Gerade in der Wettkampfvorbereitungszeit hört man immer von Ermüdungsbrüchen am Fuß, die Vielläufer erleiden. Muss man sich deshalb fürchten vor der Marathonvorbereitung? Sicher nicht! Hier wird erklärt, was Sache ist und wie du einem Ermüdungsbruch vorbeugen kannst ...


Stressfrakturen sind klassische Überlastungsverletzungen. In Phasen, in denen Umfang oder Intensität auf ein ungewohntes Maß gesteigert werden, entsteht eine erhöhte Belastung auf bestimmte Muskelgruppen und Skelettregionen.

Knochen würden Belastungen, wie sie etwa beim Laufen auftreten, nicht widerstehen können, wenn nicht die Muskulatur eine Art dämpfende Funktion hätte. Der momentane „Schock“ auf den Knochen wird somit absorbiert. Mit zunehmender Ermüdung der Muskulatur reduziert sich diese Funktion, der Knochen erfährt so ein erhöhtes Maß an „Stress“. Durch die Kräfte, die auf ihn einwirken, entstehen kleinste Schäden. Hat nun der Knochen zu wenig Zeit, sich der geänderten Belastung anzupassen und somit Reparaturmechanismen wirken zu lassen, kann es eben zu einem „Stressbruch“ kommen.

Ermüdungsbrüche treten häufiger beim weiblichen Geschlecht auf (hormonelle Ursachen, „Anti-Baby-Pille“, Osteoporose). Auch sportbedingte Essstörungen („Anorexia athletica“) bei Männern und Frauen erhöhen das Risiko, ebenso wie eine Beinlängendifferenz, die eine ungleiche Verteilung der Kräfte auf die Beine bewirkt.

WELCHE STELLEN SIND BETROFFEN?
Stressfrakturen treten vor allem an der unteren Extremität, sprich Fuß und Bein, auf – am häufigsten betroffen ist das Schienbein, gefolgt von den Mittelfußknochen, dem Waden- sowie dem Fersenbein.

DIE BESCHWERDEN
Zunächst macht sich bei Belastung ein dumpfer Schmerz bemerkbar. In Ruhe wird der Schmerz geringer oder ist anfänglich überhaupt nicht zu spüren. Belastet man sich aber weiterhin, tritt der Schmerz immer früher auf und wird in weiterer Folge auch an Intensität immer mehr zunehmen. In der Untersuchung zeigt sich an dieser Stelle ein lokaler Druckschmerz oder auch eine Schwellung. Röntgenaufnahmen können vor allem in frühen Stadien wenig aussagekräftig sein – das wichtigste radiologische Hilfsmittel ist hier die Magnetresonanztomographie (MRT), mit der Stressfrakturen sehr zuverlässig diagnostiziert werden können.

DIE THERAPIE
Die wichtigsten Maßnahmen sind Ruhigstellung und Entlastung. Brüche des Wadenbeines, des Fersenbeins oder des 1. bis 4. Mittelfußknochens heilen meist durch konsequente Schonung und nach einer Trainingspause von 6 bis 8 Wochen aus. Andere Brüche, wie die des mittleren Schienbeines, des Oberschenkels oder des 5. Mittelfußknochens bedürfen einer längeren Trainigspause mit Ruhigstellung durch Gips. In manchen Fällen ist auch eine Fixation durch operatives Vorgehen angezeigt.

Ist der Bruch abgeheilt, beginnt die Phase der Rehabilitation: Hier hilft der Physiotherapeut. Nicht nur, damit durch professionelle Hilfe ein gesunder Wiedereinstieg in den Sport sicher schneller gelingt. Das Erkennen von Fehlstellungen oder falschen Bewegungsmustern ist ein wichtiger Beitrag im Sinne der Vermeidung von weiteren Ermüdungsbrüchen in Zukunft.

DIE VORBEUGUNG
Nie vergessen: Auch Regeneration ist Teil des Trainings! Bei Auftreten von Schmerzen oder Schwellungen sollte pausiert werden. Bleiben die Beschwerden bestehen, sollte man sich in ärztliche Behandlung begeben. Ebenfalls zu beachten:


Mein Tipp: Einfach bewusster trainieren! Auch in wichtigen Trainingsphasen ist darauf zu achten, Umfänge und Intensität nicht schlagartig zu steigern, damit das "Schreckgepenst" Ermüdungsbruch beim Laufen kein Thema für dich ist.