Kraftsparende und fehlerverzeihende Allrounder für den Pisteneinsatz machen unter allen Bedingungen eine gute Figur und sorgen auch zum Ende eines Skitages noch für sicheren Skispaß.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer

Ganz klar: Rassige Rennsport-Technik mit Weltcup-DNA oder verwegene Freeride-Heritage haben ihre Anziehungkraft. Schließlich gehört es für den stolzen „Alpenländler“ zum guten Ton, nicht einfach Skifahrer zu sein. Man(n) ist Meister seiner Zunft, steht im Geiste den großen Talenten und stählernen Beinen der ganz Großen nahe. Wir wollen hier niemandem absprechen, mit hochsportlichem Material talwärts zu kommen. Wir wagen es aber zu behaupten, dass mancher mit abgelegten Eitelkeiten, ehrlicher Einschätzung der eigenen Fähigkeiten und entsprechend gewähltem Material sicherer, mit mehr Carving-Spaß und größeren Lernfortschritten unterwegs ist. „Grundlegend ist beim Skikauf darauf zu achten, dass der Ski mit den eigenen Fähigkeiten und dem Anspruch übereinstimmt. Die Technologien respektive Konstruktionen des Skis sind dabei wesentliche Faktoren, wie sportlich oder fehlerverzeihend die Bretter zu steuern sind“, fasst Christian Wimmer vom Hersteller Fischer zusammen. Ein- und Aufsteiger, aber auch erfahrene Gelegenheitsfahrer sind demnach mit gutmütigen Allroundern gut beraten.

Der Allrounder
Oftmals, so betont auch Andy Lukasch von Elan, sind hochpreisige Ski nicht unbedingt für Einsteiger und Gelegenheitsfahrer geeignet, da sie schlichtweg zu sportlich sind. „Gutmütige und vielseitige Ski zeichnen sich durch eine moderate Taillierung und etwas größere Mittelbreiten unter der Bindung, eine nicht zu harte, aber auch nicht zu weiche Abstimmung und fehlerverzeihende Technologien wie etwa einen Tiprocker aus“, skizziert Lukasch den typischen Pisten-Allrounder. Beim angesprochenen Tiprocker wird die effektive Kantenlänge verkürzt, der Ski lässt sich leichter in die Kurve einsteuern und verzeiht mehr Fahrfehler. All diese Faktoren sorgen dafür, dass auch weniger sportliche Skifahrer über den gesamten Skitag Freude am Material haben, die Ski sicher beherrschen und durch das rasch gewonnene Vertrauen ins Material auch größere Lernfortschritte machen.

Worauf achten?
Gerade im Einsteigerbereich kommen in der Skikonstruktion oft kombinierte Holz/PU-Konstruktionen zum Einsatz. Je sportlicher die Ski werden, desto stärker greifen die Hersteller auf Vollholzkerne und Verstärkungen aus Carbon oder Titanium zurück. Bei der Skiwahl helfen einmal mehr die ehrliche Einschätzung des Eigenkönnens und das Beratungsgespräch im qualifizierten Fachhandel weiter. Zur richtigen Skilänge empfiehlt Andy Lukasch beim vornehmlichen Pisteneinsatz im Allrounder-Bereich etwa 10 bis 15 Zentimeter von der eigenen Körpergröße abzuziehen. In diesem Längenbereich, so der Experten-Ratschlag, lässt sich der Ski einfach steuern, verzeiht Fehler und ist dennoch laufruhig. Je kürzer ein Ski gefahren wird, desto einfacher dreht er, wird aber auch unruhiger. Längere Ski sind umgekehrt etwas schwieriger und kraftaufwendiger zu drehen, überzeugen dafür mit höherer Laufruhe.