Wer möchte nicht wie ein Stehaufmännchen sein: Wenn ich umfalle, komme ich von selbst wieder auf die Beine. Was steckt hinter dieser Fähigkeit (die Wissenschaft sagt Resilienz dazu), sich trotz widriger Lebensumstände und ­Krisen nicht unterkriegen zu lassen?

Von MMag. Dr. Peter Gurmann


Die menschliche Psyche besitzt eine Art Schutzschirm, die den Menschen widerstandsfähig und krisenfest macht. Im Mittelpunkt steht dabei das unerschütterliche Vertrauen in die Fähigkeit, sein eigenes Leben in den Griff zu bekommen.

Dieses Vertrauen in die innere Stärke basiert auf sieben Säulen – und eine davon ist die Akzeptanz: Ich bin, wie ich bin, es ist, wie es ist! Bei diesem Schutzfaktor geht es darum, sich selbst mit all seinen Stärken und Schwächen anzunehmen, Veränderungen und Krisen auch als Chance zu begreifen.

Dazu eine kleine Geschichte: Einst spielte er als Kind bei mir in der Nachwuchsmannschaft. Fußball war seine große Leidenschaft, obwohl er dafür nicht unbedingt die besten genetischen Voraussetzungen mitbrachte, da er ein bisschen korpulent und schwerfällig war. Inzwischen ist er erwachsen geworden und wurde im letzten Spiel der Kampfmannschaft bei einem Rückstand von 0:2 erstmalig eingewechselt. Man sieht es: Mit dem Gewicht kämpft der Bursche noch immer.

In der Nachspielzeit aber erzielt er den Anschlusstreffer. Ein Tollhaus bricht aus, seine Mannschaft und die Zuschauer feiern ihn frenetisch. Die gegnerische Mannschaft und ihre Fans sind völlig irritiert: ,Warum jubeln die alle, die haben doch nicht einmal den Ausgleichstreffer erzielt?' Stimmt, aber darum ging es nicht, alle zollten diesem Burschen Respekt, der seine körperliche Veranlagung akzeptiert hat und jetzt das Beste daraus macht.


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