Meist bringt sie einen zum Weinen – spätestens dann, wenn man sie schneidet: die Zwiebel. Dabei hättest du mehr als nur einen Grund zum Lachen, wenn du dieses Lauchgewächs vor dir hast. Denn die Zwiebel besticht mit vielen heilenden Eigenschaften, die besonders in der trüben Winterzeit hoch im Kurs stehen.


Dass Zwiebeln als Kochzutat dem ein oder anderen Gericht erst den nötigen Pepp verleihen, ist bekannt. Auch dass sie gesund sind, wissen viele. Aber welche Geschichte hinter dem Lauchgewächs steckt, welche heilenden Kräfte genau in ihm schlummern und wie es zum starken Verbündeten im Kampf gegen Schnupfen werden kann, ist bis jetzt wohl einigen verborgen geblieben. Bis jetzt! Denn wir ziehen nun Schicht für Schicht ab und legen dir die wichtigsten Fakten rund um das schwefelreiche Energiebündel dar.

Die Zwiebel in der Bibel
Die Zwiebel, ursprünglich aus Asien stammend, hat eine sehr alte Geschichte. So findet sie bereits im Pentateuch, dem ältesten Teil der Bibel, Erwähnung. Auch bei den Ägyptern hatten Zwiebeln einen festen Platz: Sie wurden zum Beispiel den Göttern als Opfergabe dargeboten und waren eine Art Energielieferant und Zahlungsmittel für die Pyramiden-Erbauer. Bei den Römern stellte die Zwiebel ein Grundnahrungsmittel dar und kam vor allem bei den weniger Begüteten auf den Tisch. Beinahe 700 Zwiebelarten gibt es heute weltweit, viele davon wachsen wild von Zentralasien bis Europa. Die Zwiebel ist eine Pflanzenart der Gattung Lauch (Allium), die zur Familie der Amaryllisgewächse gehört.

Heilende Kräfte
Grundsätzlich kann man sagen, dass die Zwiebel ein gesundes Lebensmittel ist: Sie steckt nämlich voller Vitamine und Mineralstoffe wie Eisen, Phosphor, Kalium, Jod und Selen. So weit, so klar. Woher kommt aber eigentlich der scharfe Geruch, der uns beim Zwiebelschneiden die Tränen in die Augen treibt? Dieser wurzelt in mehreren schwefelhaltigen Verbindungen in der Zwiebel – besonders erwähnenswert sind hier die so genannten Alliine, die eine bemerkenswerte Wirkung haben. Sie helfen nicht nur dabei, den Cholesterinspiegel zu regulieren, sondern beugen auch Gefäßverkalkung (Arteriosklerose) und – dank ihrer antioxidativen Eigenschaft – Gefäßschäden vor. Ein weitere „starker“ Inhaltsstoff der Zwiebel ist Adenosin, der blutdruckregulierend wirkt.

Damit aber nicht genug! In dem Lauchgewächs stecken auch Sulfide, die das Immunsystem stärken und mit einer antibakteriellen und antiviralen Wirkung aufwarten. Weithin bekannt und erfahrungsgemäß belegt ist auch, dass die Zwiebel Atemwegserkrankungen positiv entgegenwirkt – allerdings fehlt hier noch der wissenschaftliche Beleg. Heuschnupfen kannst du mit Zwiebelsaft ebenfalls den Kampf ansagen – der antiallergischen Zwiebel-Wirkung sei Dank!
 

Die Zwiebel als Hausmittel

  • Bei Schnupfen: Am besten ein Zwiebelsäckchen übers Bett hängen. Das hat ein Abschwellen der Nasenschleimhäute zur Folge.
  • Bei Husten: Hier hilft zum Beispiel gekochter Zwiebeltee. Dazu ein bis zwei Zwiebeln klein schneiden und in einem Becher mit heißem Wasser übergießen – bei Bedarf mit Honig süßen.
  • Bei Halsweh: Zwiebeln fein hacken & einen Wickel machen.
  • Bei Migräne: Zwiebeln und Zitrone mischen und den Mix im Nackenbereich einreiben.

Hacken, schneiden, reiben
Wir hatten vorhin schon die Sulfide erwähnt. Willst du die Wirkung dieser freisetzen, ist es notwendig, dass du das Gewebe der Zwiebel „zerstörst“ – sprich du musst sie hacken, schneiden oder reiben. Die eine oder andere Träne lässt sich also nicht vermeiden. Hinsichtlich der Zwiebeln ist aber auch ein Wort der Warnung angebracht: Nicht jeder verträgt sie! Personen mit empfindlicher Magenschleimhaut raten wir daher vom Verzehr roher Zwiebeln ab.