Inspiration für den nächsten Urlaub gefällig? Moab im US-amerikanischen Bundesstaat Utah gilt mit seinen einzigartigen Trails zu Recht als El Dorado für begnadete Mountainbiker und Naturliebhaber. Bikeboard.at präsentiert dir die drei berühmtesten Slickrock-Trails im Porträt. Text von Sarah Herhut.

Wer denkt, dass man einen Enchilada nur essen kann, dürften in Moab, Utah, USA eines Besseren belehrt werden. Einen richtigen Enchilada kann man nämlich auch bestens mit dem Mountainbike bezwingen, wobei hier natürlich längst nicht mehr von Essen die Rede ist.
Der Whole Enchilada Trail in Utah ist eine der berühmtesten MTB-Strecken durch die bizarren Felsformationen des amerikanischen Nationalparks. Wer das nötige Kleingeld hat, um sich ein Übersee-Ticket zu buchen, sollte definitiv darüber nachdenken, sein Fahrrad einzupacken und 'gen Neue Welt zu starten.

DIE TRAILS
Die verschiedenen Trails wie Whole Enchilada, Slickrock oder Porcupine Rim liegen allesamt in der Nähe von Moab, einem County in Utah mit nicht einmal 5.000 Einwohnern.
In Moab selbst gibt es, wenig erstaunlich, keinen eigenen Flughafen. Salt Lake City kann allerdings als erste Station angeflogen werden, von dort aus empfiehlt sich ein kleiner Road Trip nach Utah. Ansonsten gibt es aber auch spezielle Shuttle-Unternehmen, die zahlungswillige Biker direkt vom Flughafen nach Moab transportieren
Wer mit seinem eigenen Bike anreisen möchte, sollte auf die spezifischen Bestimmungen achten, die von einzelnen Fluglinien ausgegeben werden. Mithilfe von Flugvergleichsportalen lassen sich günstige Flüge nach Utah buchen, einige bieten sogar die Option, bereits bei der Suche eine Fahrradmitnahme anzukündigen.
Moab ist nicht das einzige County in Utah, dass sich zu einem regelrechten Mekka für MTB-Touristen entwickelt hat. Die irren Sandsteinformationen finden sich generell in den großen Nationalparks von Utah, und der berühmt-berüchtigte Slickrock, schon an sich eine Reise wert, begeistert alle Outdoorsportler, die gerne atemberaubende Naturkulissen hautnah erleben.
Viele Trails sind gemeinsam mit dem Aufkommen der Mountainbike-Szene entstanden und wurden in den letzten Jahren immer stärker ausgebaut. Shuttle-Unternehmen karren die Biker haufenweise zu den Startpunkten der Trails, Campingplätze extra für Mountainbiker schießen wie die Pilze aus dem Boden. Mountainbike-Führungen sind ebenfalls immer stärker im Kommen, wobei echte Draufgänger selbstverständlich lieber eigene Erkundungstouren anstellen. Da Moab um seine zahlreichen Fans auf zwei Rädern bestens Bescheid weiß, hat sich das kleine County selbst bereits eine ordentliche Internetpräsenz zugelegt, auf der Mountainbiker handfeste Informationen rund um alle Trails finden: www.discovermoab.com/biking.htm.

