Auf die kürzlich abgeschlossene Leichtathletik-WM kann Deutschland mit einem breiten Lächeln zurückblicken. Der Wettbewerb in Tokio bestätigte mit fünf Medaillen nicht nur den Aufwärtstrend der deutschen Leichtathletik, sondern brachte auch einige neue Hoffnungsträger hervor, die bereits jetzt Vorfreude auf die Olympischen Spiele 2028 wecken.
Deutsche Leichtathletik befindet sich im Aufwind
Im Vergleich zur medaillenlosen WM 2023 in Budapest fällt die Bilanz der deutschen Leichtathletik in Tokio beeindruckend aus: Fünf Medaillen und Platz zwölf in der Gesamtwertung zeigen einen klaren Aufwärtstrend. In der Platzierungstabelle, die die Top acht berücksichtigt, erreichte Deutschland sogar Rang vier. Nach den vier Podiumsplätzen bei Olympia 2024 ist die Tendenz eindeutig steigend. Angesichts dieser Entwicklung prognostizieren viele Buchmacher ohne Begrenzung bereits jetzt eine erfolgreiche Zukunft für die deutschen Athlet:innen – insbesondere mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028. Auch die einzelnen Events sollte man beim Tippen nicht überspringen, da neben etablierten Stars wie Malaika Mihambo zahlreiche neue Hoffnungsträger mit starken Leistungen für Optimismus sorgen.
US-Impulse für Deutschlands Leichtathletik-Erfolg
Immer mehr deutsche Spitzenathlet:innen nutzen das US-amerikanische College- und Trainingssystem, um sportliche Höchstleistungen mit professioneller Unterstützung zu verbinden. Die WM in Tokio verdeutlichte, dass auch etablierte Athleten von diesen Strukturen profitieren können: Robert Farken belegte über 1500 Meter mit 3:35,15 Minuten den sechsten Platz – das beste DLV-Ergebnis seit 2013. Der Wechsel nach Boulder in Colorado und der Fokus auf mentale Stärke und internationale Wettkampferfahrung zahlten sich für den 28-Jährigen offenbar aus.
Auch Sprinterin Gina Lückenkemper profitiert seit Jahren von Trainingseinheiten in den USA. In der 4x100-Meter-Staffel, gemeinsam mit Sina Mayer, Rebekka Haase und Sophia Junk, sicherte sie Deutschland erneut Platz drei, unterstützt von der Erfahrung, mit Weltklasseathleten wie Noah Lyles unter US-Coach Lance Brauman zu trainieren. Mentale Stärke und internationale Wettkampfroutine tragen entscheidend zum Aufwärtstrend der deutschen Leichtathletik bei.
Malaika Mihambo: Konstante Weltklasse
Auch mit 31 Jahren zeigt Malaika Mihambo bei Großereignissen beeindruckende Beständigkeit. Bei der WM in Tokio landete die Weitspringerin mit 6,99 Metern auf dem Silberrang hinter der US-Amerikanerin Tara Davis-Woodhall. Dennoch unterstreicht ihr Ergebnis einmal mehr, wie konstant Mihambo seit Jahren auf höchstem Niveau agiert. Neunmal stand sie in den letzten Jahren bei internationalen Meisterschaften auf dem Podium, darunter Weltmeistertitel 2019 und 2022 sowie Europameistertitel 2018 und 2024.
Ihre Erfahrung und mentale Stärke zahlten sich auch in Tokio aus: Trotz knapp verpasster Spitzenweiten konnte sie sich in den entscheidenden Versuchen behaupten. Trainer Ulli Knapp lobte ihre außergewöhnliche Form und Schnelligkeit, was die Weitspringerin als Hoffnungsträgerin für Los Angeles 2028 ausweist.
Neue deutsche Hoffnungsträger begeistern in Tokio
Leo Neugebauer ist der neue Star der deutschen Leichtathletik. Der 2,01 Meter große Zehnkämpfer aus der Nähe von Stuttgart, mittlerweile in Austin/Texas ansässig, krönte seine Silbermedaille von Paris 2024 bei der WM in Tokio mit dem Titelgewinn. Besonders beeindruckend war sein Schlusslauf über 1500 Meter, in dem er persönliche Bestzeit lief und sich mit 8804 Punkten souverän den Sieg sicherte. Seine Leistung setzte ihn nicht nur national, sondern auch international ins Rampenlicht.
Amanal Petros schrieb Geschichte: Nach 42 Jahren ohne deutsche Marathonmedaille sicherte der 30-Jährige mit Silber eine Sensation. Nach 42,195 Kilometern überquerte er nur hauchdünn hinter Alphonce Felix Simbu die Ziellinie – ein Fotofinish, das es im Marathon-Weltmeisterschaftsrunning kaum je gegeben hat. Petros‘ eindrucksvoller Lauf war eine unerwartete, aber umso begeisterndere Überraschung für das DLV-Team.
Auch Merlin Hummel stieß mit einem Paukenschlag ins Rampenlicht. Der 23-jährige Hammerwerfer landete mit einer persönlichen Bestleistung von 82,77 Metern auf Silber – die erste deutsche WM-Medaille im Hammerwurf seit 20 Jahren. Schon sein erster Versuch übertraf seine bisherigen Bestleistungen und sorgte für große Aufmerksamkeit. Hummel selbst zeigte sich begeistert: „Ich bin vom Wettkampf im positiven Sinne geschockt.“
Die WM 2025 in Tokio zeigt also eindrucksvoll: Die deutsche Leichtathletik ist auf dem Vormarsch. Beständige Stars, aufstrebende Talente und internationale Trainingsimpulse sorgen für eine verheißungsvolle Perspektive – mit Blick auf die Olympischen Spiele 2028.










