Weltcupfinale im Skibergsteigen: Sekundenkrimi und zwei TopTen Plätze für Österreich Das Finale des ISMF Weltcup 2014 führte die Weltspitze der Skibergsteiger in die noch tiefwinterliche norwegische Küstenstadt Tromsø, nördlich des Polarkreises gelegen. Ein Individual Race sowie ein Sprint Race standen für die international besten Athleten als Abschluss am Programm, bevor sie sich in die Sommerpause verabschiedeten.

Unter den Teilnehmern kämpfte eine kleine österreichische Abordnung, bestehend aus den drei Tirolern Alex Fasser, Martin Weißkopf und Veronika Swidrak, um die wertvollen letzten Cuppunkte.
Im Blåtind Arctic Race starten nur Athleten der allgemeinen Senior Klasse, es gibt keine Jugendklassen, daher setzte sich das Starterfeld zwar aus einer geringen Anzahl an Athleten zusammen, dafür aber waren nur die weltweit besten Skibergsteiger am Start. Umso wertvoller sind die Ergebnisse der Österreicher und sehr zufriedenstellend für Trainer Alexander Lugger.

TOP TEN PLATZ IM INDIVIDUAL RACE FÜR ALEX FASSER
Das Individual Race am Samstag, 12.4.2014, gestaltete sich als ein sehr spektakuläres und interessan- tes Rennen. Aufgrund des wechselhaften Wetters wurde die Strecke kurzfristig noch verändert, ein Rundparcours bestehend aus sechs Anstiegen, zwei Tragepassagen und sechs Abfahrten, teilweise nur wenige Meter breit durch Birkenwälder, war zu bewältigen. Das Rennen war geprägt von ständigen Positionskämpfen auf der sehr schnellen und selektiven Strecke und endete mit einem TopTen Platz für das österreichische Nationalteam. Mit einem geringen Abstand von nur 5 Minuten auf den Sieger William Bon Mardion (FRA) beendete der Lermooser Alex Fasser das Rennen auf Rang 10 und ließ damit so manch weiteren Spitzenläufer deutlich hinter ihm. „Mir ist es heute von Beginn an sehr gut gegangen, das Rennen hat einfach richtig Spaß gemacht“, so der Tiroler, sehr glücklich über seinen guten Saisonabschluss. Packend war vor allem der Zieleinlauf von Fasser. Vor dem Zielsprint lag er noch auf gleicher Höhe mit einem italienischen Konkurrenten. Erst auf den letzten Metern überholte der Italiener mit einer sehr guten Skating Technik unseren ebenso im Skaten enorm starken Österreicher um acht Sekunden – und das bei einer gesamten Renndauer von rund 1,5 Stunden. Der weitere Verfolger, Ausnahmeathlet Toni Palzer (GER), normalerweise ein Kandidat für Podestplätze, erreicht dann aber erst deutliche 35 Sekunden hinter Alex Fasser das Ziel.
Nicht weniger schnell unterwegs war Martin Weißkopf, auch bei ihm entschied sich das Rennen erst im Zielsprint, ihn trennten nur zwei (!) Sekunden auf seinen Vordermann. „Ich habe von Anfang an ein gutes Tempo gefunden und bin wirklich zufrieden mit dem 17. Rang im letzten Individual Race nach der doch sehr langen Saison.“ Veronika Swidrak setzt weiteren TopTen Platz im Sprint Race drauf Veronika Swidrak, die heuer aufgrund Probleme an der Achillessehne eine eher durchwachsene Saison mit nur wenigen teilgenommenen Weltcuprennen hatte, startete im Sprint Race am Sonntag, 13.4.2014 und schaffte einen weiteren 10. Rang für das österreichische Nationalteam. „Dadurch dass ich den ganzen Winter gesundheitlich zu kämpfen hatte, bin ich sehr glücklich über dieses Ergebnis. Ein toller Abschluss für mich.“
Im heutigen Sprint Race wäre wahrscheinlich auch für Martin Weißkopf noch ein Ergebnis unter den ersten 10 möglich gewesen, das Rennen der Herren musste aber leider kurzfristig aufgrund technischer Probleme vor Ort abgebrochen werden.

TOP 20 ERGEBNIS IM GESAMTWELTCUP FÜR ÖSTERREICH
Die guten Ergebnisse an diesem finalen Wochenende haben sich auch in der Weltcupgesamtwertung niedergeschlagen. Martin Weißkopf konnte in der Individual Race Wertung noch auf Platz 20 vorrücken, Alex Fasser schaffte es mit einem 29. Rang ebenfalls noch in die Top30. Respektable Ergebnisse bei insgesamt 80 gewerteten Athleten.
In der Overall Weltcupwertung (Individual-, Vertical- und Sprintrennen werden zusammengezählt) findet sich Martin Weißkopf als bester Österreicher auf Rang 23.

ANERKENNUNG DES INTERNATIONALEN VERBANDES DURCH DAS IOC
Österreichs Sportler haben mit ihren Erfolgen wieder einmal gezeigt, dass sie auch ohne der ihnen noch immer verwehrten offiziellen staatlichen Unterstützung vorne mit dabei sein können. Wenngleich in Österreich die Entwicklung der Sportart Skibergsteigen durch die langsamen Mühlen der Sportpolitik seit langem gehemmt bleibt, so wurde die Leistung der Athleten nun zumindest international hoch anerkannt: der Verband ISMF (International Ski Mountaineering Federation, Österreich ist in der ISMF exklusiv durch den ASKIMO vertreten) wurde von der IOC in den Kreis der olympischen Verbände aufgenommen. Dies hat alle teilnehmenden Athleten am finalen Rennwochenende in Norwegen wohl noch zusätzlich beflügelt!


Weitere Infos und die Ergebnislisten gibt es unter www.askimo.at