Der Mensch braucht und suchtstets neue Herausforderun­gen. Und umso besser ist es, wenn dieses „Neuland“ gut kalkulierbar und der zu erwartende Schwierigkeits­level ziemlich exakt zu definieren ist.

Genau diese Kriterien erfüllen Klettersteige grundsätzlich: Durch die genormte Kennzeichnung des jeweiligen Schwierigkeitsgrades ist für jeden leicht ablesbar, ob das eigene Können mit dem Anspruch der ausgewählten Route mithalten kann. Dass aber letztendlich klarerweise doch die Eigenverantwortung und Selbsteinschätzung den Ausschlag geben, gilt nicht bloß speziell für den Klettersteigsportler, sondern wohl grundsätzlich für jeden, der in die Berge zieht.

So viel an die Adresse der Skeptiker, die gar nicht gern sehen, wenn auch Medien die Menschen „in die Eisen treiben“. toptimes hat bereits im Vorjahr dem Klettersteigtrend Rechnung getragen und neben Tipps und Ratschlägen auch attraktive Eisenwege vorgestellt.

Das werden wir, mit Unterstützung der Profis von bergsteigen.at, auch heuer so durchziehen. Mit der nicht unwichtigen Ergänzung, dass wir jetzt zum Saisonstart nochmals den Einsteigern beim Einstieg helfen wollen. Was man braucht, wie man sich verhält, was man vermeiden soll – mit diesem kleinen, aber feinen Klettersteig-Regelwerk ist zumindest der erste Griff schon gesetzt.

Die Auswahl:

Von A bis E reicht die offiziell gültige Skala, mit der ein Klettersteig und damit die Schwierigkeit bewertet wird, die auf den Aufsteiger zukommt. Wobei A für einen Weg steht, den auch Anfänger und Kinder problemlos bewältigen sollten; beiC geht‘s dann schon ausschließlich über steilen, ausgesetzten Fels nach oben; und bei E sind nur noch bestens trainierte Kletterprofis am Stahlseil.

Nicht vergessen: Ein Kriterium ist neben dem Schwierigkeitsgrad auch der Anmarsch bzw. der Rückweg! Um den passenden Steig zu finden, ist sorgfältiges Vorinformieren notwendig– etwa auf www.bergsteigen.at, wo alle Klettersteige und ihre Bewertung gelistet sind. Oder du besorgst dir beim Alpinverlag (siehe nächste Seite) den gedruckten Führer. Entscheidend jedenfalls ist: Geh es langsam und leicht an – für (Über-) Mut ist kein Platz am Klettersteig!

Die Technik:

Der sicherste Einstieg ist, sich von Klettersteigprofis in die „Grundschule“ einführen zu lassen. Die wichtigsten Regeln:

• Es müssen immer beide Karabiner des Klettersteigsets im Sicherungsseil eingehängt sein! Die Karabiner werden am Seil bis zur nächsten Verankerung mitgeschoben. Dort werden sie dann einzeln umgehängt, sodass du nie ungesichert bist.

• Beim Klettern selbst achte darauf, dass die meiste Kraft aus den Beinen kommt, die Arme und Hände dienen in erster Linie der Balance.
• Es gilt wie beim normalen Klettern die 3-Punkte-Regel: Drei von deinen „Stützpunkten“ (zwei Beine, zwei Hände) sollen immer am Fels sein. Und jeden Tritt/Griff wird kurz getestet, bevor man ihn setzt – zwar werden Steige regelmäßig überprüft, aber sicher ist sicher.
• Halte Abstand zum Vorsteiger – nur so bist du geschützt, wenn er ausrutscht.

Die Ausrüstung:

Vom speziellen Klettersteigsetbis zum Schuhwerk – was du für den Einstieg in die „Aufsteigerszene“ brauchst und was es kostet, haben wir nebenan aufgelistet.