Die klassische Technik kommt den Ursprüngen des Langlaufsports am nächsten, ist einfach zu erlernen und schwer zu perfektionieren – gleichermaßen ­perfekt für Einsteiger und Profis.

Lukas Schnitzer
Lukas Schnitzer


Im sich im klassischen Stil über die Loipen zu bewegen, braucht es grundsätzlich fünf Dinge: Ski mit einer ausgeprägten Steigzone, Bindung, für jede Hand einen Stock und jeden Fuß einen passenden Schuh sowie eine gespurte Loipe. „Im klassischen Stil kann man heute so gut wie alle Zielgruppen vom Skiwanderer bis zum Profiläufer finden“, zeigt Rossignols Fabian Morianz den breiten Zugang zur traditionellen Lauftechnik auf.

Die Ski
Die wichtigsten Parameter bei der Wahl des richtigen Klassik-Ski sind Körpergewicht und -größe, wobei das Gewicht der wichtigste Faktor ist, weiß Fabian Morianz. Marvin Beer vom norwegischen Hersteller Madshus bringt hier auch noch die individuellen Ansprüche ins Spiel. Zu sportliche Modelle sind für Einsteiger oftmals zu agil, zu spritzig zu laufen. Einsteiger sollten eher Wert auf ein stabiles, sicheres Laufgefühl legen als auf maximale Gleitfähigkeit. Passt das Körpergewicht nicht zur Vorspannung des Skis, kann dieser entweder zu wenig Grip auf der Steigzone entwickeln (folglich rutscht er im Abdruck durch) oder die Steigfläche bremst im Gleiten und kann zu ruckeln beginnen, führt der Rossignol-Langlaufexperte weiter aus. Hersteller wie ­Madshus und Rossignol bieten daher für jede Länge unterschiedliche Vorspannungen. Grundsätzlich haben günstigere Modelle eine bessere Steigfähigkeit auf Kosten der Gleitfähigkeit. Je hochwertiger das Modell, umso sauberer und kraftvoller müssen Lauftechnik und insbesondere der Abdruck sein, dafür gleitet es auch besser.

Schuppenski kommen heute eigentlich nur noch im Verleih oder für absolute Einsteiger und den Cruising-Bereich (Skiwandern) in Frage, sind sich die beiden Experten einig. Fellski gleiten spürbar besser und haben sich mittlerweile als „massentauglich“ erwiesen. Sie machen im Grunde von Tag 1 bis zum professionellen Training Sinn, passende Modelle schlagen sich auch im Skimarathon gut, so Marvin Beer. Wachsski sind hingegen aktuell fast nur noch im Rennsport zu finden. 

Ein Stock, ein Schuh eine Bindung
Anfängern legt Fabian Morianz eher weichere, sportlichen Läufern härtere Schuhe ans Herz. Klassik-Schuhe bieten ein großes Maß an Beweglichkeit im Sprunggelenk, der Schaft fällt niedriger aus als bei Skating-Modellen und die Sohle gibt viel „Gefühl“ für den Abdruck. Es gibt aber auch Kombimodelle für beide Stile. Diese bieten rund um den Knöchel mit speziellen Verstärkungen mehr Stabilität, was sie auch für Läufer, die sich in Abfahrten unsicher fühlen, interessant machen kann. 

Neben der Passform beim eigenen Fuß ist aber auch die Kompatibilität zum Bindungsstandard wichtig. Rottefella NNN, Fischer & Rossignol Turnamic, Salomon SNS und Prolink wären hier zu nennen, wobei NNN, Prolink und Turnamic untereinander kompatibel sind, SNS nach spezifischem Material verlangt. Für die Wahl der richtigen Stocklänge gilt die Formel: Körpergröße in cm x 0,85 ist Stocklänge in cm.