Bernhard Kohl meldet sich zurück. Der ehemalige Rennrad-Pro gewann am Wochenende die 2. Auflage des Extremmarathons SuperGiroDolomiti in Osttirol. Nach 232 Kilometern und 5.234 Höhenmetern erreichte der Wiener mit über 13 Minuten Vorsprung auf Daniel Rubisoier und Ex-Profi Stefan Kirchmair das Ziel.


Kurzer Rückblick: 2008 gewann Bernhard Kohl zunächst die Bergwertung der Tour de France und belegte in der Gesamtwertung den dritten Platz, bis diese Ergebnisse wegen Verstößen gegen die Dopingbestimmungen annulliert wurden. Kohl wurde für zwei Jahre gesperrt und beendete im Mai 2009 seine Karriere als Profi. Dem Radsport kehrte er allerdings nicht komplett den Rücken. 2010 eröffnete Kohl in Wien sein eigenes Fahrrad-Geschäft.

Mit dem ersten Platz beim Gran Fondo des Giro d'Italia Vienna Anfang Mai und dem zweiten Platz bei der Rundenwertung der Ringattacke am Spielberg-Ring Ende Mai stellte Kohl heuer bereits seine Form unter Beweis. Der Sieg beim SuperGiroDolomiti am vergangenen Sonntag ist der vorläufige Höhepunkt 2015, wird der Radmarathon von vielen Sportlern als der schwierigste im Alpenraum betrachtet. Kohl: "Nach so einer Runde ist man nicht so schnell wieder fit. Durch die Kälte und das Regenwetter war es einer der härtesten Tage im Sattel, an die ich mich erinnern kann. Von den Höhenmetern und der Strecke ist SuperGiroDolomiti mit einer sehr schweren Tour de France-Etappe vergleichbar."

HINTERGRÜNDE DES "COMEBACKS"
Einmal wöchentlich trifft sich Kohl mit Kunden zur Rennradausfahrt. "Das hält fit", erklärt der zweifache Familienvater, "ich habe aber keine Ambitionen, in die Marathon-Szene einzusteigen." Hintergrund für die Starts des 33-Jährigen bei diversen Radrennen sind Kooperationen mit den Veranstaltern. "Wir vertreiben bei uns im Geschäft die Bernhard Kohl Card, in der bis zu zehn Starts bei ausgewählten Radrennen und andere Goodies enthalten sind."

Auch wenn Kohl nicht primär die sportliche Herausforderung sucht, verrät der ehemalige Profi: "Wenn man einmal Rennfahrer war, bleibt man auch Rennfahrer, und will dann beim Bewerb schon eine ordentliche Leistung bringen. Mein Training schaut heute natürlich anders aus als früher. Heute ist die Familie das Wichtigste."


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