Das Sternenzelt zum Greifen nah: Hier kommen sieben legale (und ungewöhnliche) Möglichkeiten, eine ­Nacht ­in den ­Bergen zu verbringen.

Christof Domenig
Christof Domenig

Es muss ja nicht gleich eine Portaledge-Übernachtung wie beim Kollegen Klaus Höfler (siehe Story hier) sein. So eine Sommernacht in den Bergen, unterm Sternenhimmel, ist für viele ein Traum. Nur leider oft nicht erlaubt. Zumindest in unseren Breiten. Einfach in der Natur zu zelten, ist in Österreich an den meisten Orten leider verboten. Ein paar Möglichkeiten gibt es trotzdem, dem Traum einer Outdoor-Nacht unter dem Sternenzelt nahezukommen.

Über der Baumgrenze
Wildes Campieren ist in Österreich nicht erlaubt. Da die Materie aber über die Landesgesetze geregelt ist, gibt es in einigen Bundesländern im alpinen Ödland, über der Baumgrenze, dennoch ein paar Möglichkeiten. Aber Achtung – genau informieren! Eine gute Übersicht über die Rechtslage hat der Alpenverein: www.alpenverein.at.

Campingplatz mit Aussicht
Berg-Campingplätze sind rar, aber es gibt sie. Zum Beispiel auf der Gjaid Alm in Oberösterreich auf 1738 m Höhe, bei Obertraun am Fuß des Dachsteins gelegen. Dusche, Toilette und Verpflegung nutzt man auf der Berghütte. Eine Nacht mit Frühstück und Abendessen kostet 30 Euro. www.gjaid.at

Biwak unter Sternen
Rund um den Millstätter See in Kärnten gibt es sieben „Rifugi sotte le stelle“ – Biwaks unter den Sternen. Eines davon steht in erhabener Lage auf dem Goldeck. Die Luxus-Biwaks verfügen über ein Bett, große Panoramafenster und gerade genügend Platz für Zeit zu zweit in der Natur. Die sieben Biwaks werden von sieben unterschiedlichen Hotels betrieben. www.millstaettersee.com

Im Baumhaus
In einem Baumhaus übernachten, das kann man in Österreich an mehreren Orten. Zum Beispiel im Almdorf Seinerzeit bei Bad Kleinkirchheim in Kärnten. Das Baumhaus heißt (programmatisch) „Hochzeiter Hütte“, verfügt über eine Zugbrücke und ein Panoramafenster mit Talblick. www.almdorf.com

Einmal Auszeit von allem
Reduktion aufs wirklich Wesentliche: Wer sucht, findet auch im Digitalzeitalter noch Selbstversorgerhütten ohne Strom, Handy- und Radio-Empfang mitten in der Natur: zum Beispiel die Kothütte im Naturpark Sölktäler in der Steiermark. Das Wasser wird mit Holz aufgeheizt, ein Grillplatz befindet sich neben der Hütte. Ein Plumpsklo gehört natürlich auch dazu. www.schladming-dachstein.at

Im Turmzimmer
In Hippach im Tiroler Zillertal steht auf 2250 m Höhe die Schneekarhütte. Dort kann man im Hochgebirge mit Traumblick in die Berge und auf den Himmel übernachten. Und das alles ohne Komfortverzicht – ganz im Gegenteil. Das Highlight der Luxushütte ist die achteckige Turmsuite, die nur von außen zugänglich ist und über eine 180-Grad-Glasfront verfügt. Besonders beliebt ist sie für die Flitterwochen. Achtung: sehr frühes Buchen gefragt. www.schneekarhuette.at

Ins Ausland ausweichen
Skandinavien oder Schottland sind nicht nur wegen der Landschaft bei Trekking-Urlaubern so beliebt, sondern weil dort das Jedermannsrecht gilt. Es räumt Campern in der Wildnis verhältnismäßig großzügige Rechte ein, solange sie keine Spuren hinterlassen. Trotzdem gilt es natürlich, sich über die rechtliche Situation im Zielland genau zu informieren. Dann aber steht der wildromantischen Nacht unterm Sternenzelt nichts mehr im Weg.