Zum 105. Mal treten die weltbesten Radfahrer vom 7. bis 29. Juli bei der Tour de France 2018 in die Pedale.

Die Route hat es in sich. Rennentscheidende Etappen könnten die Kopfsteinpflaster-Passagen rund um Roubaix am 15. Juli sowie die steilen Rampen mit den berühmt-berüchtigten Anstiegen in Alpe d’Huez, am Tourmalet und am Aubisque werden. Grand Depart ist diesmal auf der Atlantikinsel Noirmoutier-en-l’Ile im Vendee.

Laut 888sport gilt der Brite und vierfache Toursieger Chris Froome wieder als Favorit der Tour de France. Leicht macht er sich das nicht. Im Gegensatz zu den meisten seiner Rivalen hat er sich schon bei der Giro d’Italia zum hart umkämpften Sieg gestrampelt. Ob die Pause zwischen den beiden Megarennen zum Erholen gereicht hat, wird sich im Juli zeigen. Froome gilt als besonders starker Bergfahrer – optimal für die steilen Partien unter glühender Sonne, die zur Tour de France von jeher dazu gehören. Vincenzo Nibali, der „Hai von Messina“, will es Froome so schwer wie möglich machen, seinen Titel zu verteidigen. Die Strecke mit ihren schweren Bergetappen und wenigen Zeitfahrkilometern dürfte ihm für seine aggressive Fahrweise entgegenkommen. Wenn er in Form ist, ist der Italiener ein echter Rivale. Der Kapitän des deutschen Teams BORA, Rafal Majika, will sein Pech vom vergangenen Jahr wieder wettmachen, als ein Sturz ihm die Chance auf eine Platzierung unter den ersten Fünf kostete. Erfahrung und Können gerade als Bergfahrer sprechen für anständige Chancen. Der Vorjahreszweite Rigoberto Uran aus Kolumbien besitzt alle nötigen fahrerischen Qualitäten, um sich in diesem Jahr wieder einen Platz auf dem Podium zu sichern. Auch der Franzose Romain Bardet ist nicht zu unterschätzen. Kurze, harte Bergetappen bieten ihm Gelegenheiten zum Angriff, und im Gegensatz zu Froome geht er ausgeruht in die Tour. Kletterspezialist Nairo Quintana will sich ebenfalls in diesem Jahr endlich beweisen. Im vergangenen Jahr war dem Kolumbianer nach seinem zweiten Platz bei der Giro d’Italia die Puste ausgegegangen, und er schaffte es in Frankreich nicht einmal mehr in die ersten Zehn.

Die Strecke hat es in sich. Vor allem auf den Bergetappen wird sich entscheiden, wer die begehrten Trikots trägt. In diesem Jahr werden die Alpen und die Pyrenäen den Sportlern alles abfordern, was sie an Talent, Erfahrung und Energie nur aufbieten können. Außer den Härtetests der vergangenen Touren steht auch ein neuer Alpenpass auf dem Programm. Die erste echte Bergetappe kommt am Tag 10, im Anschluss auf den ersten Ruhetag. Allein vier Pässe sind auf den 159 Kilometern von Annecy nach Le Grand-Bornand zu bewältigen. Seine Tourpremiere hat dabei das Plateau des Glieres, das außer einem der steilsten Teilstücke in den nördlichen Alpen noch dazu zwei Kilometer Schotterpiste beinhaltet. Die kürzeste, aber dennoch harte Bergetappe kommt am nächsten Tag. Auf den 108 Kilometern von Albertville nach La Rosiere finden sich Steigungen im zweistelligen Bereich, die selbst die härtesten Beinmuskeln zum Zittern bringen.

Sage und schreibe 21 Kehren sind bei der zwölften Etappe von Bourg-Saint-Maurice nach Alpe d’Huez zu bewältigen. Großes Radkino also nach drei Jahren Pause. Die Fans freut die Rückkehr der berühmten Strecke, auf der die Teams zwei superharte Pässe erklettern müssen. Vier Tage nach den Alpen sind die Pyrenäen dran. Die Bergkette, die Spanien von Frankreich trennt, hat es in sich, und mit 218 Kilometern von Carcassone nach Bagneres-de-Luchon wird dem Peloton alles abgefordert. Besonders spannend wird der Portet d’Aspet mit einem Teilstück, das es auf 17 Prozent bringt.

Wie erbarmungslos die 17. Etappe ist, hat Chris Froome im Vorjahr erlebt. Die 65 Kilometer von Bagneres-de-Luchon nach Saint-Lary-Solan/Col-de-Portet hat ihn 2017 einiges an Zeit verlieren lassen. Der letzte Monsterpass, der Col-de-Portet, ist zum ersten Mal dabei. Konstante neun Prozent, die sich über 16 Kilometer hinziehen, könnten dies zu einer der spannendsten und härtesten Etappen machen.

Neu in diesem Jahr sind der Formel 1-Start auf der 17. Etappe von Bagneres-de-Luchon auf den Col de Portet. Erstmals dabei sind auch Bonussprints auf den Etappen eins bis neun. Für die drei Erstplatzierten gibt es jeweils drei, zwei oder eine Sekunde zu gewinnen. Die Teamgrößen wurden reduziert. Statt neun dürfen jetzt nur jeweils acht Fahrer ins Rennen geschickt werden.

Zusätzlich zu den neuen Bonussprints werden die bisherigen Zeitgutschriften beibehalten. Außer beim Einzel- und Mannschaftszeitfahren gibt es für die ersten Drei im Tagesziel auf allen Etappen weiterhin zehn, sechs oder vier Sekunden zu gewinnen – Sekunden, die den Unterschied zwischen Jubel- und Katerstimmung bedeuten können.