Radfahrer frösteln jetzt dem Frühling entgegen. Nicht mit dem Santini-Duo, warmen Sohlen und dem sichersten Helm der Welt.
O Sohle mio
Beginnen wir ganz unten. Kalte Füße und Zehen sind beim Radfahren ungefähr das Schlimmste, im Horror-Ranking gleichauf mit steifgefrorenen Fingern. In den – ohnehin schon wind- und wasserdichten – Winterradschuhen kann man an den kältesten Tagen aber noch ein wenig nachhelfen. Mit den Sohlenwärmern der deutschen Marke THERMOPAD aus Freudenstadt. Die Sohlen kosten pro Paar 2,99 Euro (im Sparpack ab € 1,99) und sind nur einmal verwendbar. Den Nachhaltigkeitsgedanken versucht man bei Thermopad mit den recycelbaren Inhaltsstoffen (Eisenpulver, Salz, Aktivkohle, Wasser) zu kompensieren. Einmal aus der luftdichten Verpackung entnommen, reagieren Eisenpulver und Aktivkohle in der Sohle mit dem Sauerstoff der Umgebung und werden nach wenigen Sekunden wohlig warm. Rein in die Schuhe, fertig.
Bei –10 Grad beim Pendeln ausprobiert, bei –6 Grad am Rennrad, selbst beim Winterwandern, funktioniert tadellos und hält bis zu 8 Stunden warm. Ehrlich? So lange waren wir nie unterwegs. Zielgruppe des Produktes sind aber nur in zweiter Linie Aktivsportler, wie Vertriebsleiter Frank Klumpp erzählt. „Zu unseren größten Fans zählen Jäger. Sie sind stundenlang und bei großer Kälte im Wald und auf den Bergen.“ Zudem sind die warmen Sohlen beliebt bei Besuchern von Weihnachtsmärkten, Eishockeyspielen und Fans von winterlichem Fußball. Darüber hinaus gibt es die Wärme auch in kleinerer Form, nur für den Zehenbereich oder nur für die Finger. Fazit: Dafür können wir uns echt erwärmen.
Italienischer Winter
Weiter oben hat uns der italienische Bekleidungsspezialist Santini für den Winter ausgerüstet. Mit der neuen Winterradhose ADAPT BIB TIGHTS und der Winterradjacke VEGA XTREME. Beide Produkte (UVP €230,– und 199,–) sind typisch italienisch supereng geschneidert und schmiegen sich wie eine zweite Haut um den Körper. Passform und Schnitt sind Spitzenklasse, vom Styling eher fürs Rennradfahren denn fürs Mountainbiken, wo man gerne weitere Sachen trägt. Die Hose ist winddicht, wasserabweisend und mit einem Mix aus Polartec-Powerwool und bi-elastischer Stofftechnologie gefertigt, traumhaft. Über den Unterschenkel hat man ein bunt reflektierendes Santini-Logo eingearbeitet. „Keine Forelle schimmert schöner“, ruft mir der Kumpel beim Niteride zu, als ich in seinen Licktkegel komme.
So ein Kompliment muss man erst einmal verdauen! Auch die Jacke ist aufwendigst mit Polartec Windbloc, Alpha und Fleece gefertigt und passt wie angegossen. Top: superlange Ärmel mit dichtem Gummiabschluss und ein langer Rückenteil mit drei Taschen, die mittlere davon wasserdicht. Speziell die Jacke ist für Performance gemacht, d.h. für den aktiven Betrieb, bei dem man viel schwitzt. Deshalb funktioniert sie am besten, wenn man darunter nicht viel anhat. Selbst bei leichten Minusgraden reichen eine Schicht Sportunterwäsche und ein Wintertrikot. Bleibt man stehen, sollte man sich rasch eine Extraschicht drüberziehen. Forza, Italia!
Jede Zelle meines Helmes ist glücklich
Wir haben an dieser Stelle bei einem Helmtest (Leatt) schon einmal vermerkt: Wenn stürzen, dann mit diesem Helm. Das gilt auch in diesem Fall, auch wenn der Fall nie eintreten möge. Herkömmliche Schaumhelme werden für einen direkten, linearen Aufprall entwickelt. Bontrager hat viele der neuesten
Helme exklusiv mit der WaveCel-Technologie gebaut. WaveCel berücksichtigt, wie die meisten Fahrradunfälle tatsächlich ablaufen: ungraziös, mit Windungen, Drehbewegungen und einem schrägen Aufprallwinkel. Je nach Winkel reagiert das wabenartige, komprimierbare WaveCel-Material anders. Der Helm dreht sich am Kopf. 48-Mal wirksamer als normale Helme, behauptet Bontrager in einer Studie.
Wir hatten den praktischen Stadt- und Pendlerhelm CHARGE im Test (UVP €149,99). Der Helm wirkt am Kopf wesentlich leichter, als er sich in der Hand anfühlt, und ist für den Alltag ausgelegt. Das WaveCel ist sehr atmungsaktiv, geschwitzt haben wir auch an heißen Tagen nicht – auch wenn die Belüftungsschlitze minimal wirken. Gut gefallen hat uns der Fidlock-Magnetverschluss und dass man mit einem magnetischen Adapter ein Rücklicht an der Helmhinterseite befestigen kann. Auf die 48-fache Verletzungsminimierung vertrauen wir blind. Gestürzt mit dem Charge sind wir – gottlob – nicht.