In der Vorweihnachtszeit kann ich es ja zugeben: Mir geht Corona schon echt auf den Keks.

Christoph Sumann
Christoph Sumann


Ich kann das Thema langsam nicht mehr hören. Die Vorsicht und die Maßnahmen sind wohl alle richtig, nicht falsch verstehen, aber die Einschränkungen sind enorm und fahren in der dunklen Jahreszeit noch tiefer in die Magengrube.

Mich betrifft es beruflich, wirtschaftlich und privat, in der Familie. Ein paar Tage war ich in Quarantäne und habe zu Hause das Homeschooling mit unserem Kleinen betreut. Da stehen alle Eltern ganz schön unter Druck. Ob das alle schaffen? Am Vormittag war ich Lehrer und IT-Experte, half drucken und scannen. Zu Mittag war ich Koch, am Nachmittag Spielgefährte, weil die Kids ja niemanden treffen dürfen. Da war ich Fußballtrainer und Tischtennis-Coach, wir waren laufen und am Wochenende auf den Berggipfeln der Gegend.

Aber jetzt geht mir der Saft langsam aus. Als Sportler habe ich mein Leben lang auf etwas hintrainiert. Aber jetzt? Nirgends Bewerbe, keine in Aussicht. Ich brauche diese Atmosphäre aber auch als Hobbysportler, die Leute, die Kontakte, das Umfeld. Computersportler werde ich auch durch Corona keiner.

Jetzt ist wenigstens Licht am Ende des Tunnels. Bei uns ums Eck ist die erste kleine Kunstschneeloipe fertig, die werd ich bald antesten. Und wenn ich mit dem Weltcup unterwegs bin, hoffe ich auf ein paar Minuten auf Langlaufski. Vielleicht eine Skitour – why not? Und dann ist zu hoffen, dass die Leute bei den Lockerungen das Hirn einschalten und die Impfungen so genau ins Schwarze treffen wie ich früher am Schießstand.

Christoph Sumann
Christoph Sumann

war als Biathlet viele Jahre Weltklasse und ist jetzt leidenschaftlicher Freizeitsportler. Hier notiert er für die SPORTaktiv-Leser seine Erlebnisse, seine Eindrücke – und seine Tipps.