Wer seine Suchmaschine mit den Worten „Jack of all Trades“ füttert, der sollte eigentlich direkt zu modernen Enduro-MTBs verlinkt werden.
Über ihren Sätteln stehend wurden bereits erschreckend erfolgreich Downhill-Rennen bestritten. In ihren Sätteln sitzend wurde aber auch schon eine unendliche Anzahl von Transalps heruntergespult. Tages- und Mehrtagestouren mit fahrtechnischem Anspruch sowie Feierabendrunden auf den local Trails sowie Ausflüge in den Bikepark gehören für sie zum guten Ton. Moderne Enduros sind für abfahrtsorientierte Biker mit regelmäßigem Zugang zu technisch anspruchsvollem Gelände wahre Tausendsassas.
Als mit Red Bull Rampage-Ehren dekorierter Freerider weiß der niederösterreichische Propain-Teamfahrer Clemens Kaudela die Grenzen seines Enduro-Bikes auszuloten, wie es wohl nur einer Handvoll Fahrern vergönnt ist. Wenig überraschend: Auch wer seine Karriere medial auf den größten Jumps und höchsten Drops im Bike-Zirkus verbringt, geht im Trainingsalltag auf die Trails. „Für mich sind Enduro-Touren definitv ein super Training. Bergauf brennen Schenkel und Lunge, bergab funktionieren die Bikes heutzutage wie verspielte Mini-Downhill-Bikes“, schwärmt Clemens Kaudela und erzählt von seiner ersten Rennerfahrung beim Transmadeira 2024 Summer Edition. „Die Transmadeira war mein erstes Rennen, bei dem alle Etappen blind (ohne vorherige Besichtigung, Anm.) gefahren werden. Hier musst du immer bereit sein, erahnen, was als Nächstes passiert“, zieht er Parallelen zur Red Bull Rampage (die aber natürlich nicht blind gefahren wird). Was ihn selbst wie auch einige der dort Anwesenden überrascht hatte? Der Freerider konnte bei seiner Feuertaufe den schnellen Jungs der EWS- und Downhill-Szene mehr als nur würdig entgegentreten, sicherte sich gar einen Etappensieg und ist durch einen, wie er es ausdrückt, „Ministurz“ nur haarscharf am Podest vorbeigeschrammt.
Doch C-Dog, wie er in der Szene gerufen wird, wäre wohl kein Freerider, würde er nicht final noch etwas „Spirit“ mit auf den Trail geben: Probiert ruhig mal etwas Neues aus. Wem Laufruhe über alles geht, der fährt mit 29“ natürlich immer gut. „Ich selbst würde das aber nie machen. Business in the front und party in the back“, hält Klemens Kaudela die Fahnen hoch für die agilen und spaßigen Mullet-Bikes.
>> Hier geht's zu Teil 4! <<