Der Sport hat zahlreiche Idole und große Persönlichkeiten hervorgebracht. Von Muhammad Ali bis Lionel Messi, von Steffi Graf bis Michael Schumacher, die Liste inspirierender Persönlichkeiten, mit denen sich Hobbysportler identifizieren, ist beinahe endlos und auf keine Sportart beschränkt.


Es muss nicht der große Fußball sein, auch in Randsportarten finden sich Vorbilder. Wichtig sind die Geschichten, die sie erzählen. Die stetige Präsenz der Medien hat allerdings auch Auswirkungen auf die Wahrnehmung der Sportler.

Muhammad Ali war mehr als ein Sportler
Eine der größten und herausragendsten Persönlichkeiten, die der Sport je hervorbrachte, war Muhammad Ali. Als Cassius Clay geboren, boxte sich der US-Amerikaner in den Olymp und holte sich mehrfach den Titel als Box-Weltmeister. Er war nicht nur ein außergewöhnlicher Athlet, sondern ebenfalls politischer Aktivist und ein Kämpfer für die Rechte von Minderheiten. Er stellte sich öffentlich gegen den Vietnamkrieg und wurde eine wichtige Stimme in der Bürgerrechtsbewegung der 60er und 70er Jahre. Seine Vorbildfunktion ging über die des reinen Sportlers hinaus und fand sich im Politischen wieder. Seine Persönlichkeit, seine Entschlossenheit und seine verbale Schlagfertigkeit popularisierten ihn auch außerhalb seiner sportlichen Erfolge.

Medien spielen eine entscheidende Rolle
Die öffentliche Präsenz können Profisportler nutzen, um positiven Einfluss auf die Gesellschaft auszuüben und um wichtige Themen anzusprechen. Dabei ist nicht immer ersichtlich, ob es einzig dem wirtschaftlichen Nutzen des Sportlers dient, oder tatsächlich Herzensangelegenheiten sind, mit denen Sportler die Themen ins Rampenlicht rücken. Klar, wenn Sportler ihr Gesicht für Werbung von Autos in die Kamera halten, ist der Fall meist eindeutig. Wenn es um Themen wie Umweltschutz oder soziale Gerechtigkeit geht, wird die Sache mehrdeutiger. Das Image eines Sportlers ist wichtiger denn je, auch, weil dank Social-Media Sportler auf Schritt und Tritt verfolgt werden und sich verfolgen lassen. Die ständige Verfügbarkeit der neuesten Nachrichten und die Möglichkeit, zu jeder Zeit Sport im TV live zu verfolgen, tragen dazu bei, dass Sportler von Millionen Menschen zu ihren Idolen erkoren werden.

Fehltritte sind nicht erlaubt
Den Spruch, es gäbe keine Typen mehr im Fußball, hat wohl jeder schon mal gehört, der sich am Wochenende die Bundesliga anschaut. Die Spieler sind repräsentieren ihren Verein. Da sind unangebrachte Wortmeldungen vor den Kameras nicht gern gesehen. Von rauchenden Profis wie Mario Basler oder umstrittenen Persönlichkeiten wie Stefan Effenberg hört man immer weniger, auch weil die Profis und Vereine sehr darauf achten, ihren Vorbildfunktionen gerecht zu werden. Dahinter steckt auch ökonomisches Kalkül. Schnell springt der Sponsor ab, wenn Profis sich falsch verhalten, zumal sich der immense Leistungsdruck mit einem ungesunden Lebensstil nur selten verträgt.

Sind Politik und Sport vereinbar?
Ein politisch engagierter Mensch Muhammad Ali käme im Bundesliga-Zirkus nicht weit. Schnell würde der Verein ihn in die Schranken weisen. Der Vergleich mag etwas hinken, weil Muhammad Ali ein Einzelsportler war und keinem übergeordneten Arbeitgeber Rechenschaft ablegen musste, doch Paul Breitner ist ein Beispiel dafür, dass in den 70er Jahren Politik und Fußball nicht so rigoros getrennt wurde, wie es heute der Fall ist. Vorbilder im Sport beschränken sich also immer mehr auf die Erfolge ihrer beruflichen Tätigkeit und weniger auf ihr außersportliches Engagement.