Gardasee - Viele kennen die Region wegen der Mountainbikestrecken. Doch die Landschaft rund um den schönsten See Norditaliens bietet auch Rennradfans alles, was den Frühling noch viel schöner macht.

Giro-Land, radsportverrücktes Italien: Man kann sich ausrechnen, was sich im Radsportmekka Gardasee im Frühling abspielt. Und zwar auf Rennradmaschinen nicht weniger als auf Mountainbikes. Aber es gibt für Racebiker zwei gute Seiten der Medaille: einerseits die teils berühmten Klassikerstrecken – und andererseits viele Geheimtipps, wenn man etwas weiter abschweift. Wir wollen hier auf beide Seiten einen Blick werfen und damit die Lust auf einen frühlingshaften Abstecher in den südlichen Trentino schüren. Denn abgesehen von griffigem Asphalt und vielen Gleichgesinnten gibt es weitere überzeugende Argumente: den See mit seiner fantastischen Berglandschaft, die Sonne, die lauen Abende auf den Terrassen der Ristoranti mit Pizza und Rotwein ...

KATEGORIE 1: DIE KLASSIKER
Zu den Klassikern unter den Rennradtouren am Gardasee gehört zum Beispiel der „Giro del Basso Lago“: Vom Ausgangspunkt Toscolano rollt man zunächst am Südufer des Sees entlang, durch eine historische Region mit herrlicher mediterraner Vegetation. Der durchaus gemütliche Eindruck täuscht aber, denn bald folgt der Anstieg von Peri nach Fossa. Hier gelten die Regeln der „drei Neuner“: neun Kilometer Anstieg, neun Kehren, durchschnittlich neun Prozent Steigung. Wen der Ehrgeiz packt, drückt auf die Stoppuhr: Die offizielle Bestzeit steht bei 29 Minuten und 9 Sekunden. Aber nicht wundern, wenn diese Zeit außer Reichweite bleibt: Hier im Frühling pumpen sich eben auch die Profis gern die Kraft in die Beine.
Das gilt auch für die „Punta Veleno“: Der Anstieg ist noch anspruchsvoller als der berüchtigte Monte Zoncolan – über einen Kilometer lang liegt die Steigung bei 20 Prozent plus! Wer in Sdruzzinà angekommen ist, darf stolz auf sich sein und sich mit einem Cappuchino belohnen.

KATEGORIE 2: DIE GEHEIMTIPPS
Nimmt man eine Stunde Autofahrt vom Gardasee weg in Kauf, präsentiert sich die Rennradregion von ihrer gänzlich unbekannten, aber nicht minder schönen Seite. Mit dem Valsugana findet sich im Nordosten ein ideales und weitgehend einsames Radlertal – rund um Caldonazzo- und Levicosee entfalten sich tolle Touren. Zu den reizvollsten zählt sicher die 70-km-Runde (mit 1.500 Höhenmetern) auf den Spuren des ersten Weltkriegs: Es geht zunächst über die „Kaiserjägerstraße“, die während des Krieges als Versorgungspfad in den Fels geschlagen wurde. Die Landschaft rundum ist wunderschön, aber immer wieder erblickt man auch alte Festungen – wie Mahnungen aus der Vergangenheit. Ein empfehlenswertes Kriegsmuseum erinnert an den Ursprung dieser Straßen – die heute übrigens, sehr zur Freude der Radler, in perfektem Zustand und nahezu autofrei sind! Wer noch mehr sportliche Herausforderung sucht, auf ordentlich Höhenmeter und wirklich harte Anstiege steht, dem seien auch noch die Touren zum Lavarone See oder auf den Passo del Manghen mit jeweils gut 2.500 Höhenmetern auf rund 100 Kilometern Länge empfohlen.

VARIANTEN SONDER ZAHL
Wer sich mit den Touren der Region beschäftigt, merkt bald: Den Möglichkeiten sind kaum Grenzen gesetzt. La Marcesina-Tour, der Klassiker nach Asiago, die Herausforderung Cembra Tal, das wunderschöne Val dei Mocheni mit Abkühlung im Lago Caldonazzo usw. – eine Woche ist hier viel zu kurz, um nur einen Bruchteil der Möglichkeiten auszuschöpfen. Macht aber nichts – es gibt immer wieder einen Frühling am Gardasee ...


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