. Obschon eSports immer bekannter werden, stehen sie noch relativ am Anfang. eSports könnten durchaus von der höheren Sichtbarkeit profitieren.

Nachteile der eSports bei Olympischen Spielen
Ganz gleich, welcher Popularität sich eSports erfreuen, werden sie als Disziplin nicht von der gesamten Zuschauerschaft der Olympischen Spiele interessant sein. Der Altersdurchschnitt der Besucher und Zuschauer bei den Olympischen Spielen liegt bei 53 Jahren. Diese Altersgruppe interessiert sich recht wenig für Videospiele und einhergehende Wettbewerbe, die bei den Olympischen Spielen gezeigt werden könnten. Zudem sind die Spiele ziemlich komplex. Man muss sich mit ihnen im Vorhinein befassen, um zu wissen, worum es geht. Die ältere Generation ist noch nicht in dem Maße mit Videospielen aufgewachsen, sodass es ihr an Verständnis fehlt.

Ein weiterer Kritikpunkt, der das Komitee noch zögern lässt, ist das hohe Gewaltpotenzial einiger Spiele bei den eSports. Darunter würden zweifelsohne Spiele wie Call of Duty, Counter Strike oder auch Dota 2 fallen. Die Olympischen Spiele möchten aggressiven Spiele keine Plattform bieten, um nicht als gewaltverherrlichend angesehen zu werden. Auf der Kehrseite der olympischen Medaille sind einige Disziplinen in ihrer Natur ebenfalls aggressiv, wozu vor allem Boxen, Fechten oder auch Biathlon gezählt werden kann.

Zusätzlich finden die wichtigsten eSport-Turniere im Sommer statt. Die Spieler müssten sich entscheiden, ob sie für die Olympischen Spiele diese Turniere sausen lassen. Es ist eher nicht anzunehmen, dass sie sich für diesen Schritt entscheiden würden.

Es ist alles eine Frage der Zeit
Obschon sich der IOC noch ein wenig sträubt, eSports bei den Olympischen Spielen eine Plattform zu bieten, wird er langfristig nicht drumherum kommen. eSports sind bereits bei den Asian Games als Disziplin anerkannt, sodass der IOC eigentlich nachziehen müsste. Zum Schluss bleibt nur noch die Frage, welche Spiele bei eSports gespielt werden dürfen.