Ein Zwicken im unteren Rücken, ein stechender Schmerz entlang der Wirbelsäule ... chronische Rückenschmerzen machen - egal ob beim Laufen, Biken oder am Schreibtisch - eher wenig Freude. Aber was sind die Ursachen? Welche Therapie ist sinnvoll? Und was kann ich vorbeugend gegen Bandscheibenvorfall oder ähnliches tun? SPORTaktiv hat sich angesehen, was den Rücken für so viele Menschen zur Problemzone werden lässt.


Ursachen und Therapie bei Bandscheibenvorfall und WirbelgleitenUnter einem Bandscheibevorfall versteht man eine Verlagerung von Teilen des Gallertkernes (Nucleus pulposus) der Bandscheibe nach hinten in Richtung Rückenmarkskanal oder nach hinten und seitlich in Richtung der dort aus dem Rückenmark austretenden Nervenwurzel (siehe Grafik). Dadurch kommt es einerseits zu mitunter sehr starken Schmerzen, andererseits kann es auch durch Druck auf die Nervenwurzeln zu Gefühlsstörungen und Lähmungserscheinungen kommen.
Als Vorstufe zum Vorfall kommt es zur Vorwölbung des Faserringes, der noch intakt ist, ohne dass der Gallertkern ausgetreten ist (Bandscheibenprotrusion).

DIE URSACHEN
... sind vielfältig: Neben genetisch bedingten Ursachen sind auch einseitige Belastungen oder eine Schwäche der Rückenmuskulatur die Auslöser. Auch Bewegungsmangel und chronische Fehlhaltungen (z. B. am Arbeitsplatz) begünstigen die Erkrankung. Im Grunde genommen aber ist das Auftreten von BS-Vorfällen ein Preis, den der Mensch für den aufrechten Gang zahlen muss.

DIE THERAPIE
In der Mehrzahl der Fälle führt eine konservative Therapie mit Schonung, schmerzstillenden und entzündungshemmenden Medikamenten und in weiterer Folge physiotherapeutischen Maßnahmen zum Erfolg. Bringen diese Maßnahmen keine Hilfe oder bestehen z. B. bereits schwere Lähmungserscheinungen, muss in vielen Fällen ein neurochirurgischer Eingriff durchgeführt werden.

DIAGNOSE WIRBELGLEITEN
Unter Wirbelgleiten oder Wirbelkörpergleiten („Spondylolisthesis“) versteht man eine durch verschiedene Usaschen bedingte Instabilität der Wirbelkörper untereinander. Hauptsächlich ist die Lendenwirbelsäule davon betroffen. Dabei gleitet der obere Wirbel auf dem darunter liegenden nach vorn oder nach hinten. Generell unterscheidet man angeborene und erworbene Formen des Wirbelgleitens. Bei der angeborenen Form begünstigt eine Unterbrechung des Wirbelbogens das Gleiten, das zwischen dem letzten Lendenwirbel und dem Kreuzbein stattfi ndet (L5/S1).
Unter den erworbenen Formen finden sich vor allem degenerative, aber auch traumatische Ursachen. Hier verschieben sich meist die letzten beiden Lendenwirbel gegeneinander (L5/L4).

DIE SYMPTOME
... sind sehr vielfältig und können im Prinzip unter dem Überbegriff „Rückenschmerzen“ zusammengefasst werden. Oftmals wird ein Wirbelgleiten als Zufallsbefund im Rahmen eines Wirbelsäulenröntgens gefunden. Neurologische Ausfälle durch ein Gleiten sind eher eine Seltenheit.

DIE THERAPIE
Je nach Schweregrad des Wirbelgleitens bzw. abhängig von Beschwerden und Schmerzen kommen zunächst physiotherapeutische Maßnahmen zum richtigen Aufbau der stabilisierenden Muskulatur zum Einsatz. Zusätzlich können rückenmarksnahe Infi ltrationen angewendet werden. Die operative Therapie durch Versteifung der Wirbelsäule in diesem Bereich sollte schweren Formen vorbehalten bleiben.


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