SLICKROCK TRAIL
Der Slickrock Trail wurde Ende der Sechziger ursprünglich für Gelänemotorräder eingeführt, ist insgesamt etwas mehr als 17 Kilometer lang und führt Radsportbegeisterte direkt durch die aufregende Wüstenlandschaft. Das ständige Auf und Ab in den versteinerten Dünen erinnert stark daran, dass all das hier einmal feinster Meeresboden gewesen ist, auch wenn es kaum noch möglich ist, sich das rein optisch vorzustellen.
Das Sandgestein ist durch die extremen Hitzeeinwirkungen mittlerweile stark erodiert, fühlt sich auf der Haut an wie Schleifpapier und führt dementsprechend zu einer hervorragenden Haftung der Reifen. Das ist bei den extremen Steigungen und heftigen Abfahrten teilweise auch bitter nötig, um nicht den Halt zu verlieren oder gar zu stürzen.
Wer sich den Slickrock Trail nicht gleich auf Anhieb zutraut, der kann vorab eine Art kurzer Übungsrunde absolvieren. Diese ist knapp vier Kilometer lang und bietet schon einmal einen ersten Eindruck davon, was einen dann auf dem Slickrock Trail erwartet.
Auf der Strecke wird mit weißen Fahrbahnmarkierungen gearbeitet, besonders schwierige Stellen wie etwa abstürzende Hänge oder Wände sind mit Warndreiecken gekennzeichnet. Da es auf der gesamten Strecke kein Wasser gibt, sollten die Vorräte unbedingt vor Tourstart aufgefüllt werden. Neben den Gefahren durch Stürze ist nämlich das Risiko eines Hitzschlags auf dem Slickrock Trail in den Sommermonaten besonders hoch.
Wer des Englischen mächtig ist, kann sich unter www.discovermoab.com/sandflats.htm die wichtigsten Fragen und Antworten rund um den Slickrock Trail zu Gemüte führen. Gerade diejenigen, die in Bezug auf derartige Trails noch nicht erprobt sind, können hier viele nützliche Informationen erhalten. Eine Karte zum Slickrock Trail gibt es hier zu sehen.

WHOLE ENCHILADA TRAIL
Im Vergleich zum Slickrock Trail ist der Whole Enchilada Trail noch einmal eine Nummer härter, länger und fordernder. Mehr als 40 Kilometer und über 2.000 Meter bergab geht es auf dem Whole Enchilada Trail. Wer nicht ausreichend trainiert ist, sollte deshalb von diesem Trail lieber die Finger lassen. Aber auch diejenigen, die sich in Topform befinden, können vom Whole Enchilada Trail an ihre Grenzen gebracht werden.
Landschaftlich allerdings erweist sich dieser Trail als besonders ansprechend, da es von den Bergen bis zum Colorado River geht. Ehrlicherweise gehört an dieser Stelle jedoch erwähnt, dass die wenigsten Biker beim Bezwingen der Route überhaupt Zeit finden, die Landschaft wirklich zu genießen – zu schnell, zu steil und zu halsbrecherisch geht es bergab, und man tut gut daran, die Konzentration zu jedem Zeitpunkt am absoluten Maximum zu halten.
Wer den Whole Enchilada Trail bestreiten möchte, sollte sich außerdem auf eine ziemlich anstrengende Anfahrt gefasst machen. Schließlich muss ein Berg erst einmal bezwungen werden, bevor man ihn runterfahren kann.
Einige Fahrer setzen dabei auf den bereits eingangs erwähnten Shuttle-Bus, der seine Gäste vor einem lokalen Bike-Shop einsammelt und dann auf den Berg hinaufbringt. Ob das mit dem eigenen Ehrgefühl zu vereinbaren ist, muss schlussendlich jeder selbst entscheiden.

PORCUPINE RIM
Der Porcupine Rim ist ein weiterer überaus populärer Trail in der Nähe von Moab, der insgesamt eine Strecke von knapp 23 Kilometern umfasst. Auch der Porcupine Rim kann mit einem Shuttle angefahren oder komplett mit dem Mountainbike bestritten werden, wobei die Strecke sich in diesem Fall auf knappe 50 Kilometer ausdehnt.
Der Porcupine Rim war ebenfalls als Strecke für Geländemotorräder gedacht, hat sich im Lauf der letzten Jahre aber immer stärker zu einer beinahe astreinen Mountainbike-Strecke entwickelt. Vom Schwierigkeitsgrad her zwischen Slickrock und Whole Enchilada angesiedelt, stellt diese Route trotzdem noch immer eine bombastische Herausforderung dar.
Neben den unterschiedlichen Höhenmetern, dem Slickrock sowie der allgemeinen Beschaffenheit der Strecke, ist es wie bei allen Trails in der Nähe von Moab vor allen Dingen die extreme Hitze, die den Fahrern zu schaffen macht.
Konditionelle Extraklasse sollte dementsprechend auf jeden Fall vorhanden sein, damit die Tour nicht zum Fiasko wird. Anhand der Karte des Pocurpine Rim lassen sich bereits die verschiedenen Schwierigkeiten ablesen.



WEITERE TRAILS UM MOAB, UT


Mehr zum Thema Rennrad und Mountainbike findest du auf Österreichs größter Bike Community Bikeboard.at




Zum Weiterlesen: